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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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schien plötzlich mitten im Fels zu verschwinden. Kitt folgte ihr.
    Raven hatte eindeutig ebenfalls diesen Weg genommen. Während sie auf allen vieren durch den Spalt kroch, roch Kitt gelegentlich seinen warmen Duft dort, wo er die Wände gestreift hatte. An manchen Stellen war es sehr eng. Oberon wird Schwierigkeiten bekommen.
    Wie zur Bestätigung ihrer Gedanken hörte sie den Mann hinter sich grunzen und fluchen, während er sich durch den schmalen Spalt im Fels zu quetschen versuchte.
    Zum Glück war der Durchgang nicht tief und öffnete sich schon nach wenigen Fuß in eine weitere Höhle. Kitt kroch knapp über dem Boden heraus, was bedeutete, dass diese Kaverne höher lag als die, aus der sie gekommen waren. Sie roch den Duft ihres Vaters und der anderen. Also haben sie diesen Durchgang ebenfalls gefunden.
    Aber wie hat der Mörder sowohl Nathan als auch Seph durch diese schmale Öffnung zerren können?
    »Mit einem Seil, glaube ich.« Cal saß mit dem Rücken gegen die Felswand gelehnt. Im Glanz des Leuchtstabs wirkte sie blass und verschwitzt.
    Warum hatte sich Cal zurückverwandelt?
    Kitt musste sie nur ansehen, um die Antwort zu bekommen. Das Mädchen war völlig erschöpft. Es bedurfte einer Menge Energie, die animalische Gestalt anzunehmen und beizubehalten, und seine war aufgebraucht. Wenn sie doch bloß ein wenig frisches Fleisch hätten!
    »Du kannst also auch meine Gedanken lesen?«, fragte Kitt, als sie die letzten Zuckungen der Rückverwandlung durchlief.
    »Nein!« Das Mädchen sah sie an und wirkte, als wollte es lachen. »Es ist ziemlich deutlich, was du gerade denkst.«
    Kitt sah sich in der gewaltigen Höhle um. Sie erkannte keine Decke, und wenige Schritte vor ihnen senkte sich der Boden ab. Kitt ging bis zum Abgrund und schaute über den Rand. Unter ihrem Fuß lösten sich einige Steine und polterten in die Tiefe. Sie legte sich flach auf den Bauch und spähte hinunter. Das Geräusch fließenden Wassers drang von der seitlichen Wand heran, aber unter ihr war weder etwas zu hören noch etwas zu sehen. Die Steine fielen immer tiefer, ohne irgendwo aufzuschlagen. Wie tief ist diese Kluft?
    Ein Licht erschien in dem Spalt, als sich Oberon durch die Öffnung zwängte und keuchend auf den Rücken legte. Seine Taschenlampe beleuchtete ein wenig mehr von der Höhle, nicht jedoch die Decke und den schwarzen Abgrund vor ihnen.
    Er stand wieder auf und ging zu Kitt hinüber.
    »Der Rand ist bröcklig«, warnte Cal.
    Er blieb einige Fuß davon entfernt stehen, nahm einen Leuchtstab aus seinem Gürtel, entzündete ihn und warf ihn in den Abgrund. Er fiel und fiel, bis der gelbliche Glanz völlig verschwunden war; er prallte nirgendwo auf.
    Oberon drehte sich zu den beiden anderen um. »Wohin jetzt?«
    Hier unten schien die Zeit ihre Bedeutung verloren zu haben. Kitt wusste nicht mehr, ob es Tag oder Nacht war oder wie lange sie sich schon in diesem Höhlensystem befanden. Stunden oder Tage? Sie hatte keine Ahnung.
    Mühsam kämpfte sich Cal auf die Beine, und Kitt trat von dem Abgrund zurück und half ihr.
    »Wartet.« Oberon setzte sein Gepäck am Boden ab, wühlte darin herum und zog etwas heraus. »Das ist zwar nicht so gut wie frisches Fleisch, aber es wird uns ein wenig Energie zurückgeben.«
    Er gab Cal einige Stangen Dörrfleisch. Cal riss sie an sich und verschlang sie. Protein war das, was sie jetzt brauchte – je frischer, desto besser. Aber das hier würde fürs Erste reichen.
    »Zeig uns den Weg«, sagte er zu Cal, als sie wieder etwas kräftiger aussah.
    ◀   ▶
    Als J.J. das Schwert herumdrehte, schoss Schmerz durch Antoinettes Schulter. Sie biss sich auf die Lippe, um den Schrei, der sich in ihrer Kehle bildete, zu unterdrücken.
    »Wie fühlt sich das an?«, flüsterte ihr Marvella ins Ohr.
    »Eine Enthaarung schmerzt mehr«, zischte Antoinette durch zusammengebissene Zähne.
    Marvellas kehliges Lachen hallte durch das Lagerhaus, als J.J. das Schwert herauszog.
    Antoinette keuchte vor Schmerz, während sich die Wunde wieder schloss, doch dann rammte er ihr die Klinge in die andere Schulter.
    Lachen stieg in ihrer Kehle auf, und sie konnte es nicht mehr zurückhalten. Es war besser als Schreien. Ihre Wunden mochten zwar rasch verheilen, aber sie taten schrecklich weh.
    »Verdammt, warum lachst du?«, fragte J.J. und drehte die Klinge in ihrer Schulter herum.
    »Jetzt mag es zwar wehtun«, sagte sie mit einem Lachen, »aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was ich mit dir anstellen

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