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Aeternum

Aeternum

Titel: Aeternum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bottlinger
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das Geräusch des Motors erstarb, wurde es gespenstisch still. Nur das Heulen der Sirenen in der Ferne schien nicht mehr verstummen zu wollen.
    Eine Autotür schlug zu, und Amanda löste den Blick vom Himmel, um Jul entgegenzusehen. Der Engel näherte sich ihnen mit einer Hand auf dem Griff seines Schwertes. Seine Hose klebte wie die ihre noch immer feucht an seinen Beinen. Er hatte also auch keinen anderen Weg gesehen, als durch den Fluss zu schwimmen.
    Er musterte sie, als wolle er feststellen, ob es ihr gut ging, und für einen Moment wogen Verzweiflung und Erschöpfung nicht mehr ganz so schwer. Sie lächelte, zum einen, um ihn zu beruhigen, zum anderen, weil es guttat, jemanden in der Nähe zu wissen, dem sie vertrauen konnte. Oder zumindest jemanden, von dem sie hoffte, dass sie ihm vertrauen konnte.
    »Sag deiner Freundin, sie soll auch aussteigen.« Balthasar nickte in Richtung des Autos, hinter dessen Windschutzscheibe sich der Umriss einer menschlichen Gestalt abzeichnete. »Ich weiß von ihr, und ich will mit ihr reden, um zu entscheiden, ob ich auch ihr meine Gastfreundschaft anbiete.«
    Ein schneller Schritt, und Jul stand in direkter Linie zwischen Balthasar und dem Auto. Er warf Amanda einen fragenden Blick zu, und ihre rechte Hand glitt unwillkürlich zur linken, strich über die verhärteten Linien des tätowierten Schlangenkopfes. »Ich habe ihm etwas genauer erzählt, was passiert ist.«
    Juls Augen folgten ihrer Geste, und seine Miene verdüsterte sich. Ohne sich umzudrehen, hob er die Linke. Die Autotür öffnete sich, und Karin stieg langsam aus. »Sie steht unter meinem Schutz. Michael ist nicht der Einzige, der Muster in dein Fleisch ritzen kann.«
    Amanda konnte sich Balthasars Lächeln vorstellen, ohne ihn ansehen zu müssen, raubtierhaft und wenig freundlich. »Keine Sorge, Engel. Ich werde sie nicht fressen.« Er winkte Karin näher, und diese folgte der Aufforderung zögernd. Sie musterte den Dämon, wachsam, aber auch ein wenig neugierig.
    Amanda blickte zu Krätschmer, der das Geschehen mit düsterer Miene beobachtete. Durch das verkohlte Loch, das in seiner Kleidung klaffte, war eine helle Narbe zu sehen, die sich über seinen Bauch zog.
    »Du bist also gut darin, Informationen zu sammeln?« Balthasar stellte die Frage im Plauderton, als wäre dies eine Art Vorstellungsgespräch.
    Karin nickte, rückte nervös ihre Brille zurecht. »Ich brauch nur einen Internetanschluss und …«
    »Das können wir auch, Chef«, fiel Krätschmer ihr ins Wort. »Wir …« Er brach abrupt ab, und Amanda sah, wie seine Linke sich zur Faust ballte, wobei der rote Schlangenkopf auf seinem Handrücken deutlich hervortrat. Sein Blick traf auf ihren, doch sie machte sich nicht die Mühe, ihre Schadenfreude zu verbergen.
    »Was unternehmt ihr derzeit, um über die aktuelle Situation auf dem Laufenden zu bleiben, Daniel?« Balthasars Stimme klang ruhig, beinahe freundlich.
    Die Antwort kam schnell und zackig. Im Gegensatz zu Amanda schien Krätschmer es für das Recht seines Herrn zu halten, ihm Schmerz zuzufügen. »Wir hören Polizei- und Militärfunk ab und beobachten die Nachrichtenkanäle.«
    »Schön und gut. Wie könntest du dies ergänzen?« Balthasar schenkte Karin ein Lächeln, das ihn beinahe attraktiv wirken ließ.
    »Es gibt viele Infos, die man nur über YouTube oder Twitter bekommt.« Juls Mitbewohnerin sprach schnell, stolperte ab und zu über die Worte. »Unglaublich viele Leute machen Videos von allen möglichen Ereignissen oder schreiben, was sie sehen. Dadurch ist die Informationsbasis breiter und vielfältiger, und man erfährt Neuigkeiten oft live …«
    Amanda gab es auf, der Erklärung zu folgen, als sie Juls Blick auffing. Sie trat einen Schritt von Balthasar fort, und der Engel kam zu ihr herüber, brachte den Mund dicht an ihr Ohr. Der Duft frischer, kalter Winterluft stieg ihr in die Nase. Juls Stimme war kaum mehr als ein Hauch. »Hat er dir weh getan?«
    »Ich hab’s überlebt.« Sie sah ihn nicht an, bemerkte nur aus den Augenwinkeln, wie sich seine Hand fester um den Schwertgriff schloss. »Es tut mir leid, dass ich von Karin erzählt habe.« Nun erst schaute sie auf, blickte in eisblaue Augen. »Zumindest weiß er nicht, dass wir …«
    Als Karin verstummte, unterbrach sich auch Amanda. Erst als Balthasar das Wort ergriff und seine Stimme ihr Flüstern überdeckte, fuhr sie fort.
    »Ich habe einen Deal mit ihm. Er hat mir gesagt, wo die Waffe ist, und er wird uns helfen,

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