Aerzte Zum Verlieben Band 59
wenn sie dort ein Zimmer hätte. Ich würde mich um sie und Baby Riley kümmern, und du bräuchtest nichts anderes zu tun, als ein Mal täglich nach dem Kind zu sehen.“
Das Funkeln in Pippas schönen grünen Augen machte Riley ganz nervös. In den engen Jeans und dem Flight-Aid-T-Shirt, dazu ungeschminkt und mit losem Pferdeschwanz, sah sie so hübsch und natürlich aus, dass er sie am liebsten gleich wieder umarmt und geküsst hätte.
„Sie muss trotzdem in die Klinik, und damit basta!“, erklärte er schroff, um sich abzulenken.
„Das muss sie nicht. Siehst du denn nicht, wie verzweifelt und allein sie ist? Soll ich jetzt wirklich zu ihr gehen und ihr sagen, dass du es dir anders überlegt hast? Dass sie doch nicht zu uns kommen kann?“
„Wieso ich? Ich hab mir gar nichts überlegt, das war doch deine Schnapsidee!“
Pippa kniff die Augen zusammen und verschränkte zornig die Arme. „Weißt du, was ich glaube, Riley Chase? Ich glaube, das Problem liegt ganz woanders. Du kannst es nicht ertragen, dass du dein Reich plötzlich mit anderen Menschen teilen sollst. Vielleicht wäre es am besten, wenn du solange ins Hotel ziehst, dort hast du Luxus, und es stört dich keiner!“
„Verdammt, was soll der ganze Unsinn, Pippa? Ich will weder ins Hotel, noch will ich fremde Leute um mich haben. Geht das nicht in deinen Schädel?“
„Coral hat gesagt, das Haus gehört zur Klinik, also ist es nicht dein Haus. Außerdem kommt Lucy zu Besuch, dann bist du sowieso nicht mehr allein. Amy ist erst sechzehn, Riley, und sie hat keine Menschenseele, die sich um sie kümmert. Sie braucht dringend Hilfe, die können wir ihr nicht verweigern.“
„Und wie willst du dich um sie kümmern, wenn du den ganzen Tag arbeitest?“
„Sie braucht mich ja nicht vierundzwanzig Stunden, es reicht, wenn ich abends oder zwischendurch mal nach ihr sehe. Also, was ist – darf sie nun bei uns wohnen oder nicht?“
„Pippa, hör zu, ich …“
„Ja?“
Verdammt, sie machte ihn noch ganz verrückt, wenn sie ihn so ansah! „Weißt du, letzte Nacht …“
„War wunderschön“, ergänzte sie für ihn. „Aber keine Angst, ich werde dich in Ruhe lassen, wenn es das ist, was du wissen willst.“
„Das wollte ich nicht sagen.“
„Was wolltest du dann sagen?“
„Dass ich … es auch schön fand.“ Er sah sie ernst an. Als sein Blick auf ihre Lippen fiel, meinte er, noch ihre Süße zu schmecken.
„Ich weiß, und ich werde diese Nacht niemals vergessen.“ Sie reckte sich auf die Zehenspitzen und strich mit den Lippen ganz zart über Rileys Mund. „Danke“, sagte sie mit einem Lächeln, das das Herz jeden Mannes zum Schmelzen hätte bringen können. „Das wird dir Amy nie vergessen.“
Zum Abschied hatte Joyce ein üppiges Frühstück zubereitet, das sich alle außer Pippa tüchtig schmecken ließen. Wehmütig registrierte sie, wie gut Riley und Harry sich mit Joyce verstanden. Sie waren richtig enge Freunde, und Pippa sehnte sich danach, zu ihnen zu gehören.
Was war auf einmal mit ihr los? Weshalb diese plötzliche Sentimentalität? Hatte diese eine Nacht mit Riley sie innerlich so aufgewühlt, dass ihre Emotionen überschwappten? Sie sah Riley verstohlen von der Seite an. Auch er schien nicht so recht zu wissen, wie er ihr seit letzter Nacht begegnen sollte.
Gerade lachten er und Harry über eine von Joyce’ kleinen Anekdoten, und wieder spürte Pippa einen Stich im Herzen. Die drei waren ein Team, ein richtig gutes Team. Sie waren aufeinander eingespielt, einer vertraute dem anderen.
Pippa wollte auch zu diesem Team gehören, sie wünschte es sich so sehr, dass ihr Tränen in die Augen schossen. Nein, sie konnte nichts mehr essen, sie hatte einfach keinen Appetit. Also legte sie Messer und Gabel weg und atmete tief ein.
Joyce runzelte besorgt die Stirn. „Was ist denn, Pippa, bist du schon satt?“
„Ach, ich fühle mich heute nur ein bisschen schlapp“, antwortete sie ausweichend. Nur mit Mühe konnte sie die Tränen unterdrücken. „Muss wohl an dem Klima hier liegen, das bin ich nicht gewöhnt.“
„Du hast dich viel zu sehr verausgabt“, meinte Riley ernst. „Sobald wir zu Hause sind, legst du dich hin und ruhst dich gründlich aus.“ Er blickte auf die Uhr. „Es wird Zeit, wir müssen los.“
„Ich habe mir gedacht, dass wir direkt nach Sydney fliegen, sonst wird die Zeit reichlich knapp“, erklärte Harry. „Nur falls du es vergessen haben solltest – deine Tochter kommt schon heute
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