Aerzte Zum Verlieben Band 59
so was peppt die Wände auf“, schlug Amy vor. Mit Appetit biss Amy in ihr zweites Sandwich. „In der Klink hat Pippa mir welche aus dem Poster-Shop besorgt, die sind supercool.“
„Ich hab doch kein Geld“, erwiderte Lucy frustriert. „Von Mum kriege ich keinen müden Cent mehr, und Adam ist auch so gut wie pleite. Aber die Idee ist trotzdem gut. Es wäre toll, das Haus ein bisschen aufzupeppen.“
„Wisst ihr was, das machen wir!“, rief Pippa spontan, denn sie konnte und wollte nicht länger tatenlos herumsitzen und nur auf Riley warten. „Ihr sucht die Poster aus, und ich bezahle sie, einverstanden?“
„Würdest du das wirklich tun?“, fragte Lucy überrascht.
„Klar. Mir gefallen diese kahlen Wände auch nicht. Wie wäre es mit tollen Surfmotiven, die würden gut zu Riley passen.“
„Mein Dad kann surfen?“ Lucy machte große Augen. „Wow, das hab ich gar nicht gewusst.“
„Und wie gut er das kann, du solltest ihn mal sehen!“, bestätigte Pippa eifrig. Dabei merkte sie selbst, dass sie regelrecht ins Schwärmen geriet, wenn sie an Riley auf dem Surfbrett dachte.
Ja, sie war total verliebt in ihn und konnte nichts dagegen tun.
Riley war todmüde. Den ganzen Vormittag hatte er mit dem Schreibkram zugebracht, die ein Todesfall wie der des Fischers mit sich brachte. Mittags war ein schwer verletztes Unfallopfer eingeliefert worden, um das er sich auch noch hatte kümmern müssen. Jetzt hatte Riley endlich frei und ging nach Hause.
Nur, dass es nicht mehr sein Zuhause war.
Als er hereinkam, bot sich ihm ein völlig neues Bild. Amy saß mit Baby Riley im bequemen Ohrensessel, Lucy lag auf dem Sofa und hatte ihre Füße auf Adams Schoß gelegt, und Pippa hockte am Esstisch hinter einer Nähmaschine, um sie herum ein Meer von Stoffen.
Riley konnte nur noch staunen, denn erkannte sein Wohnzimmer kaum wieder. An der langen Wand hing ein riesengroßes Poster, das einen weißen Sandstrand zeigte, mit türkisfarbenem Meer, in dem sich Delfine tummelten und Surfer in atemberaubenden Posen ihr Können demonstrierten.
Die anderen Wände präsentierten schneebedeckte Berge mit Skifahrern, die unter strahlend blauem Himmel den Abhang hinuntersausten. Und das war längst nicht alles: An den Fenstern hingen Vorhänge in lebhaft bunten Farben, die sich bei den Decken und Sofakissen wiederholten.
„Was zum Teufel ist …?
„Das war Pippas Idee!“, rief Amy aufgeregt, womit sie ihm gleich den Wind aus den Segeln nahm. „Sie hat die Vorhänge genäht, Adam die Stangen montiert, und Lucy und ich haben die Poster an die Wand geklebt. Pippa hat mir gezeigt, wie man Vorhänge näht, das ist gar nicht schwer. Wenn ich nach Hause gehe, darf ich die Nähmaschine sogar mitnehmen, ist das nicht cool?“ Sie holte tief Luft, bevor sie fragte: „Gefällt es dir?“
Alle Augenpaare richteten sich nun erwartungsvoll auf ihn. Riley wusste nicht, was er sagen sollte. Einerseits musste er sich eingestehen, dass der Raum tatsächlich sehr viel schöner war als vorher. Die Poster holten die Natur ins Haus, das Licht schien nun viel weicher einzufallen, und die vorher kahlen beigen Wände wirkten fast wie sanftes Gold. Der ganze Raum schien wie verwandelt – er war zu einem heimeligen Ort geworden, an dem man sich fühlte wie … ja, wie zu Hause.
Riley blickte in die Augen dieser jungen Leute, die vor Stolz und Freude leuchteten. Nur in Pippas Blick lag Skepsis, als befürchtete, dass er ihr nun böse war.
Womit sie völlig richtiglag, denn Riley konnte es nicht leiden, wenn sich jemand in sein Leben mischte. Er wollte nicht, dass sie ihm ein gemütliches Zuhause schuf, er wollte keine Wurzeln schlagen, sondern frei und ungebunden bleiben.
Nun war das aber nicht mehr möglich, denn Amy verließ sich voll und ganz auf ihn. Auch Lucy und Adam brauchten seine Hilfe. Und Pippa erwartete von ihm, dass er sie nicht enttäuschte.
„Sieht gut aus“, sagte er mit so viel Enthusiasmus, wie er aufzubringen in der Lage war, und alle strahlten nun noch mehr. Alle außer Pippa.
„Das finde ich auch! Am liebsten würde ich gar nicht mehr zurück ins Hotel gehen“, meinte Lucy begeistert. „Weißt du, was wir uns überlegt haben? Wenn wir irgendwo eine alte Matratze finden, könnte ich mit Adam in dem freien Zimmer schlafen. Das Hotel ist zwar ganz nett und war echt okay für eine Nacht, aber hier ist es viel, viel schöner.“ Sie sah Pippa an und strahlte. „Außerdem ist Pippa da.“
Pippa, Pippa, immer nur
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