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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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hatte er sie gebeten, seinen Blindenhund nicht zu streicheln, aber damals war es ihr nicht wie eine Zurückweisung vorgekommen.
    Als Nächstes kamen die Bilder von Teos und Zoes Hochzeit an einem Strand auf Samoa. Ein buntes lebhaftes Familienfest mit Bergen von exotischem Essen … Ava erinnerte sich noch gut daran, wie stolz Teo auf seine Braut gewesen war. Und er liebte Zoes kleine Tochter wie ein eigenes Kind.
    James hatte vorgeschlagen, Kinder zu adoptieren, aber Ava wollte nicht einmal daran denken, geschweige denn, darüber sprechen.
    Sie betrachtete ihre Freunde, sah Lexi und Sam, die sich selbstvergessen küssten, ohne zu merken, dass jemand auf den Auslöser drückte. James und ich waren auch einmal so verliebt, dachte sie wehmütig. Aber die Zeiten waren lange her und fast vergessen.
    Dafür hast du gesorgt.
    Ava wusste es.
    Sie hatte James genau das verweigert, wozu sie ihren Patienten immer wieder eindringlich riet: miteinander reden, ehrlich sein, Hilfe suchen. Aber er war doch auch nicht aufrichtig. Er hatte sich verschlossen, war wie zu Stein erstarrt, während sie sich so sehr wünschte, dass er Gefühle zeigte. Seinen Kummer, seinen Schmerz. Stattdessen ertrug er es nicht, wenn sie weinte, bis sie irgendwann glaubte, dass er es sogar hasste. Du meine Güte, er ist Onkologe, er sollte mit Schmerz umgehen können!
    Bei anderen konnte er es, warum nicht bei ihr …?
    Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. So wie sie privat nicht die tolle erfolgreiche Sextherapeutin war – was niemand auch nur vermuten würde –, so war auch James im Beruf ein anderer Mensch als zu Hause.
    Das Fachwissen war da, sie hatten es nur nicht auf ihre Ehe anwenden können. Weil wir persönlich betroffen waren und den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen haben.
    Sie wünschte sich so sehr, dass James zu ihr zurückkam … nach Hause.
    Ava wollte ihn anrufen, seine Stimme hören, wusste aber nicht, was sie sagen, wo sie anfangen sollte. Sie fragte sich, ob er im Bett lag und an diese Steph dachte, die Frau, mit der er heimlich telefoniert hatte. Ob sie sich in Brisbane in den nächsten Flieger setzt und herkommt, wenn es ihm schlechter geht?
    Der Gedanke, dass es für sie und James zu spät sein könnte, war kaum zu ertragen. Warum habe ich nicht eher verstanden, wie weh wir uns gegenseitig getan haben?
    Plötzlich hämmerte jemand laut an ihre Tür. Ava sprang auf. Das musste James sein, sie fühlte es …
    Sie riss die Tür auf – und vor ihr stand Gladys Henderson, die Putzfrau von Kirribilli Views, aschfahl im Gesicht.
    „Ava …“, keuchte sie. „Ich brauche Hilfe, Finn liegt auf dem Fußboden und rührt sich nicht!“

9. KAPITEL
    Ava sauste die Stufen hinauf, immer zwei auf einmal nehmend, während Gladys ihr schnaufend folgte.
    „Oh, Finn!“ Erschrocken kniete sie sich neben ihn. Er atmete schwer und schnell, und als sie ihn auf die Seite drehte, spürte sie seine kaltschweißige Haut und sah die stark gerötete Narbe an seinem Hals. Das sah nach einer gefährlichen Entzündung aus.
    Wie lange mochte Finn hier schon liegen? Sie machte sich bittere Vorwürfe, dass sie gestern Morgen nicht länger geklopft oder Luke angerufen hatte. Aber wer kam schon auf die Idee, dass Finn hilflos am Boden lag? Finn, der eigensinnig jede Hilfe ablehnte …
    „Haben Sie einen Krankenwagen gerufen, Gladys?“, rief sie über die Schulter, als Finns Haushälterin an der Tür auftauchte, die Hand auf den wogenden Busen gepresst.
    „Ich wusste nicht, was ich tun sollte, und bin erst zu Ihnen gelaufen.“
    „Gut, geben Sie mir bitte das Telefon.“
    Eine schöne Ärztin bist du! Mit fliegenden Fingern tippte sie die Nummer ein und sprach mit der Rettungsleitstelle. Du hast nicht mal eine Notfalltasche dabei. Finn war stark dehydriert und sehr, sehr krank.
    Die Zeit dehnte sich endlos, dabei war das Krankenhaus so nahe.
    „Vorhin hatte ich bei ihm angerufen“, berichtete Gladys. „Ich hatte einen leckeren Schmorbraten gemacht und dachte, ich bringe ihm davon etwas vorbei. Er ist doch so abgemagert, der Arme.“ Sie war immer noch aufgeregt. „Als er nicht ans Telefon ging, wurde ich unruhig. Und dann habe ich mir ein Herz gefasst und mit meinem Zweitschlüssel aufgeschlossen …“
    „Zum Glück!“
    „Was hat er wohl?“
    „Die Wunde hat sich entzündet, und wahrscheinlich hat er auch eine Brustentzündung, so wie es sich anhört.“ Ava war wütend auf Finn. Wie konnte man nur so stur sein? „Bis der Wagen kommt,

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