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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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Armmuskeln spielten, als er die Tür aufzog und einen Karton Milch herausnahm. Und wie um sie zu ärgern, trank er direkt aus der Packung – und in dem Punkt war sie wirklich empfindlich. Die Mikrowelle piepte, James nahm Essen und Milch mit ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Vielleicht hatte sie sich nur eingebildet, dass er mit ihr schlafen wollte.
    Vielleicht war er froh, dass es aus war zwischen ihnen.
    Ava stand in der Küche und versuchte, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen.
    Er ist einfach nur erleichtert.
    Sie ging zur Wohnungstür, öffnete sie, überlegte es sich anders und schloss sie wieder. Wir müssen reden, dachte sie. Es kann nicht sein, dass er glücklich und erleichtert ist!
    Ava hielt es keine Sekunde länger aus. Sie holte tief Luft, nahm all ihren Mut zusammen, wollte ins Schlafzimmer marschieren und ihn dazu bringen, ihr endlich zuzuhören. Da hörte sie die Tastentöne des Telefons, er wählte eine Nummer. Anscheinend glaubte James, sie sei gegangen.
    Dann seine Stimme: „Entschuldige, Steph … Alles okay, sie ist wieder zur Arbeit. Fast hätte sie mich erwischt! Wo waren wir stehen geblieben?“
    „Es tut mir wirklich leid, Donald.“
    „Muss es nicht“, sagte ihr Kollege, als Ava vor seinem Schreibtisch auf den Besucherstuhl sank und Papiertücher aus der Schachtel zupfte. „Ginny hat deine Nachmittagstermine abgesagt.“
    „Danke.“
    Sein Sprechzimmer unterschied sich augenfällig von ihrem. Donald pflegte einen anderen Therapiestil als Ava und ging völlig anders auf seine Patienten zu, und trotzdem hielten sie große Stücke auf ihn. Seine direkte Art schien vielen gut zu tun, auch wenn Ava sich im Moment nicht zu diesem Kreis zählte … Bedrückt gab sie mehr und mehr preis von dem, was in ihrem Privatleben vor sich ging.
    „Du hättest diese Woche nicht ins Büro kommen sollen“, meinte Donald. „Bei dem, was dich zurzeit umtreibt, kannst du nicht vernünftig arbeiten.“
    „Das weiß ich doch!“ In ihren eigenen Ohren klang ihre Stimme plötzlich unangenehm schrill. „Aber James will mich zu Hause nicht haben. Was soll ich machen, den ganzen Tag am Strand spazieren gehen?“
    „Du könntest ihn fragen, ob er eine andere hat.“
    „Stimmt … und ob du es glaubst oder nicht, aber wenn er nicht krank geworden wäre, hätte ich es längst getan.“ Dennoch nahm ihr allein der Gedanke, dass James eine Geliebte haben könnte, die Luft zum Atmen. Es kann nicht sein, sagte ihr Herz. Unmöglich!
    „Vielleicht solltest du tun, was er dir angedroht hat.“ Donald lächelte. „Nimm dir ein Hotelzimmer, leg dich ins Bett und lass dich vom Zimmerservice verwöhnen.“
    Zu ihrem Erstaunen musste Ava auch lächeln. „Das klingt wirklich verlockend.“
    „Dann tu’s.“
    „Aber auf Dauer ist es auch keine Lösung.“
    „Na ja, für deinen Rücken schon und deine Stimmung auch. Es hilft dir nicht weiter, wenn du jeden Morgen wie gerädert auf diesem Sofa aufwachst.“ Donald schwieg einen Moment, bevor er ernster fortfuhr: „Ava, du weißt, dass James Angst hat vor den Veränderungen, die ihm die Krankheit möglicherweise aufzwingt. Und er ist bestimmt wütend …“
    „Ist er nicht.“
    „Ava?“
    Sie schloss die Augen, dachte nach. Donald hat recht, gestand sie sich dann ein. Dass James diese Gefühle nicht zeigte, hieß nicht, dass er sie nicht hatte.
    „Und er wird dich schützen wollen“, fuhr ihr Kollege fort.
    „Mich?“, fragte sie entgeistert nach. Vielleicht war Donald doch von einem anderen Stern.
    „Selbstverständlich. Auch wenn eure Beziehung in Ordnung wäre, würde er sich in gewissem Maße nicht anders verhalten als jetzt. James weiß besser als jeder andere, was auf ihn zukommt. Es wäre verständlich, dass er dir das nicht zumuten möchte. Vor allem …“
    „Das ist doch lächerlich!“
    Donald ignorierte den Einwurf. „Vor allem, wenn er glaubt, dass eure Ehe sowieso gescheitert ist.“
    „Und was soll ich tun?“
    „Das, was dein Mann gesagt hat“, meinte Donald gelassen. „Bedräng ihn nicht, lass ihm Zeit. Und gönn dir selbst das Gleiche. Wenn du heute Abend nach Hause gehst, nimmst du dir Arbeit mit, holst nur für dich etwas zu essen und leihst dir einen Film aus. Lass ihn für sich selbst sorgen, das kann er. Kauf dir einen Karton Milch und schreibe deinen Namen drauf. Und jetzt schlage ich vor, dass du in dein rumpeliges Büro gehst, das Telefon ausstöpselst, die Vorhänge zuziehst und eine Runde schläfst!“
    Genau

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