Aerzte Zum Verlieben Band 59
Hotel gehen, damit ich euer trautes Familienglück nicht störe.
„Wir sind doch wie eine Familie“, sprach Lucy seine Gedanken auch noch aus.
Genau das hatte er befürchtet!
Die zweite Bombe platzte wenig später. Amy hatte sich mit Baby Riley in ihr Zimmer zurückgezogen, Pippa nähte weiter Vorhänge. Adam brachte die restlichen Gardinenstangen an, während Lucy Riley in das letzte freie Zimmer führte, in dem auch schon Poster hingen.
„Die sind wirklich schön“, gab Riley zu. Jetzt tat es ihm richtig leid, dass er vorhin so schroff gewesen war. „Die Kosten dafür möchte ich dir gern erstatten.“
„Ich hab die Poster nicht bezahlt, ich habe doch kein Geld“, erklärte Lucy. „Mum gibt mir keinen Cent mehr, seit ich von zu Hause weggegangen bin, und Adam ist auch ziemlich abgebrannt.“
„Wie habt ihr dann den Flug bezahlt?“
„Adam hat sein Motorrad verkauft, das reichte fürs Erste.“
Rileys schlechtes Gewissen wurde immer größer. Er bezog ein gutes Gehalt, hatte beträchtliche Ersparnisse und zudem jede Menge Überstunden anstehen, die noch ausbezahlt werden würden. Und seine Tochter hatte nichts.
„Wer hat das alles denn bezahlt?“, erkundigte er sich, obwohl die Antwort auf der Hand lag.
„Pippa. Sie hat gesagt, das wäre kein Problem für sie.“ Lucy sah ihn prüfend von der Seite an. „Sag mal, wie stehst du eigentlich zu ihr? Sie hat gemeint, sie wäre nicht mit dir zusammen. Aber das wäre doch gar nicht mal so schlecht. Ich an deiner Stelle würde jedenfalls ’nen Vorstoß wagen. Sie ist bildhübsch, supernett und noch dazu steinreich.“
Riley zog die Brauen hoch. „Steinreich? Wie kommst du darauf?“
„Wusstest du das nicht?“
„Nein, ich hatte keine Ahnung. Hab sie nie danach gefragt.“
Lucy zuckte die Schultern. „Mir hat ihr Name nichts gesagt, aber Adam wusste gleich, wer sie ist, als er ihren vollen Namen hörte: Phillippa Penelope Fotheringham. Sie hat die Poster telefonisch bestellt und mit Kreditkarte bezahlt.“
„Das weiß ich, aber der Name sagt mir nichts.“
„Sie ist die Tochter millionenschwerer Unternehmer, Dad. Als Adam vor ein paar Wochen beim Frauenarzt auf mich gewartet hat, da hat er in einer Zeitschrift einen Artikel über ihre Familie gelesen. Ihr Großvater hat mit einem Lebensmittelunternehmen angefangen, später eine Fast-Food-Kette gegründet und macht damit Millionen. Und ihre Eltern gehören zu Englands High Society. Die kenne ich sogar, ich hab sie schon oft im Fernsehen gesehen.“
Aufgeregt fuhr sie fort: „Pippa kannte ich noch nicht, sie scheint sich von der Öffentlichkeit total fernzuhalten. In dem Artikel stand, dass sie gegen den Willen ihrer Familie eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht und ihr Großvater bestimmt hat, dass sie seinen Wirtschaftsprüfer heiratet – irgendeinen Roger oder so. Ich weiß zwar nicht, was zwischen ihm und Pippa vorgefallen ist, aber dass sie steinreich ist, daran gibt es keinen Zweifel.“
Nach dem Essen legte Amy sich mit Baby Riley schlafen. Adam und Lucy gingen zurück zum Hotel mit einer Tasche voller Ratgeber für junge Eltern, die Pippa in der Klinik für sie ausgeliehen hatte. Eine Matratze für Adam wollten sie am Montag kaufen.
Es war still im Haus, und als Pippa aus der Küche kam, war niemand mehr im Wohnzimmer. Sie trat hinaus auf die Veranda, wo Riley stand und düster auf das Meer hinausblickte.
„Wenn wir alle weg sind, kannst du die Poster wieder abhängen“, sagte sie provozierend, da sie sich über sein Verhalten ärgerte.
„Warum sollte ich?“
„Weil du nackte Wände magst?“
„Ich mag gar keine Wände, wenn du es genau wissen willst.“ Riley drehte sich zu ihr um und sah sie grimmig an. „Du bist reich, nicht wahr?“
Pippa atmete tief durch. „Ja, das bin ich. Was willst du mir damit jetzt sagen?“
„Was zum Teufel tust du hier?“
Nun wurde Pippa richtig wütend. Was sollte diese unverschämte Frage? Hatte sie kein Recht, in diesem Haus zu wohnen, weil sie reich war? „Was soll das, Riley? Ich wohne Amy zuliebe hier, das weißt du ganz genau. Und ich zahle Miete.“
„Das hab ich nicht gemeint. Du hast dich unter falschem Vorwand bei Flight-Aid eingeschlichen.“
„Wie bitte? Willst du damit sagen, dass ich kein Recht hatte, mich auf diese Stelle zu bewerben, nur weil ich nicht gerade arm bin?“
„Du kannst dich bewerben, wo immer du willst, darum geht es nicht.“
„Worum geht es dann? Ich habe Coral sicher nicht
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