Aerzte Zum Verlieben Band 59
helfen“, versprach er schließlich, weil ihm nichts anderes übrig blieb. „Jetzt fahren wir erst mal zu mir nach Hause, dort reden wir in Ruhe über alles. Aber vorher müssen wir noch zwei junge Damen und ein Baby holen, die wollen auch noch mit.“
Riley schob den Gepäckwagen in Richtung Lounge, wo Pippa und Amy auf ihn warteten. Ihm war schon jetzt ganz flau im Magen, und er hatte immer stärker das Gefühl, dass er Pippa dringend brauchen würde.
Pippa war rasch in den flughafeninternen Drogeriemarkt gegangen, um frische Windelhöschen für das Baby zu besorgen. Dabei war sie an der Ankunftshalle vorbeigekommen und hatte Riley mit seiner Tochter gesehen.
Was hatte er für ein Gesicht gemacht, als das Mädchen ihm plötzlich weinend um den Hals gefallen war! Pippa konnte sich lebhaft vorstellen, was da in ihm vorgegangen war: Der überzeugte Einzelgänger Riley Chase hatte plötzlich eine Tochter – und er wurde Großvater!
Sosehr Riley sich auch gegen alles sträubte, was mit Familie zu tun hatte, so fest war Pippa andererseits davon überzeugt, dass er Lucy nicht im Stich lassen würde, falls sie seine Hilfe brauchte. Letzte Nacht hatte Pippa ihn gebraucht, und er war für sie da gewesen.
Mit ihm zu schlafen und sich danach in seine Arme zu schmiegen, hatte sie so aufgewühlt, dass sie ständig daran denken musste. Bei Riley hatte sie das Gefühl gehabt, als wäre sie endlich angekommen. Aber war das wirklich so? Gehörte sie zu ihm?
Nein, es war naiv zu glauben, nach einer einzigen Nacht voller Leidenschaft schon von einer Beziehung zu sprechen. Wollte sie das überhaupt? Wollte Pippa fest mit Riley zusammen sein? Und was wollte er? Gab er ihr nicht immer wieder zu verstehen, wie sehr er sein Single-Dasein liebte?
Energisch schüttelte Pippa die Gedanken ab und ging zurück zur Lounge. Sie musste sich zusammenreißen, denn im Moment hatte Riley wahrhaftig andere Probleme. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war eine verknallte Krankenschwester, die sich ihm an den Hals warf.
Riley hatte einen Kleinbus mit sieben Sitzplätzen gemietet, der gerade groß genug für alle war. Lucy und Adam hatten zwei große schwere Koffer mitgebracht sowie mehrere Stücke Handgepäck, und Amy jede Menge Babysachen. Sie saß mit der kleinen Riley hinten, Lucy und Adam nahmen die Plätze in der Mitte ein, Pippa saß bei Riley vorn.
Wir sind wie eine Großfamilie, ging es ihr durch den Sinn, und ihr Gewissen regte sich erneut. Sie spürte genau, dass Riley sehr verärgert war, weil sie ihn so überrumpelt hatte. Und als reichte das alles nicht, war Lucy auch noch hochschwanger und hatte ihren Freund mit im Schlepptau. Alles ein bisschen viel für einen Mann, der sein Alleinsein genoss und nicht daran gewöhnt war, mit einem anderen Menschen zusammenzuleben.
Aber eigentlich ging es Pippa ja nicht anders, sie saß im gleichen Boot wie Riley. Sie musste sich um Amy und das Baby kümmern, und da sie in Rileys Haus zog, musste sie sich zwangsläufig auch mit Lucy und Adam auseinandersetzen. Doch so negativ wie Riley sah Pippa die ganze Sache nicht. Im Gegenteil, sie kümmerte sich sehr gern um andere Menschen und war glücklich, wenn sie helfen konnte.
Allerdings sah sie ein Problem darin, mit Riley unter einem Dach zu wohnen. Wenn nachts nur eine Wand sie voneinander trennte, wie sollte sie da Ruhe finden?
Trotzdem, es gab kein Zurück mehr. Pippa hatte Amy versprochen, ihr beizustehen, und das würde sie auch tun. Sie drehte sich um und warf einen Blick zu Lucy und Adam, die Händchen haltend nebeneinandersaßen. Der Anblick der beiden rührte Pippa. Sie waren noch so jung und würden sehr bald Eltern werden. In einem fremden Land, mit einer völlig ungewissen Zukunft vor sich.
Seufzend richtete Pippa den Blick wieder nach vorn. „Sag mal, Riley, ist das Haus schon für uns alle vorbereitet?“, fragte sie, um ein Gespräch in Gang zu setzen.
„W-was … hast du gesagt?“ Riley schien in Gedanken meilenweit entfernt gewesen zu sein.
„Dein Haus“, wiederholte Pippa. „Coral meinte, es gibt vier Zimmer, aber gibt es auch genügend Betten?“
„In drei Zimmern steht jeweils ein Bett. Dort, wo Lucy schläft, können wir für Adam eine Liege reinstellen.“
„Hm …“ Pippa dachte eine Weile nach, dann wandte sie sich zu dem jungen Pärchen um. „Ihr müsst doch ziemlich müde sein, nicht wahr?“
„Und wie“, gab Lucy zu. „Im Flugzeug konnten wir kaum schlafen.“
„Dann mache ich euch jetzt
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