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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Sie hier, Antoinette. Ich bin gleich zurück«, sagte Lucian und ging mit der Frau fort.
    Antoinette setzte sich an den nächsten freien Tisch, zog ihren Schuh aus und massierte sich den Fuß. Verdammte Absätze! Diese Folterwerkzeuge konnte nur ein Mann erfunden haben. Sie rieb und rieb. Das Feuer, das Christian in ihrem Blut entzündet hatte, erlosch allmählich. Sie war der alten Frau dankbar, denn durch sie hatte Antoinette nun ein paar Minuten, in denen sie wieder zu sich selbst finden konnte.
    Jemand streifte an ihr vorbei, summte etwas, das ihr vertraut war, und hinterließ in ihr ein Gefühl von … Falschheit. Sie blickte auf, aber niemand befand sich in ihrer Nähe.
    »Ganz still, mein Kleines …«
    Die Worte schwebten wie auf einer Atemwoge an ihrem Ohr vorbei. Sie sprang auf, schaute sich um, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Hatte sie sich das nur eingebildet? Hatte sie einen Wachtraum von Dante? Natürlich konnte er nicht hier sein. Er war tot. Ihr Vater hatte ihn vor vielen Jahren umgebracht.
    Sie suchte die Menge nach dem Aeternus ab, der ihre Mutter ermordet hatte, und wusste gleichzeitig, dass er unmöglich hier sein konnte.
    »Sag kein Wort, mein Feines …«
    Es war kaum mehr als ein Wispern.
    Sie wirbelte nach rechts, spürte jemanden in ihrer Nähe, sah aber nichts.
    Plötzlich erkannte sie einen albtraumhaften Herzschlag lang auf der anderen Seite des Saals seine kalten Augen; dann blinzelte sie, und er war verschwunden. Falls er überhaupt da gewesen war. Es war unmöglich.
    Antoinette atmete bewusst langsamer und suchte abermals die Menge ab. Es waren nur der Champagner und ihre Einbildung. Da war nichts …
    Eine Hand schloss sich um ihren Ellbogen. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie instinktiv zurückschreckte, und ihr Schuh fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden.

13    STELLDICHEIN MIT EINEM BOTSCHAFTER
    »Oho.« Lucian zog sie zu sich heran und legte ihr die Arme um die Schultern. »Ich wollte Sie nicht erschrecken.«
    Antoinette kam sich dumm vor und entspannte sich für einen Moment in seinen Armen. Sie saugte das Gefühl der Sicherheit auf, das er ihr gab, doch dann machte sie sich von ihm los und schenkte ihm ein Lächeln.
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?« Er legte ihr einen Finger unter das Kinn, Besorgnis zeichnete sich in seinem Gesicht ab. »Sie wirken, als hätten Sie einen Geist gesehen.«
    Sie atmete tief aus und hoffte, dass es wie ein unbeschwertes Lachen klang und nicht wie die Hysterie, die in ihr aufkochte. Wurde sie allmählich verrückt?
    »Ich glaube, der Abend und der Champagner sind mir zu Kopf gestiegen.« Sie hörte selbst, wie ihre Stimme zitterte.
    »Sie sehen furchtbar blass aus. Wie wäre es, wenn wir herausfinden, was der Botschafter von Ihnen will, und ich Sie danach zurück in Ihr Hotel bringe?«
    »Das wäre gut.«
    Er bückte sich, hob ihren Schuh auf und steckte ihn ihr sanft wieder an den Fuß. Dabei berührte er sie nicht länger als nötig, an keiner anderen Stelle, war einfach nur hilfsbereit.
    »Stützen Sie sich auf mich«, sagte er und streckte ihr den Ellbogen entgegen.
    Antoinette zögerte nicht und hakte sich bei ihm ein.
    »Geht es der alten Frau gut?«, fragte Antoinette und versuchte, ihre Stimme ruhig zu halten.
    »Wie bitte?«, Lucian zog die Stirn kraus. »Ach ja. Der Abend und der Champagner haben auch bei ihrem Mann Wirkung gezeigt, obwohl es in seinem Fall vermutlich eher der Alkohol allein war. Ich habe ihnen ein Zimmer im Hotel organisiert.«
    »Das war sehr freundlich von Ihnen.«
    »Ich tue, was ich kann«, sagte er. »Jetzt sollten wir aber gehen. Sir Roger wartet.«
    Antoinette hörte den Botschafter, lange bevor sie ihn sah. Er stand in der Nähe der Eingangstür und unterhielt sich gerade mit dem hünenhaften Mann, mit dem Viktor vorhin Blicke gewechselt hatte. Bei ihnen war eine wunderschöne blasse Frau.
    »Ah, Sie haben sie gefunden. Gut«, rief der Botschafter.
    »Eure Exzellenz, ich bin wirklich der Meinung, dass Sie Ihre Leibwächter immer in Ihrer Nähe haben sollten«, sagte Oberon. »Das Dezernat hat sie abgestellt, um Sie zu schützen.«
    »Unsinn!« Der Botschafter wischte Oberons Bedenken mit einer Handbewegung fort. »Ich habe es schon Christian Laroque gesagt, und jetzt sage ich es Ihnen: Ich brauche keine Leibwächter in meinem Zimmer. Sie können vor der Tür Wache stehen, basta. Außerdem habe ich zwei Mitglieder der Gilde bei mir.« Er streckte den Arm aus und ergriff Antoinettes Hand.

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