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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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in die luxuriöse Suite führte. Eine Flasche Champagner stand in einem Kühler auf der Anrichte des Wohnzimmers. Der Botschafter ging um die Chaiselongue herum, die mit elfenbeinfarbenem Damast bezogen war, und hielt geradewegs auf den Eiskühler zu. Er nahm die Flasche heraus und zog die Folie um den Korken ab, dann bedeutete er Antoinette, sich zu setzen.
    Ihr wurde kalt, und sie bekam eine Gänsehaut. Aus den Augenwinkeln sah sie eine flüchtige Bewegung der Vorhänge und griff nach dem Messer, das an ihrem Strumpfband befestigt war. Als der Botschafter den Korken herauszog, knallte es, und sie wirbelte herum.
    Sir Roger riss die Augen auf, sein Kopf schnellte zurück. Die Flasche fiel ihm aus den Händen. Ein roterFleck erschien auf seiner Stirn, bevor er am Boden zusammenbrach. Die Wand hinter ihm war nun rot.
    ◀   ▶
    Lucian griff in sein Jackett, aber ein weiterer schallgedämpfter Schuss wurde von jenseits der Vorhänge abgefeuert, bevor er seine Waffe ziehen konnte. Eine scharlachrote Blüte erschien auf der rechten Seite seines weißen Hemds.
    All das war in weniger als einem Augenblick geschehen. Antoinette ging in die Hocke und warf ihr Messer auf den Umriss, der zwischen den Vorhängen auftauchte. Sie wurde mit einem dumpfen Geräusch belohnt, dem ein Aufstöhnen folgte.
    Der Attentäter schaute auf den Griff, und ein vertrautes Grinsen bildete sich in seinen Mundwinkeln. In dem Moment, in dem sich ihre Blicke trafen, war Antoinette plötzlich wieder sechs Jahre alt, ein kleines Mädchen.
    Er ist hier.
    Und diesmal wusste sie, dass es kein Traum war. Es war unmöglich, aber vor ihr stand der Mörder ihrer Mutter. Sie erstarrte; dieselbe schreckliche Kälte wie vor sechzehn Jahren rann durch ihre Adern.
    Dante schloss die Finger um den hervorstehenden Griff und zog das Messer langsam und gleichmäßig heraus, wobei sein böses Grinsen nicht verschwand. Dann fuhr er sich mit der blutigen Klinge über die herausgestreckte Zunge, bevor er die Waffe durch die offene Balkontür warf.
    Verdammt, die Klinge war nicht aus Silber, sondern aus Stahl gewesen. Als Antoinette die Hände hob und sich die beiden Stilette aus den Haaren ziehen wollte, sprang er auf sie zu und warf sie gegen die Wand. Sein Gesicht war dem ihren nun ganz nah, während er ihreHandgelenke über dem Kopf mit der linken Hand festhielt. Mit einem dumpfen Laut fiel die Pistole zu Boden, und er fuhr ihr mit der freien Hand über den nackten Arm und die Brust.
    »Meine Kleine, du bist ja erwachsen geworden.«
    Als sie seine kalte Stimme hörte, liefen Wellen der Angst durch ihren Körper.
    Er streichelte ihre Wange mit dem Finger, glitt höher und vergrub ihn in ihren Locken. »Was für eine feine Trophäe du abgeben würdest.«
    Er senkte den Blick auf ihre Brüste und sah ihr dann wieder in die Augen. Christian hatte während des Tanzes dasselbe getan und ihr Herz zum Flirren gebracht, aber bei Dantes Blick floss ihr plötzlich Stickstoff durch die Adern.
    Eine vertraute Kälte legte sich über ihre Gedanken. Er drückte seinen Körper noch enger an den ihren, und sie spürte hart seine Erregung an ihrer Hüfte.
    »Das kann nicht sein …« Endlich hatte sie ihre Stimme wiedergefunden, obwohl sie kaum mehr als ein Flüstern war. »Du bist tot.«
    Sein Kichern war genauso humorlos wie der Blick seiner toten Augen. »Zum Glück kenne ich einen guten Arzt.«
    Er beugte sich noch weiter zu ihr vor. Antoinette drehte das Gesicht weg, als sein Atem gegen ihre Lippen wehte. Er leckte ihr mit seiner schleimigen Zunge über die Wange. Als sein Speichel trocknete und wie faule Käfer auf ihrer Haut kitzelte, erschauerte sie.
    »Du schmeckst genauso süß wie deine Mutter.«
    Sie wehrte sich nicht mehr. Reine, heiße Wut explodierte in ihrer Brust. Hass stieg wie eine Flutwelle in ihr auf, brandete gegen ihr Inneres, ertränkte ihre Angst und verhalf ihr zu einem klaren Kopf. Sie war kein Kind mehr –sie war nicht mehr hilflos. Er hatte ihre Erinnerungen und Albträume lange genug heimgesucht. Das alles würde jetzt ein Ende haben.
    Sie öffnete den Mund und schrie.
    Zuerst riss er erstaunt die Augen auf, dann kniff er sie zusammen. Sofort schlugen die Wächter gegen die verriegelte Tür.
    Er ließ sie so plötzlich los, dass sie in den leeren Raum hineinfiel, den er hinterlassen hatte. Dabei bemerkte sie die Pistole auf dem Boden. Sie ging in die Hocke, packte sie und feuerte einen Schuss auf ihn ab. Die Kugel drang eine Haaresbreite neben seinem

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