Aerzte zum Verlieben Band 58
wunderschön.“
„Freut mich, dass sie dir gefallen.“ Rosen waren ihm ein bisschen zu offensichtlich erschienen, und er war froh, dass er stattdessen diese hübschen Sommerblumen gewählt hatte.
Mal sehen, ob er mit der Wahl des Weins ein ebenso glückliches Händchen bewiesen hatte: Chablis. Trockener Weißwein traf bestimmt Janes Geschmack. Er drückte ihr die Flasche in die Hand.
„Oh, genau meine Sorte, danke.“ Sie strahlte. „Das war aber nicht nötig!“
„Ich wollte es aber gern.“
„Komm rein.“ Jane trat beiseite, um ihn vorbeizulassen. „Mach es dir bequem, während ich schnell die Blumen ins Wasser stelle, ja? Das Wohnzimmer ist gleich geradeaus. Du trinkst doch sicher auch ein Glas Weißwein, oder?“
„Ja, danke.“
Ihre Wohnung war klein und gemütlich. Ein mit Kissen beladenes Sofa lud zum Verweilen ein, die warmen Herbsttöne, in denen die Einrichtung gehalten war, schufen eine behagliche Atmosphäre.
Ed konnte nicht widerstehen. Interessiert überflog er die Titel der Bücher auf der linken Seite des Regals: eine Mischung aus Krimis, Gedichtbänden und medizinischer Fachliteratur. Auf der rechten Seite fand sich eine beachtliche Sammlung von DVDs.
Die hübsch gerahmten Fotos auf dem Kaminsims zogen seine Aufmerksamkeit auf sich. Ein Bild zeigte Jane am Tag ihrer Abschlussfeier mit einem älteren Ehepaar, vermutlich ihren Eltern, obwohl er keine Familienähnlichkeit feststellen konnte. Auf einem anderen war sie mit einer strahlenden Rothaarigen abgelichtet. Ihrer beste Freundin, tippte er. Weitere Fotos zeigten Jane als Mädchen mit einem Spaniel und als junge Frau in Gesellschaft einer älteren Dame.
„Toller Hund“, bemerkte er anerkennend, als Jane mit zwei Gläsern Wein zurückkam.
„Das ist Bertie, der Hund meiner Großtante“, erklärte sie. „Ich habe mir immer einen eigenen Hund gewünscht, doch meine Mutter war strikt dagegen. Für sie waren Tiere im Haus ein No-Go. Aber wenigstens durfte ich Bertie mit Tante Sadie teilen, das hat mich mehr als entschädigt.“
„Ist das Sadie?“ Er deutete auf das Foto, das Jane mit der älteren Dame zeigte.
„Ja. Leider ist sie letztes Jahr gestorben. Sie war so ein großartiger Mensch. Eine echte Bereicherung für mein Leben.“
„Ähnlich geht es mir mit meinen Schwestern … und meinem Bruder George.“
Er hätte schwören können, dass für einen Augenblick ein Schatten über ihr Gesicht gehuscht war. Ihr Lächeln erreichte ihre Augen nicht, als sie erwiderte: „Es ist schön, von geliebten Menschen umgeben zu sein.“
„Ich nehme an, das sind deine Eltern?“ Ed deutete auf das Foto von der Abschlussfeier.
„Ja“, erwiderte sie einsilbig.
„Ich stelle wohl zu viele Fragen?“
„Nein, ist schon okay.“ Sie zuckte mit den Achseln. „Es ist eine ziemlich alte Aufnahme, aber meine Mum hat sich kaum verändert. Wie Supermodels das eben so an sich haben. Wer weiß, vielleicht liegt es an ihrem fantastischen Knochenbau.“
„Deine Mutter war Model?“
„Ja, früher mal. Inzwischen hat sie sich zurückgezogen.“
Interessiert studierte er das Foto. Janes Mum war zweifellos eine klassische Schönheit, strahlte allerdings auch eine gewisse Unnahbarkeit aus. Ed musste an Janes Bemerkung denken, dass ihre Mutter keine Haustiere duldete. Jane hatte ganz sicher keine so unbeschwerte Kindheit genossen wie er.
„Ich glaube, du hast ihre Augen“, meinte er schließlich aus dem Bedürfnis heraus, etwas Versöhnliches zu sagen.
„Vielleicht.“ Sie hielt ihm ein Weinglas hin. „Hier, bitte.“
„Danke.“ Er verstand den Wink und wechselte das Thema. „Also, was für einen Film hast du für heute Abend ausgesucht? Drama oder Komödie?“
„Komödie.“
„Fein.“
Auf dem Sofa legte er ganz selbstverständlich den Arm um sie, und sie kuschelte sich genauso selbstverständlich an ihn. Der Film war ziemlich lustig, aber er konnte sich nicht wirklich darauf konzentrieren. Zu sehr lenkte Janes Nähe ihn ab. Ein Kuss war doch wohl erlaubt, oder? Oje, so viel zu seinen guten Absichten …
Er veränderte leicht seine Position, sodass er jetzt halb auf dem Sofa lag. Als Jane sich an ihn lehnte, zog er sie in die Arme. „Hallo“, sagte er sanft, bevor er seinen Mund in einem zärtlichen Kuss auf ihren drückte.
Weiter hatte er eigentlich gar nicht gehen wollen, doch da öffnete sie schon die Lippen und presste sich verlangend an ihn. Sofort durchströmte ihn heißes Verlangen, und er vertiefte den Kuss. Er
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