Aerzte Zum Verlieben Band 59
müssen“, warf Coral ein. „Hör zu, ich habe Pippa angeboten, vorerst bei dir im Haus zu wohnen, bis sie etwas Passendes für sich gefunden hat. Schließlich ist das unser Personalwohnheim, und es hat vier Schlafräume, von denen momentan drei frei sind. Irgendwelche Einwände?“
Riley merkte, dass nun auch Pippa etwas irritiert wirkte. Offensichtlich hatte sie nicht gewusst, bei wem sie da einquartiert werden sollte.
„Aber Sie … Sie haben mir gar nicht gesagt, dass Dr. Chase dort wohnt“, meinte sie verunsichert.
„Dieses Haus wurde eigens für unser Klinikpersonal gebaut“, erklärte Coral. „Riley wohnt zwar meistens ganz allein darin, aber hin und wieder bieten wir es auch Kräften an, die nur vorübergehend bei uns arbeiten.“
„Das geht nicht, Coral“, mischte sich nun Riley ein. „Ich kriege morgen Nachmittag Besuch, und da wäre …“
„Riley, jetzt hör mir mal zu. Dieses Haus hat vier Schlafzimmer. Selbst wenn du einen Gast bekommst, bleiben immer noch zwei Räume frei. Außerdem wohnt Pippa nur so lange dort, bis sie was Eigenes gefunden hat. Also machen wir jetzt Folgendes: Sie, Pippa, nutzen Ihr Hotel noch bis Sonntag, ziehen mittags dann im Wohnheim ein, und am Montag fangen Sie mit Ihrer Arbeit an. Da Cordelia krank ist und nicht fliegen kann …“, sie wandte sich nun Riley zu, „… nimmst du Pippa heute mit, damit der Platz besetzt ist und sie sich vorab schon ein Bild von eurer Arbeit machen kann.“
Coral stand auf und blickte von einem zum anderen. „Keine Einwände? Ausgezeichnet, dann mal los!“
Pippa konnte immer noch kaum fassen, wie schnell das alles gegangen war. Vor zehn Minuten war sie noch in Corals Büro gewesen, und nun saß sie schon mit Riley und Harry im Flugzeug!
„Willkommen im Team!“ Harry begrüßte sie mit einem breiten Lächeln. „Ich hoffe, du hast gute Nerven, denn bei Riley und mir musst du dich auf einiges gefasst machen.“
Sie lachte, denn sie fühlte sich in der Gesellschaft dieser beiden Männer ausgesprochen wohl und freute sich auf ihren ersten Flug. Das kleine Rettungsflugzeug war mit allem ausgestattet, was für die Erstversorgung Verletzter nötig war.
Riley saß neben Harry vorn und Pippa mit Amy und dem Baby hinten. Sie trug ein T-Shirt mit dem Flight-Aid-Emblem am Ärmel und einem Namensschild an ihrer Brust.
Wie sich das Blatt doch plötzlich gewendet hatte! Noch vor einer guten Woche hatte Pippa sich auf ihre Hochzeitsfeier eingestellt, am Sonntag wäre sie beinahe im Meer ertrunken, und jetzt war sie im Whale Cove Hospital als Krankenschwester eingestellt und flog mit Dr. Riley Chase ins Outback!
Riley … jedes Mal, wenn Pippa zu ihm hinsah, schlug ihr Herz ein bisschen schneller. Sie musste sich zusammenreißen und durfte niemanden merken lassen, wie sehr sie für ihn schwärmte …
„Er gefällt dir, stimmt’s?“, riss Amy sie aus ihren Gedanken. „Doc Riley ist echt cool, durch ihn ist mir vieles klar geworden. Ich will alles dafür tun, dass es meiner Tochter besser geht als mir. Sie soll die Schule besuchen und tüchtig lernen. Glaubst du, sie könnte sogar auf die Uni und studieren?“
„Warum nicht? Wenn ein Kind gefördert wird, kann es eine Menge schaffen.“
Da seufzte Amy auf, und ein Schatten zog über ihr Gesicht. „Ich wollte auch zur Schule, aber Mum hat mich kaum gelassen. Sie hat gesagt, ich muss mich um meine jüngeren Geschwister kümmern. Dann ist Doc Riley aufgetaucht und hat ihr gründlich die Meinung gesagt, und jetzt dürfen alle in die Schule. Meine kleine Riley wird immer in die Schule gehen, dafür werde ich schon sorgen.“
Sie wies auf Pippas T-Shirt und lächelte. „Sieht cool aus, nicht? Freust du dich, dass du dabei bist?“
„Und wie!“
Unwillkürlich kamen Pippa ihre Eltern in den Sinn, die über dieses Outfit sicher nur die Nase rümpfen würden. Sie konnten einfach nicht akzeptieren, dass ihre Tochter Krankenschwester war, anstatt im Familienunternehmen mitzuwirken. Pippa schüttelte den Gedanken ab und konzentrierte sich stattdessen wieder auf Amy. Nachdem sie das Baby frisch gewickelt hatte, legte sie die Kleine ihrer Mutter an die Brust und freute sich darüber, dass Amy nun so glücklich war.
Ja, das war es, was Pippa sich vom Leben wünschte. Sie wollte Menschen helfen, und wenn ihr das gelang, dann war sie glücklich.
„Soll sie heute einfach zusehen, oder wollen wir sie auch gleich einsetzen?“
Riley atmete tief durch. Er musste sich erst einmal daran
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