Aerzte Zum Verlieben Band 59
Sie mochte seinen kraftvoll männlichen Körper, den neuen muskulösen James, und sie zog ihn dichter an sich.
Obwohl sie lange nicht mehr miteinander geschlafen hatten, stellte sich die intime Vertrautheit sofort wieder ein. Und in diesem Augenblick machte Ava die Vorstellung, dass er mit einer anderen im Bett gewesen war, nichts aus. Sie war vor dieser Unbekannten da gewesen, sie hatte ihn zuerst geliebt.
Seit sie getrennt voneinander schliefen, hatte sie sich angewöhnt, Schlafanzüge zu tragen, bequeme weite Flanellpyjamas, die bis zum Hals zugeknöpft waren. James machte ein erotisches Vergnügen daraus, ihr Jacke und Hose auszuziehen. Und dann war sie nackt, und er betrachtete sie voller Begehren. Ava wurde heiß unter seinem Blick und bog sich James sehnsüchtig entgegen, als er sie stürmisch küsste.
Obwohl er abgenommen hatte, war er immer noch groß. Groß und stark. Er drückte sie ins Kissen, zog die Bettdecke weg, um Ava überall zu liebkosen. Das Handtuch, das er um die Hüften getragen hatte, lag längst irgendwo, und dann war er auf ihr, bedeckte sie mit seinem warmen Körper. Ava konnte die Tränen nicht zurückhalten, sie spürte James’ Lippen auf ihren salzigen Wangen, als er schließlich in sie eindrang, eins mit ihr wurde, ihre erste und einzige große Liebe.
Sie erinnerte sich an ihr erstes Mal, während sie sich ihm zum letzten Mal hingab. Erinnerte sich an so vieles … ihren ersten Kuss am Strand, die erste gemeinsame Nacht in seinem Zimmer. Wie ein Karussell, das sich schneller und schneller drehte, wirbelten die Bilder durcheinander.
Auch James erinnerte sich, an die unzähligen Stunden, Tage und Wochen, in denen er um Ava geworben hatte, und an das unbeschreibliche Gefühl, als sie endlich sein wurde. Und jetzt war es genauso intensiv wie damals. James begehrte sie. Seine heiser hervorgestoßenen Worte, sein raues Stöhnen füllten das Zimmer.
Sie waren dabei schon immer laut gewesen. James war ein herrlicher, ungehemmter Liebhaber, und Ava hatte es vermisst, ihn zu hören oder sich selbst, so wie jetzt, als die Wellen der Lust über ihr zusammenschlugen. James stöhnte auf, als er kam – ein tiefer, gutturaler Laut, der mit ihrem Namen endete. Auch das würde sie vermissen …
Keiner sagte etwas, erschöpft lagen sie einfach da, miteinander vereint, bis James sich schließlich auf den Rücken rollte und zur Decke hinaufstarrte.
„Also“, begann Ava nach einer Weile. „Das war sehr zivilisiert.“
„Manchmal kann ich das.“
Sie drehte sich auf die andere Seite und fragte sich, ob er aufstehen und zum Sofa zurückgehen würde. Aber da zog er sie dicht an sich, schützte sie mit seinem großen warmen Körper in ihrer letzten gemeinsamen Nacht.
Wie so oft wachte Ava noch im Dunkeln auf. Vorsichtig entwand sie sich James’ Armen, legte sich auf den Rücken und überließ sich ihren Gedanken. Aber sie waren schwer, die Probleme unlösbar, und bald beschlich sie eine unbestimmte Furcht – vor dem neuen Tag.
Schrilles Klingeln riss James aus dem Schlaf. Wie er das Ding hasste! Er streckte den Arm aus, um auf die Schlummertaste zu drücken, überlegte es sich anders und stellte den Wecker ganz aus. James stand auf und ging unter die Dusche.
Vielleicht ist doch noch nicht alles vorbei, dachte er. Vielleicht konnten sie nach letzter Nacht endlich miteinander reden. Zwar hatte er vorgehabt, ins Hotel zu gehen, aber zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr verspürte er so etwas wie Hoffnung. Natürlich sollte das, was heute Nacht passiert war, keine Versöhnung sein, doch irgendwie hatte es sich so angefühlt.
James dachte an Ava, wie sie warm und schläfrig nur ein paar Schritte von ihm entfernt dort drüben in dem zerwühlten Bett lag, und überlegte, ob er einfach zu ihr unter die Decke schlüpfen sollte. Die Vorstellung erregte ihn.
Wir sollten einfach reden, vielleicht auch wütend werden, laut streiten. Auch wenn Ava eine fast panische Angst vor Auseinandersetzungen hatte. Warum nicht den ganzen Ärger herausschreien … oder er könnte zu ihr gehen und … Er verwarf den Gedanken. Es wäre nicht gerade feinfühlig, voll erregt im Schlafzimmer zu erscheinen, um seine Ehe zu retten.
Also nahm er statt Duschgel ihre Haarspülung und rieb sich mit ihrem Duft ein. James musste sich auf die Lippe beißen, um nicht nach Ava zu rufen – was er vor zwei Jahren bei solcher Gelegenheit öfter getan hatte.
„Hey, Sextherapeutin! Ich habe hier ein Problem …“
Er lehnte
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