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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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ziemlich eindeutig …“
    Hayley kam zu ihnen, und Ava wandte sich an sie. Die Chirurgin schüttelte den Kopf. „Er will niemanden sehen, Ava.“
    „Gut, dann bestell ihm einen schönen Gruß von Ava Carmichael und richte ihm Folgendes aus: Wenn er sich weigert, mich zu sehen, erzähle ich jedem, was am Abend vor seiner OP zwischen uns im Treppenhaus passiert ist!“
    Mit hochroten Wangen stand sie da, spürte die neugierigen Blicke. Die Station schien wie im Dornröschenschlaf erstarrt, sogar die Putzfrau hörte auf, den Boden zu wischen, und starrte Ava an. Aber nicht Verlegenheit, sondern glühender Ärger hatte Ava das Blut ins Gesicht getrieben. Und es war ihr herzlich egal, was alle anderen um sie herum dachten.
    Hayley kam zurück.
    „Will er mich sprechen?“, fragte Ava.
    „Leider ja.“ Die Ärztin lächelte breit. „Ich hätte zu gern gehört, was da passiert ist. Zimmer vier.“ Sie berührte sie am Arm, als Ava an ihr vorbeimarschierte, und fügte ernst hinzu: „Viel Glück.“
    „Da kommt sie ja“, begrüßte Finn sie verächtlich. Er war unrasiert, die Vorhänge waren zugezogen, im Zimmer herrschte dämmriges Halbdunkel. „Die Frau, die ihren krebskranken Mann verlassen hat. Die Frau, die betrunken Sex im Treppenhaus hatte … Dir ist klar, welchen Ruf du dir gerade eingehandelt hast?“
    Sein Zynismus perlte an ihr ab wie Regentropfen von einem Lotusblatt. Wie Evie auch, wusste sie, dass das nicht der wahre Finn war. „Es ist mir egal, was sie sagen.“
    „Haben wir’s wirklich im Treppenhaus getrieben?“, wollte er wissen. „Seit ich aufgenommen wurde, haben sie mich mit Medikamenten vollgepumpt. Ich kann mich an den Abend nicht erinnern.“
    „Erzähl mir nichts, Finn. Natürlich weißt du noch, dass du Angst hattest und wie sehr du dich nach Evie gesehnt hast. Du willst es nur nicht zugeben!“ Sie kam in Fahrt. „Soll ich dir mal was sagen, Finn? Du kannst die Menschen von dir stoßen, du kannst sie ausschließen und mit allem allein fertig werden – doch eines Tages wirst du mit den Folgen leben müssen.“
    „Vielen Dank für den Hinweis, aber ich bin mir der Konsequenzen durchaus bewusst.“
    „Sicher? Es kann passieren, dass du herausfindest, dass Evie dich braucht. Vielleicht liegt sie auf der Onkologie, während ein giftiger Chemococktail in ihren Körper fließt. Aber du hast zu lange gewartet, den anderen immer wieder von dir gestoßen, bis er dich nicht mehr will und die Last allein schultert …“
    „Ich dachte, du wolltest mich sprechen – und nicht über James.“
    „Ich rede ja von dir!“ Ihre Stimme kippte in eine höhere Tonlage.
    Einerseits.
    „Von uns beiden, Finn, aber von dir ganz besonders“, fuhr sie aufgebracht fort. „Schließ dich nicht aus ihrem Leben aus. Vielleicht braucht sie dich eines Tages, und du könntest für sie da sein, egal, ob du im Rollstuhl sitzt oder nicht. Denk mal darüber nach, statt dich in Selbstmitleid zu suhlen!“
    „Raus!“, brüllte er.
    „Bin schon weg!“
    Ava gönnte ihm keinen einzigen Blick mehr, bevor sie die Zimmertür hinter sich zuschlug. Zu aufgewühlt, um auf den Fahrstuhl zu warten, lief sie die Treppe hinauf.
    James war nicht in seinem Sprechzimmer, und sie musste sich erst durchfragen, bis sie erfuhr, dass er bei der Chemotherapie war. Schließlich geriet sie an die Krankenschwester, mit der James in der Kantine zusammengesessen hatte. Kurze Zeit später konnte sie, mit Handschuhen und steriler Kleidung ausgestattet, zu ihm.
    James blickte nicht auf.
    Er hatte sich vor diesem Morgen gefürchtet und Harriet gegenüber noch einen Witz gemacht, dass er überlegt hätte, sich krankzumelden. Sie erzählte ihm, dass Richard den Termin tatsächlich abgesagt hatte, weil er krank sei. James konnte es ihm nicht verdenken.
    Und dann hörte er die Schwestern tratschen.
    „Was war da zwischen dir und Finn im Treppenhaus?“, fragte er und spielte mit der Fernbedienung.
    „Na, das ging ja fix.“ Ava wunderte sich immer wieder, wie schnell pikante Gerüchte die Runde machten.
    „Irgendjemand sollte den Schwestern sagen, dass diese Glastrennwände nicht schalldicht sind. Oder nein, besser nicht. Mir würden vielleicht interessante Informationen entgehen.“
    „Zwischen Finn und mir war nichts außer einer eingehenden Unterhaltung.“
    „Es geht mich nichts an.“
    „Vielleicht nicht“, antwortete sie. „So wie es mich nichts anginge, wenn du jemand kennengelernt hättest …“ Sie liebte ihn so sehr, dass

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