Aerzte zum Verlieben Band 58
Celebrity Life rissen sich förmlich darum, solche Leute auf ihren Titel zu bringen.
George sah sie zerknirscht an. „Ich hab’s vermasselt, oder?“
„Nein, nein.“ Sie atmete tief durch. „Ich kann mir vorstellen, dass die Paparazzi ganz scharf auf einen Schnappschuss von dir sind.“
„Ja, zumindest, wenn ich das tue, was man von mir erwartet: irgendeine langbeinige Blondine abknutschen. Ich fürchte, ich entspreche ganz dem Stereotyp des nichtsnutzigen Erben. Jedenfalls in den Augen der Presseheinis: Playboy mit Vorliebe für Blondinen .“
Sofort musste Jane an Jenna denken, und ihr wurde übel.
George schien zu ahnen, was in ihr vorging. „Janey, du musst das nicht so eng sehen. Die Meute ist in erster Linie hinter mir her. Bei meinen Schwestern beißen sie ohnehin auf Granit, und bei Ed gibt es keine schmutzige Geschichte ans Licht der Öffentlichkeit zu zerren. Über ihn ließe sich ganz langweilig nur berichten, dass er ein anerkannter Spezialist für Geburtshilfe ist. Und was seine Arbeit betrifft, verweigert er jeden Kommentar. Ganz ehrlich, im Grunde haben sie es allein auf mich abgesehen.“
„Ich laufe also Gefahr, von Paparazzi aufs Korn genommen zu werden, weil ich dich besucht habe?“
„Das bezweifle ich. Wie soll ich denn mit zwei eingegipsten Händen und einem geschienten Bein irgendwas Skandalöses anstellen?“
„Oh, da fiele dir sicher was ein“, gab sie neckend zurück.
Er lächelte zufrieden. „Du hast Humor. Ich sehe schon, du passt perfekt in die Familie.“
„Ed und ich sind nur gute Freunde.“
„Klar seid ihr das. Hm, so wie jetzt hab ich ihn noch nie erlebt. Er ist ganz hin und weg von dir.“
„Ach, Unsinn.“ Janes Wangen brannten.
„Wenn ich es doch sage! Mir ist in letzter Zeit schon aufgefallen, dass er in Gedanken ständig woanders ist. Jetzt weiß ich auch, wo.“ George grinste jungenhaft, bevor er ernst hinzufügte: „Das ist gut, sehr gut sogar. Ich hatte mir nämlich bereits Sorgen um ihn gemacht.“
„Du dir um ihn? Jetzt muss ich aber lachen. Ist es nicht eher umgekehrt?“
George seufzte theatralisch. „Tja, ich habe meine Lektion gelernt. Fast eine Woche ans Krankenlager gefesselt – da hat man viel Zeit zum Nachdenken.“
„Du wirst es von jetzt an also ruhiger angehen lassen? Jedes Unglück hat auch sein Gutes, hm?“
„Irgendwie schon. Jane, er meint es ernst mit dir. Tu ihm bitte nicht weh. Ed ist ein anständiger Kerl – der beste.“
„Ich weiß.“
„Du liebst ihn, stimmt’s?“
Georges forschender Blick brachte sie in Verlegenheit. Trotzdem würde sie um nichts auf der Welt ihre Gefühle auf dem Silbertablett präsentieren. „Können wir jetzt bitte das Thema wechseln? Apropos, du bist gleich schachmatt, hast du das gar nicht mitgekriegt?“
„Warum hast du mich nicht gewarnt, wie ausgezeichnet du Schach spielst?“, brummte George, schien aber zumindest abgelenkt genug, um nicht noch einmal das heikle Thema Liebe anzuschneiden. Wofür Jane äußerst dankbar war.
Abends, als sie allein waren, bemerkte Ed: „Hey, da hast du einen richtigen Treffer gelandet.“
„Wie meinst du das?“
„Na ja, wie man hört, hast du den halben Tag Schach mit unserem übermütigen Patienten gespielt. Mit frischen Erdbeeren gefüttert wurde er auch noch. Ich hoffe, du hast ihn nicht zu sehr verwöhnt, das schadet dem Charakter.“
„Stört es dich, dass ich deinen Bruder besucht habe?“
„Nein“, erwiderte er, wich aber ihrem Blick aus. „George redet viel, wenn der Tag lang ist.“
Darum ging es also. Er hatte Angst, dass George geplaudert hatte. Jane nahm Eds Hand und drückte einen zärtlichen Kuss in die Handfläche. „Er hat mir eine Menge über dich erzählt. Wahrscheinlich Dinge, von denen du nicht wolltest, dass ich sie erfahre. Ich werde sein Vertrauen nicht missbrauchen und behalte sie für mich. Nur so viel, er liebt dich sehr.“ Wie sehr sie ihn darum beneidete, dass er um seiner selbst willen geliebt wurde …
Sie überlegte kurz, dann fragte sie vorsichtig: „Wann wolltest du mir denn von eurem Familienunternehmen erzählen?“
Ed machte ein zerknirschtes Gesicht. „Tut mir leid. Ich weiß, ich hätte es dir selbst sagen müssen. Aber wie soll man jemandem verklickern, dass man der Spross eines Barons ist, ohne schrecklich angeberisch zu klingen?“
„Auf dieselbe Art, wie man jemandem verklickert, dass die eigene Mutter früher ein gefragtes Supermodel war“, erwiderte sie leichthin. „Muss ich
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