Aerzte zum Verlieben Band 58
vorzustellen, Sorcha. Du bist, glaube ich, die einzige Frau auf der Welt, die es fertigbringen würde, ihn in Schach zu halten.“
„Zu spät. Sie ist bereits vergeben“, warf Jane ein.
„Schade. Du hast nicht zufällig eine Zwillingsschwester?“, meinte Ed hoffnungsvoll.
Jetzt ließ auch Sorcha ihr volltönendes, warmes Lachen hören. „Damit kann ich leider nicht dienen. Aber ich glaube, wir beide werden noch gute Freunde.“
8. KAPITEL
Als Ed abends zu seinem Bruder ging, kam Jane nicht mit. Sie wollte ihm Gelegenheit geben, ungestört das Thema anzusprechen, das George seiner Meinung nach bedrückte. Beim Abschied machte sie Ed deutlich, dass er anschließend gerne noch bei ihr vorbeischauen durfte, falls er jemanden zum Reden brauchte oder einfach nur ein bisschen kuscheln wollte.
Natürlich nahm Ed ihre Einladung an. Wie üblich blieb es nicht beim Kuscheln, und die beiden landeten im Bett. Wieder blieb Ed bis zum nächsten Morgen. Und Freitagabend, nachdem sie zusammen George besucht hatten, verbrachten sie die Nacht gemeinsam in Eds Wohnung.
Das alles ging so wahnsinnig schnell. Wahrscheinlich, weil Jane ihm instinktiv vertraute. Sie wusste, er würde ihr nicht wehtun, jedenfalls nicht willentlich. Er war so ganz anders als Shaun, besaß Anstand, nahm Rücksicht auf seine Mitmenschen und hatte aus den Fehlern in seinem Leben gelernt.
Montag hatte Jane frei und nutzte die Gelegenheit für eine morgendliche Stippvisite bei George. „Ich dachte, du hättest vielleicht Lust auf eine Partie Schach.“
„Janey! Schön, dich zu sehen.“ Als er sah, was sie ihm mitgebracht hatte, hellte seine Miene sich auf. „Sind die für mich?“
„Ja. Frische englische Erdbeeren. Von mir höchstpersönlich gewaschen und geputzt.“
„Wow! Hat dir in letzter Zeit mal jemand gesagt, dass du ein Schatz bist?“ Er blickte auf seine einbandagierten Hände. „Die werden hier bestimmt ziemlich sauer, wenn ich ihre hübschen Gipsverbände mit Erdbeersaft bekleckere. Und mit Messer und Gabel stelle ich mich leider noch ziemlich ungeschickt an.“
„Voilà!“ Jane zog einen in eine Serviette eingewickelten Löffel aus der Tasche. „Als Ärztin bin ich natürlich gerne bereit, dich zu füttern. Wie ich es bei meinen Patientinnen auch tun würde.“
„Von denen kann sicher keine mit so vielen Knochenbrüchen Eindruck schinden.“
„Für gewöhnlich nicht, aber es ist auch schon mal vorgekommen, dass eine Schwangere einen gebrochenen Fuß hatte oder Ähnliches.“ Sie platzierte das Schachbrett auf dem ausklappbaren Tischchen an seinem Nachtschrank. „Du bist nicht zufällig gegen Erdbeeren allergisch, oder? Nicht, dass alles noch schlimmer wird.“
„Nein. Und ich liebe Erdbeeren. Danke.“
Jane setzte sich zu ihm auf die Bettkante und fütterte ihn vorsichtig mit den saftigen roten Früchten.
„Ich kann verstehen, warum Ed so von dir eingenommen ist“, sagte George, nachdem er es sich hatte schmecken lassen. „Weißt du, der Gute ist ziemlich zugeknöpft, wenn es um sein Liebesleben geht. Na ja, kein Wunder bei unserer völlig durchgeknallten Familie. Außerdem liegen unsere Schwestern ihm ständig in den Ohren, endlich …“ George unterbrach sich und beeilte sich hinzuzufügen: „Ich halte lieber meine Klappe.“
„Sie liegen ihm in den Ohren, seine Scheidung hinter sich zu lassen und sich nach einer neuen Frau umzusehen“, beendete Jane den Satz an seiner Stelle.
George schien ehrlich erstaunt. „Ed hat dir von Camilla erzählt?“
„Ja.“
Er stieß einen anerkennenden Pfiff aus. „Ich habe ihn gewarnt, dass sie nicht die Richtige für ihn ist. Aber sie kriegte ihn mit der ältesten Masche der Welt dran: indem sie schwanger wurde. Als Gentleman hat er sie natürlich sofort geheiratet. Ed tut immer das Richtige.“
„Schwanger?“ Darüber hatte Ed kein Wort verloren.
George zog eine Grimasse. „Also hat er dir doch nicht alles gesagt. Sorry. Ich wollte nicht taktlos sein.“
„Ist schon okay. Soll das heißen, dass Ed ein Kind hat?“ In seiner Wohnung gab es kein einziges Bild von einem Baby. Und er hatte auch kein Kind erwähnt. Jane konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Ed der Typ Mann war, der sich vor seiner Verantwortung drückte.
„Nein. Sie hat das Kind kurz nach der Hochzeit verloren.“ Nach einer bedeutungsvollen Pause fügte er hinzu: „Behauptete sie wenigstens.“
„Ah.“ Jane begriff. Und empfand unendliche Erleichterung, dass sie sich nicht in
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