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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Ozon.«
    »Die meisten Menschen bemerken das nicht, aber mit der Zeit wird es offensichtlich. Sie haben eine wirklich gute Nase«, sagte Lucian. »Ich habe diesen falschen Geruch durch Zufall im Labor entdeckt. Er war das Nebenprodukt eines Experiments, das ich mit Aeternus-Blut durchgeführt habe. Der Geruch wirkte so echt, dass sie …« – er deutete mit dem Kopf auf die Lehrerin – »mich gebeten hat, ihn benutzen zu dürfen, damit ihre Übungsstunden realistischer wirken. Sie ist eine der besten Lehrerinnen seit … nun ja, seit sehr langer Zeit.«
    »Er hat es zugelassen, dass seine Gefühle die Oberhand gewinnen«, rief einer der Studenten durch den Lärm der anderen hindurch und lenkte Antoinettes Aufmerksamkeit wieder auf die Diskussion.
    »Ausgezeichnet«, sagte die Lehrerin. »Aber was hätte er tun sollen? Was ist der wertvollste Verteidigungsmechanismus eines Venators?«
    Die Studenten murmelten durcheinander; Ratlosigkeit lag in ihren Gesichtern.
    »Seine Instinkte«, flüsterte Antoinette und hoffte, einer der Schüler würde es sagen.
    Die Lehrerin drehte sich um und schaute Antoinette an. »Das ist richtig. Könnten Sie das für die ganze Klasse wiederholen?«
    Antoinette versank in ihrem Sitz, bis Lucian sie mit dem Ellbogen anstieß.
    Sie beugte sich vor und faltete die Hände, während viele eifrige Gesichter sie anstarrten. »Der Junge hätte deutlicher auf seine Instinkte hören sollen und nicht zulassen dürfen, dass sein Kopf verwirft, was sein Bauch ihm sagt.«
    »Korrekt.« Die Lehrerin lächelte breit und wandte sich an den Rest der Klasse. »Vertrauen Sie immer auf Ihre Instinkte. Sie sind Ihre natürliche Verteidigung gegen Gefahr, also setzen Sie sie ein. In der heutigen Gesellschaft wird den meisten Menschen beigebracht, ihre Instinkte nicht zu beachten – das müssen Sie wieder ablegen.«
    Antoinette lehnte sich zurück, und die Aeternus-Lehrerin bedachte sie mit einem scharfen, prüfenden Blick. »Wir wollen unserem geheimnisvollen Gast für die aufschlussreiche Antwort danken.«
    Als das höfliche Klatschen einsetzte, stand Lucian auf und zeigte mit großer Geste auf Antoinette. »Meine Damen und Herren – Miss Antoinette Petrescu.«
    Erregtes Stimmengewirr stieg von den Studenten auf.
    »Das ist eine ganz besondere Ehre«, sagte die Lehrerin und schenkte Antoinette ein Lächeln. »Vielleicht können wir Miss Petrescu dazu überreden, uns aus ihrem Erfahrungsschatz zu berichten.«
    Die Klasse klatschte und jubelte begeistert. Antoinette streckte die Hände aus und schüttelte den Kopf.
    Lucian grinste und beugte sich vor. »Na, machen Sie schon. Die Studenten können so viel von Ihnen lernen, und wenn es nur die Erkenntnis ist, wie schwierig eine Reise sein kann.«
    »Ich habe das Gefühl, dass ich hier in eine Falle getappt bin«, sagte sie.
    »Es tut mir leid.« Er runzelte besorgt die Stirn. »Ichhatte nicht erwartet, dass Sie etwas dagegen haben. Wir können auch gehen.«
    Die Studenten schienen so aufgeregt und Lucian so zerknirscht zu sein; wie konnte sie da Nein sagen?
    Sie seufzte. »In Ordnung.«
    Die Studenten stießen Jubelrufe und Pfiffe aus, als sich Antoinette zu der Gruppe gesellte. Sie schüttelte der Lehrerin die Hand. »Es tut mir leid, wenn ich jetzt Ihre Klasse übernehme.«
    Die Lehrerin lächelte. »Es ist mir ein Vergnügen. Die Studenten haben nicht oft die Gelegenheit, von jemandem Ihres Kalibers unterrichtet zu werden.«
    »Was möchten Sie wissen?«, fragte Antoinette die frischen, strahlenden Gesichter. Sie war daran gewöhnt, eine oder zwei Klassen zu unterrichten, aber für gewöhnlich waren ihre Schüler jünger.
    Die Lehrerin eröffnete die Diskussion. »Was war die wichtigste Lektion, die Sie nach dem Verlassen der Akademie gelernt haben?«
    »Dass ich nicht einmal ansatzweise so gut vorbereitet war, wie ich geglaubt hatte. Das habe ich merken müssen, als ich zum ersten Mal auf eine echte Jagd gegangen bin.«
    »Aber Sie waren die Studentin mit den besten Noten im letzten Jahrhundert«, sagte ein dunkeläugiges Mädchen in der ersten Reihe.
    »Ja, doch in der wirklichen Welt müssen Sie sich ganz auf sich selbst verlassen. Da gibt es keine Lehrer, die Sie beschützen, und keine Wächter, die einschreiten, wenn ein Drenier Schwierigkeiten macht. Am besten beschaffen Sie sich vor der Jagd so viele Informationen über Ihre Zielperson wie möglich. Halten Sie nach ihren Schwächen Ausschau, und nutzen Sie diese zu Ihrem Vorteil. Vergessen Sie nie,

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