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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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wälzen, um eine Bauchmassage zu bekommen.«
    »Wilde Tiere sind schon immer meine Spezialität gewesen«, sagte sie trocken.
    Viktor beugte sich in seinem Sessel vor. »Ihre Zunge ist genauso scharf wie ihr Verstand. Ich mag sie, Sergei«, sagte er und hob sein Glas mit langen, femininen Fingern. »Ich mag sie sehr.« Er trank den Rest des Weins und gab Mary das leere Glas.
    Antoinette verbarg ihr Grinsen im Fell des Hunds, während sie ihm einen weiteren zärtlichen Knuff gab. Cerberus setzte sich auf, lehnte sich gegen sie und saugte förmlich ihre Aufmerksamkeit in sich ein. Die Zunge hing ihm aus dem Maul.
    »Mr. Laroque, der Pilot hat Starterlaubnis. Wir sind bereit zum Abflug«, verkündete die Stewardess.
    »Gut«, befand Christian. »Dann sollten wir New York noch vor Sonnenaufgang erreichen.«
    Die Maschinen heulten auf, und das Flugzeug bewegte sich langsam aus dem Hangar und auf die Startbahn zu. Antoinette nahm ihren Platz ein und kämpfte gegen das Gefühl der Übelkeit in ihrem Magen an. Sie schloss die Augen und rezitierte stumm ein Beruhigungsmantra. Es half nicht. Sie umfasste die Lehnen des Sitzes, spürte, dass jemand sie beobachtete und öffnete die Augen. Christian.
    Ihre Wangen brannten. »Ich hasse Fliegen.«
    Einen Moment lang starrte er sie ungläubig an, dann nickte er.
    »Mary«, sagte er, »bringen Sie Miss Petrescu bitte einen doppelten Brandy, bevor wir abheben.«
    »Das ist nicht nötig. Ich …«, begann Antoinette rasch.
    Sergei schnitt ihr das Wort ab. »Unsinn. Christian hat recht. Das ist genau das, was du brauchst.« Er zuckte verlegen mit den Schultern. »Wir sind Landmenschen; wir fliegen nicht oft.«
    »Mary, bringen Sie Brandy für uns alle.« Christian lächelte.
    Widerstrebend nahm Antoinette ein Glas vom Tablett, als es herumgereicht wurde. Für gewöhnlich vermied sie Alkohol, aber jetzt brauchte sie etwas zur Beruhigung ihrer Nerven. Das Fliegen war ihre einzige große Angst. Sergei hatte recht; sie waren Landmenschen. Auf dem Erdboden hatte sie die Kontrolle, in der Luft hingegen nicht.
    Es war nicht nur der Gedanke ans Fliegen, der sie schwindlig machte. Die Großartigkeit dieses Flugzeugs hatte sie überwältigt. Es war mit üppigen Ledersesseln und teurer Einrichtung ausgestattet und luxuriöser als jedes Hotel, in dem sie je übernachtet hatte.
    Und das alles gehörte Christian. Mit dieser Menge Geld war untrennbar Macht verbunden. Aber was war das für eine Macht?
    Viktor führte Cerberus zu einem Zwinger, der für den Start angebunden war. Dann nahm auch er einen Brandy vom Tablett und kniff Mary in die Wange, bevor er zu seinem Sitz zurückkehrte.
    Schon der Geruch des starken Alkohols raubte ihr den Atem. Als sie die Flüssigkeit in einem großen Schluck hinunterkippte, traten ihr die Tränen in die Augen. DerBrandy zog eine feurige Spur in ihrer Kehle und raubte ihr die restliche Luft aus der Lunge. Sie unterdrückte einen Hustenanfall und versuchte gleichzeitig, wieder Sauerstoff in ihre brennende Brust zu bekommen.
    Viktor kicherte. »Gut, eine Frau zu sehen, die etwas verträgt.«
    Sie sah diesen selbstgerechten Kerl böse an, und er zwinkerte ihr zu, als sie das Glas zu einem zweiten Schluck an die Lippen setzte. Dieser rann viel sanfter durch die Kehle. Der kleine Schwips, den sie nun hatte, machte die Mühen erträglich, und als das Flugzeug die Startbahn erreicht hatte, trank sie den Rest und fühlte sich beschwingt. Das Stechen in ihrer Kehle war nun einem Gefühl der Wärme gewichen.
    Verstohlen warf sie einen Blick auf die beiden Aeternus. Die einzigen Vampire, mit denen sie bisher zu tun gehabt hatte, waren Drenier gewesen – halb verrückte, bösartige Killer, die dem Todesrausch verfallen waren. Mit ihnen war es leicht. Sie mussten vernichtet werden, bevor sie einen selbst oder jemand anderen vernichteten.
    Aber das hier war etwas Neues für sie. Zwei lebende, atmende Aeternus, und obendrein noch Agenten des PGD, des Paramenschlichen Geheimdienstes. Eigentlich sollte sie sich bei ihnen sicher fühlen. Aber warum bekam sie immer dann ein flaues Gefühl im Magen, wenn sich Christians tiefblaue Augen auf sie richteten?

6    NACHTSCHWEISS
    Das Dröhnen der Maschinen wurde lauter. Als sie beschleunigten, zog Antoinette den Gurt enger und umfasste die Lehnen des Sitzes. Diesen Teil hasste sie noch mehr als die Landung. Nun gab es kein Zurück mehr.
    Das Flugzeug raste die Startbahn entlang, hob ab, und die Bewegungen wurden sanfter, als die Räder

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