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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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dass sie sich nicht bedecken durfte. Während Christian im Badezimmer war, packte sie die Tagesdecke und zog sie sich bis über die Brust. Unglücklicherweise verursachte ihr diese Bewegung Übelkeit, und die Schmerzen flammten wieder auf. Sie legte sich gegen die Kissen und atmete tief durch. Es war allerdings nicht so schlimm wie vorhin, als er sie hochgehoben hatte – da hatte sie sich auf die Lippe beißen müssen, um nicht laut aufzuschreien.
    Sie konnte Schmerzen ertragen; das gehörte zu ihrem Dasein als Venatorin. Allerdings hatte sie Schwierigkeiten mit seinen Händen auf ihrer Haut. Seine kühle Berührung fühlte sich so gut an; sie war wie eine willkommene Brise an einem heißen Sommertag.
    Antoinette packte das Bettlaken. Verdammt, sie musste wirklich krank sein, wenn sie so mädchenhaft und poetisch war. Der Magen drehte sich ihr um. Sie wusste nicht genau, ob das von der Übelkeit oder von der Erinnerung daran herrührte, wie er sie auf das Bett geworfen hatte. Bastard.
    Aber sie hatte es selbst herausgefordert, weil sie ihn geschlagen hatte. Und auf eine perverse Art hatte es ihr gefallen. Für gewöhnlich hatte sie eine bessere Kontrolleüber ihre Zunge und ihr Temperament, aber irgendwie schien Christian ihre schlechtesten Eigenschaften hervorzukitzeln.
    Die Tür zum Badezimmer wurde geöffnet. Christian trug ein Tablett ins Zimmer und zog sich einen Stuhl ans Bett. Während er sich setzte, streckte er die Hand aus und nahm ihr die Decke sowie die ausgezogene Kleidung ab, bevor sie Gelegenheit hatte, sich dagegen zu wehren oder zu beschweren.
    »Autsch!«
    »Stillhalten«, knurrte er.
    Sie versuchte, sich aufzusetzen und zu beobachten, was er tat, aber er drückte sie zurück in die Kissen.
    »Stillhalten, habe ich gesagt.« Christians Gesicht war wie versteinert, allerdings zeigten sich leichte Runzeln auf seiner Stirn.
    »Ich will es mir doch nur ansehen.«
    Mit einem finsteren Blick brachte er sie zum Verstummen, und sie entschied, das Spiel nicht weiter zu treiben, solange er an der Wunde herumtastete. Plötzlich begriff Antoinette, wie nahe seine Fingerspitzen der empfindlichen Unterseite ihrer Brust waren, und sie schluckte schwer. Jede seiner sengenden Berührungen verbreitete Hitze auf ihrer schon fiebernden Haut.
    »Wir müssen einen Umschlag um die Wunde legen, damit die Infektion herausgezogen wird.« Er stand auf und kehrte ins Badezimmer zurück.
    Das Geräusch von Bewegungen im angrenzenden Raum erregte ihre Neugier, und sie stützte sich auf die Ellbogen und betrachtete das gerötete Fleisch um die parallel verlaufenden Schnittwunden oberhalb ihres rechten Hüftknochens. Noch nie hatte sie es zugelassen, dass eine ihrer Wunden so schlimm wurde. Christian hatte recht. Wenn sie unbehandelt blieb, würde Antoinette bald sehr kranksein. Das Fieber verlieh ihr das Gefühl, in Flammen zu stehen.
    »Können Sie nicht einmal fünf Sekunden lang folgsam sein?«, rief er von der Badezimmertür her. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen stillhalten.«
    »Ich wollte es mir bloß ansehen«, sagte sie zum zweiten Mal. »Es ist schon recht gut verheilt.«
    »Drenier können ziemlich unangenehme Sachen übertragen«, sagte er.
    »Ja, und dieser war besonders …« Sie runzelte die Stirn und richtete sich noch ein wenig höher auf. »Ich habe Ihnen nicht gesagt, dass es ein Drenier war, der diese Wunde verursacht hat.«
    »In Anbetracht Ihres Berufs hatte ich es angenommen.« Er wandte rasch den Blick ab, und sie hatte das Gefühl, dass er etwas vor ihr verbarg, doch dann sah er ihr fest in die Augen. »Legen Sie sich bitte wieder hin, damit ich weitermachen kann.«
    Als sie gehorchte, hob er fragend eine Braue. »Was, keine Widerworte?«
    Müdigkeit überschwemmte sie. »Nein«, sagte sie und schloss die Augen.
    Antoinette öffnete sie gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie er ein Skalpell von dem Tablett nahm und sich damit in die Fingerspitze stach. Ein dunkler Blutstropfen fiel auf die Salbe, die er auf den Verband geschmiert hatte.
    »Was machen Sie da?«, fragte sie entsetzt.
    »Das hier wird Sie schneller heilen als jede menschliche Medizin.«
    »Nein.« Sie versuchte aus dem Bett zu klettern. »Nehmen Sie das weg!«
    Er packte sie am Handgelenk und zog sie zurück. »Ich habe keine Zeit für diese Spielchen«, knurrte er. Sein drohender Tonfall verursachte ihr eine Gänsehaut. Sie wandsich, doch er hielt sie eisern fest, und schließlich wurde seine Stimme wieder sanfter. »Es könnte ein

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