Aerzte zum Verlieben Band 58
beim Dinner.“
Das Beiboot der Jacht brachte Katie und Fabio an Land. Die Hafengegend war voller Touristen, und überall gab es kleine Restaurants, aus denen es köstlich duftete.
Zuerst besuchten sie die Blaue Moschee, deren Minarette die Altstadt überragten. Staunend stand Katie unter den Kuppeln, deren prachtvolle blau-weiße Kacheln dem Bauwerk seinen Namen gaben. Dann ging es weiter zum Versunkenen Palast, wie die unterirdische Cisterna Basilica mit ihren vielen Hundert Säulen und steinernen Medusenköpfen auch genannt wurde.
Vor dem Eingang zum Topkapi-Palast kaufte Fabio Wassermelonenspalten.
„Der Sultan soll in seinem Harem dreihundert Frauen gehabt haben“, meinte Katie, als sie neben Fabio auf einer Bank in der Sonne saß und das süße rote Fruchtfleisch aus der Schale knabberte. „Für die meisten Männer ein bisschen viel, oder?“
Fabio grinste. „Das hängt von den Frauen ab, denke ich.“
„Sie wären bestimmt in Ihrem Element. Für fast jeden Tag des Jahres eine andere Frau!“
„Seien Sie sich da nicht so sicher.“ Sanft strich er ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ich glaube, wenn der Sultan die richtige Frau gefunden hätte, wäre sie ihm genug gewesen. Bei mir wäre es so.“
Katies Herz klopfte so wild, dass sie Angst hatte, er könnte es hören. Wenn sie es nicht besser wüsste, sie würde denken, dass ein bedeutungsvoller Ausdruck in seinen Augen lag … Aber das war natürlich Unsinn. Wenn Fabio etwas für sie empfand, hätte er es gesagt oder anders gezeigt.
„Wollen wir hineingehen?“, schlug sie vor, froh, dass ihre Stimme nicht zitterte. Aber als sie aufstand, hatte sie doch weiche Knie.
Fabio erhob sich und küsste sie flüchtig auf den Mund. „ Vamos! Gehen wir!“
Als er sich abwandte, berührte Katie unwillkürlich ihre Lippen. Sie spürte noch das Prickeln, das sein unerwarteter Kuss ausgelöst hatte. Warum ausgerechnet Fabio? fragte sie sich. Aber es war längst zu spät … sie liebte ihn, von ganzem Herzen.
Nach ihrem Rundgang durch den Palast gingen sie wieder zum Hafen und aßen frisch gefangenen, köstlich gegrillten Fisch. Fabio beobachtete Katie unauffällig, die ihr Essen sichtlich genoss. Sie war alles, was er von einer Frau erwartete, aber das hatte er erst begriffen, nachdem er sie kennengelernt hatte.
Hatte er nicht immer geglaubt, er wäre glücklich und zufrieden mit seinem Leben? Katie hatte ihm, ohne es zu merken, etwas anderes aufgezeigt. Seine Rastlosigkeit, die ständige Suche nach neuen Abenteuern, neuen Kicks, neuen Frauen waren nur der verzweifelte Versuch gewesen, die Leere in seinem Innern zu füllen. Er begehrte Katie mehr als jede Frau zuvor. Nicht nur im Bett, auch in seinem Leben. Aber er konnte sie nicht haben. Es wäre ihr gegenüber nicht fair.
Kaum waren sie zurück an Bord, wollte Lucy genau wissen, was sie erlebt hatten. Aber auch sie schien sich nicht gelangweilt zu haben.
„Ich bin mit einem kleinen Boot durch die Meerenge gefahren“, erzählte sie aufgeregt. „Das war toll. Mum war auch dabei. Und einer von der Mannschaft hatte seinen Sohn mitgebracht. Der konnte zwar kein Englisch, aber beim Computerspielen war er super!“
Fabio strich ihr übers Haar. „Hört sich an, als hättest du einen schönen Tag verbracht. Wie fühlst du dich?“
„Gut.“
Katie warf Fabio einen Blick zu.
„Wirklich!“, betonte Lucy nochmals.
„Na, dann wirst du bestimmt nichts dagegen haben, wenn ich nachher deine Brust abhorche, stimmt’s?“
Auch Katie war aufgefallen, dass dem Mädchen das Atmen offenbar schwerer fiel als sonst. Es mochte an der hohen Luftfeuchtigkeit liegen. Sie hoffte sehr, dass es nicht die ersten Anzeichen einer Brustinfektion waren.
„Mir geht’s gut.“ Lucy presste die Lippen zusammen.
„Mark und ich sind mit dem Rest des Teams für heute Abend eingeladen“, erklärte Amelia. „Fabio und Sie natürlich auch.“
Katie massierte sich die schmerzenden Füße. „Ich würde lieber hierbleiben, wenn Sie nichts dagegen haben. Ich bin ziemlich kaputt.“
„Und was ist mit dir, Fabio?“
„Ich? Oh, wenn es dir nichts ausmacht, bleibe ich auch hier und leiste Katie und Lucy Gesellschaft.“
„Aber ich will mit dir und Dad zum Dinner gehen“, protestierte Lucy. „Bitte, Mum, darf ich?“
Amelia lächelte ihre Tochter an. „Gern, wenn Fabio einverstanden ist und du nicht zu müde bist. Aber …“ Sie drohte scherzhaft mit dem Zeigefinger, als Lucys Augen aufleuchteten. „Du kannst nicht
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