Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
Vom Netzwerk:
Termin bei Avas Kollegen Donald gehabt, und es hatte ihm kein bisschen gefallen, was Donald alles von ihm wissen wollte. Finn beschloss, dass es sein erster und sein letzter Besuch bei einem Sextherapeuten gewesen sein sollte.
    Er lächelte schief, als er sich vorstellte, welches Bild sie boten – zusammen auf den Stufen eines einsamen Treppenhauses, wie sie einander anstarrten. „Weißt du was?“, brach er das Schweigen, während er den Blick von ihr löste und sich umsah. „Wir könnten richtig Mist bauen und unter Alkoholeinfluss Sex im Treppenhaus haben …“
    Da musste sie lachen.
    „Aber dann würde ich mich morgen früh noch mehr verachten“, sagte Finn.
    „Verachten?“
    „Schuldgefühle.“
    „Ich hatte keine Ahnung, dass du so etwas kennst.“
    „Ich auch nicht. Aber ich weiß, dass sie mich morgen quälen werden – wenn Evie versucht, mich noch vor der Operation zu sehen, um mir alles Gute zu wünschen.“
    Ava bezweifelte, dass ein Mann wie Finn jemals Gewissensbisse gehabt, geschweige denn sich jemals wegen einer Frau Gedanken gemacht hatte.
    Forschend sah er sie an. „Und ich vermute mal, dass der Einzige, mit dem du Sex haben möchtest, dein Ehemann ist“, fuhr er unvermittelt fort.
    Oh ja.
    Finn stand auf. Für einen Abend hatte er genug Sentimentalitäten gehabt.
    „Hier.“ Sie hielt ihm die Whiskyflasche hin, doch er schüttelte den Kopf.
    „Lieber nicht. Ich hoffe nur, dass der Fahrstuhl immer noch streikt, falls ich meine Meinung ändern sollte. All die Stufen wieder hochzusteigen, hat etwas Abschreckendes.“
    Er machte sich auf den Weg, während sie auf der Stufe sitzen blieb. „Ava?“ Finn drehte sich noch einmal um.
    Sex im Treppenhaus? „Die Antwort ist Nein.“ Lächelnd erhob sie sich, um zu ihrer Wohnung zu gehen.
    Doch Finn hatte etwas anderes im Sinn. Ernst blickte er sie an. „Wenn ich im Rollstuhl ende … wenn ich …“ Es kostete ihn sichtlich Überwindung, weiterzusprechen. „Ich will nicht mit Evie zu dir kommen und Rat suchen. Ich will nicht in deinem Büro sitzen und mir sagen lassen, wie … Das will ich ihr nicht antun.“
    Ava ging zu ihm. „Schließ sie nicht aus, Finn.“
    Sie sah ihm den inneren Kampf an, verstand, wie sehr er Evie brauchte, ahnte aber auch, warum er sie auf Distanz hielt.
    „Und ich würde dir helfen“, sagte sie. Nicht dass es einfach wäre, bei einem komplizierten, verschlossenen Mann wie Finn. Er war ein brillanter Kopf und hatte nicht zuletzt deshalb etwas Einschüchterndes. Aber wenn es darauf ankam, würde sie ihm helfen – vorausgesetzt, er ließ es zu.
    „Ich kann ihr das nicht zumuten.“ Er klang entschlossen. „Ich war bei diesem Donald …“
    „Du würdest zu mir kommen. Und ich würde dir helfen … euch beiden“, versprach sie sanft und tat etwas, das sie nie für möglich gehalten hätte: Sie nahm diesen düsteren, launischen Mann in die Arme und drückte ihn.
    Finn legte seinen gesunden Arm um sie, und ein paar Sekunden standen sie einfach so da.
    „Ab morgen ignorieren wir uns wieder“, versicherte Ava ihm.
    „Ab jetzt“, kam die knappe Antwort. Finn wandte sich ab. „Ruf ihn an“, fügte er dann doch noch hinzu, ohne jedoch stehen zu bleiben. Er wusste, wie einsam und allein sich James heute Abend fühlte.
    „Ruf sie an“, antwortete sie prompt, ohne ernsthaft zu erwarten, dass er ihren Rat beherzigte. Würde sie denn auf ihn hören?
    Ava duschte und wusch sich die Haare. Morgen würden sie strohtrocken sein. Der Conditioner war schon wieder alle. Sie schlüpfte in ihren Bademantel, ging ins Wohnzimmer und sah aus dem Fenster zum Krankenhaus hinüber. Sie betrachtete die Fenster und fragte sich, hinter welchem James jetzt wohl lag. Ob er auch hinausschaute, zu ihrer Wohnung hinüber?
    Ich sollte bei ihm sein, dachte sie.
    Sie sollten zusammen im Bett liegen und sich lieben … Plötzlich drängte es sie, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte. So sehr, dass sie zum Telefon griff.
    „Hallo, James.“
    „Ava?“ Seine Stimme verriet, dass er wenig Lust zum Reden hatte. „Sie haben mir gerade eine Schlaftablette gegeben.“
    „Ich liebe dich.“
    „Hör zu, Ava, es ist vorbei. Du musst nicht …“
    „Ich wünschte, du wärst hier.“
    James stutzte. Sie schien Mühe zu haben, deutlich zu sprechen. „Hast du getrunken?“
    „Ja.“
    „Wie viel?“
    Sie warf einen Blick auf die Flasche. „Nicht viel, aber ich habe seit Jahren keinen Whisky mehr getrunken.“ Ihr fiel etwas ein. „Ach ja, und

Weitere Kostenlose Bücher