Aerzte zum Verlieben Band 58
Ed seufzte. „Es ist nur …“
„… er ist dein Bruder. Und du hast Angst um ihn.“ Jane stellte sich dicht hinter ihn und schlang die Arme um ihn. „Leider gibt mein Kühlschrank nicht die Zutaten für Ham and Eggs her. Ich kann dir ein anderes Trostessen anbieten: Käsetoast.“
„Tausend Dank, aber ich bezweifele, dass ich jetzt was runterkriege.“
„Vertrau mir, Kohlenhydrate sind gut für die Stimmung.“
Ed zog ihre Hand an die Lippen und drückte ihr einen Kuss in die Handfläche. „Du bist eine tolle Frau. Ich hoffe, das weißt du.“
„Klar weiß ich das“, meinte sie leichthin, obwohl sie dessen überhaupt nicht sicher war. Doch allein die Tatsache, dass er sie toll fand, ließ sie fast daran glauben. Es wärmte ihr das Herz.
„Ich hätte es nicht ertragen, George in diesem Zustand zu sehen, wenn du nicht bei mir gewesen wärst.“
„Red keinen Unsinn, natürlich hättest du das.“
„Aber du hast es erträglich gemacht. Nur du.“ Eds Stimme klang rau, so bewegt war er.
„Hey.“ Jane gab ihm einen raschen Kuss und konzentrierte sich darauf, Käsetoast zu machen, bevor sie noch etwas wirklich Dummes tat: zum Beispiel, Ed sagte, wie toll sie ihn fand.
„Du nennst mich doch gerne mal James Bond“, bemerkte Ed schmunzelnd. „Der Spitzname passt eigentlich viel besser zu George. Auf ausgetretenen Pfaden zu wandeln, ist nicht sein Ding.“
„Er liebt also das Risiko.“
„Allerdings. Was ja an sich schon beängstigend genug ist. Doch während der vergangenen sechs Monate haben seine halsbrecherischen Aktionen noch zugenommen. Das bereitet mir ziemliches Kopfzerbrechen.“
„Ist denn während des letzten halben Jahrs irgendetwas passiert?“
Ed überlegte. „Ja. Und ich hätte ihn dazu bringen müssen, mit mir zu reden. Ich war wohl zu beschäftigt damit, nach der Scheidung meine Wunden zu lecken, und habe ihm nicht genug Beachtung geschenkt. Jetzt allerdings, da er ans Bett gefesselt ist, bleibt ihm keine andere Wahl: Er muss mit mir reden. Vielleicht kann ich ihm helfen, sich über ein paar Dinge klar zu werden.“
Diese Nacht verbrachte Ed bei Jane. Beiden schien es ganz selbstverständlich, dass er blieb.
Ed fand lange keinen Schlaf. Er starrte in die Dunkelheit und grübelte. Jane lag dicht an ihn geschmiegt in seinen Armen, eine süße Medizin für seinen angespannten Gemütszustand. Ohne sie würde es ihm jetzt bedeutend schlechter gehen, das war ihm bewusst.
Ihr Liebesspiel war zärtlich und einfühlsam gewesen. Ed spürte, dass Jane ihn verstand, wirklich verstand. Ein solch stummes Einverständnis hatte er noch mit keiner anderen Frau zuvor erlebt, und es tat ihm unglaublich gut.
Okay, sie kannten einander erst seit knapp einem Monat. Doch die Zeit hatte gereicht, ihm zu zeigen, dass Jane etwas ganz Besonderes war. Das zeigte sich nicht nur in der ruhigen, souveränen Art, mit der sie ihren Patientinnen begegnete. Es lag auch nicht allein an ihrer körperlichen Attraktivität, obwohl er sie wahnsinnig aufregend fand. Er mochte ihr – wie sollte er es nennen? – ja, ihr Bauchgefühl. Mit ihr fühlte er sich so völlig im Einklang, dass er nur staunen konnte. Nach so kurzer Zeit schon hatte er sich in sie verliebt.
Das würde er ihr natürlich nicht sagen, jedenfalls jetzt noch nicht. Gerade erst war es ihm gelungen, sie ein Stückchen aus ihrem Schneckenhaus hervorzulocken, da wollte er sie mit übereilten Geständnissen nicht wieder verschrecken.
Aus dieser Affäre konnte sich mehr entwickeln – für sie beide. Das hoffte Ed zumindest.
Am nächsten Morgen wachte Ed zeitig auf. Im ersten Moment irritierte ihn die ungewohnte Umgebung, doch dann wusste er wieder, wo er war: in Janes Wohnung, in Janes Armen.
Behutsam löste er sich von ihr und stand auf, um Kaffee zu kochen. Gestern Abend hatte sie ihn verwöhnt, jetzt wollte er ihr etwas Gutes tun, indem er sie mit Kaffee im Bett überraschte.
Als er ins Schlafzimmer zurückkehrte, war Jane schon wach. „Danke, dass du gestern für mich da warst“, sagte Ed und gab ihr einen zärtlichen Gutenmorgenkuss.
„War doch selbstverständlich. Dasselbe hättest du für mich getan.“
„Ja, stimmt. Du stehst ganz oben auf der Liste der Personen, die mich nachts um drei anrufen dürfen, ohne dass ich ihnen den Kopf abreiße. Und das ist keine sehr lange Liste.“ Seine Eltern, seine Geschwister, seine engsten Freunde durften das. Und Jane.
Sie lächelte glücklich. „Dito.“
Schon komisch, dass ein so
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