Aerzte zum Verlieben Band 58
recht. Ich habe Shaun seinen Ring vor die Füße geworfen und bin noch am selben Tag ausgezogen.“
Sie war sogar mit diesem Typen verlobt gewesen, als er sie betrogen hatte? Ed war ehrlich entsetzt.
„Ich bin dann bei Sorcha untergekrochen, bis ich diese Wohnung gefunden habe.“
„Diese Sorcha wird mir immer sympathischer, je mehr du mir von ihr erzählst.“
Jane lächelte versonnen. „Ach, wie gerne hätte ich eine Schwester gehabt, die so ist wie sie.“
„Beste Freundinnen und Schwestern – eine ideale Kombination, leider nicht so häufig anzutreffen.“ Ed räusperte sich. „Da wir gerade beim Seelenstriptease sind: Du solltest wissen, dass meine Familie ziemlich wohlhabend ist. Ein Umstand, der meiner Ex genau den Lebensstil in Aussicht stellte, den sie verdient zu haben meinte.“
Tatsächlich stammte Camilla aus ähnlich gut situierten Verhältnissen und war nicht bereit gewesen, irgendwelche Abstriche zu machen. „Womit sie ganz offensichtlich nicht gerechnet hatte, waren die vielen Arbeitsstunden eines Assistenzarztes – und wie wichtig mir mein Job ist. Vermutlich hat sie von mir erwartet, die Arbeit aufzugeben, um mich …“ Hm, wie sollte er das formulieren, ohne Jane einen Schrecken einzujagen? „… um ins Familienunternehmen einzusteigen.“
Wieder einmal war er heilfroh, nur der Zweitgeborene zu sein, ohne Verpflichtung gegenüber dem Titel und frei, seine eigenen beruflichen Wünsche zu verwirklichen. Er seufzte resigniert. „Na ja, wahrscheinlich war ich ziemlich egoistisch. Oder ich habe meine Ex nicht genug geliebt, sonst hätte ich ihretwegen doch den Arztberuf aufgeben können. Aber es ist für mich nun mal mehr als nur ein Beruf, es ist eine Berufung. Dr. Ed Somers, das bin ich mit Leib und Seele.“
Jane beugte sich vor und strich mit den Lippen über seine Wange. „Ich verstehe dich sehr gut. Ganz genau so ist es bei mir auch.“
„Ziemlich unfair von mir, Camilla für alles allein verantwortlich zu machen, was? Als ich das Angebot bekam, in Glasgow mit einem international anerkannten Spezialisten zusammenzuarbeiten, habe ich das sofort angenommen, ohne darüber nachzudenken, was das für Camilla bedeutete. London zu verlassen, von Familie und Freunden abgeschnitten zu sein, war nicht leicht für sie. Heute begreife ich, wie egoistisch es von mir war, so wenig auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Du siehst also, ich bin weit davon entfernt, perfekt zu sein.“
„Schon wieder etwas, was wir gemeinsam haben“, bekannte Jane. „Ich hatte diesen verrückten Traum von einer heilen Familie. Die Erfüllung dieses Traums erhoffte ich mir von Shaun. Viel zu spät wurde mir bewusst, wie sehr ich ihn damit überfordert habe. Und er? Er konnte sich wohl nicht damit abfinden, dass ich nicht dem Bild seiner Traumfrau entsprach: hochgewachsen, superschlank, elegant. Also dachte er sich wohl, auf zu neuen Ufern. So ist das Leben.“
„Sorry, das finde ich schrecklich oberflächlich. Man kann einen Menschen nicht nach seinem Äußeren beurteilen. Außerdem sind nicht alle Männer scharf auf eine Partnerin, die dünn ist wie ein Gerippe. Manche stehen auf süße, kleine, kurvenreiche Frauen.“ Jedes dieser Adjektive bekräftigte er mit einem Kuss. „Dieser blöde Kerl weiß ja gar nicht, was ihm entgeht.“
Wieder drückte Ed die Lippen auf ihre, leidenschaftlich diesmal. Jane erwiderte den Kuss mit der gleichen Begierde. Nachdem sie sich irgendwann endlich wieder voneinander gelöst hatten, fragte Ed: „Hey, wollen wir uns den Rest des Films schenken? Wir gucken sowieso schon gar nicht mehr hin.“
Ihre Augen schimmerten in einem intensiven Grün. „Ja“, flüsterte sie, während sie sich verlangend an ihn schmiegte.
Im nächsten Moment hob er sie auf die Arme und trug sie den Flur entlang. „Wo ist das Schlafzimmer?“
„Erste Tür rechts.“
Er stieß die Tür mit dem Fuß auf. „Ah, ein Doppelbett. Das ist gut“, meinte er erfreut.
„Und äußerst praktisch, um Bücher und Papiere darauf zu verteilen.“
„Stimmt.“ Sanft strich er mit den Lippen über ihre. „Aber für heute habe ich andere Pläne.“ Er ließ sie aufs Bett sinken und knöpfte ihre Jeans auf. Janes Atem beschleunigte sich.
„Letztes Mal ging alles ein bisschen schnell. Diesmal wollen wir es richtig genießen.“ Damit begann er, sie Stück für Stück auszuziehen, ganz langsam, wobei er immer wieder innehielt, um ihren Anblick zu bewundern. Himmel, diese Kurven machten ihn ganz
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