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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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außer Reichweite, bevor er selbst danach griff.
    Sie packte seinen Fuß und riss ihn zurück, gerade als seine Finger die Klinge berührten. Er drehte sich um und stieß ihr den Absatz seines Stiefels mitten ins Gesicht. Sterne explodierten hinter ihren Augen. Ihr Blick wurde gerade rechtzeitig wieder klar. Sie sah, wie er ihr Schwert aufhob und sich umdrehte. Antoinette wollte aufstehen, aber Marvella packte sie von hinten und schlang die Arme um sie.
    »Zerhack dieses Miststück!«, kreischte die Frau J.J. an. »Sie soll bluten!«
    J.J. näherte sich ihr langsam und genoss ihre missliche Lage sichtlich. Er zitterte nicht mehr, und um seine Augen lagen keine dunklen Ringe. Jetzt stand er aufrecht, ruhig und konzentriert da. Es musste etwas mit dem Blut zu tun haben, mit dem Marvella ihn genährt hatte. Vielleicht war das die Art, wie sie die Kontrolle über ihre Schoßtierchen behielt.
    Grinsend kam er näher. »Darauf habe ich mich schon lange gefreut.«
    Marvellas Griff war erstickend fest. Antoinette warf den Kopf zurück, aber der erhoffte heftige Kontakt ihres Schädels mit Marvellas Nase kam nie zustande. Sie traf nur Luft.
    Die Aeternus kicherte ihr ins Ohr. »Du bist nicht die Einzige, die ein paar Tricks kennt.«
    Dann stürzte J.J. mit dem Schwert in der Hand auf sie zu.

33    SCHWESTERLICHE LIEBE
    Cal schrie wieder auf, und Kitts Blut gefror zu Eis. Sie bückte sich und nahm ihre Tochter in den Arm, als die anderen einen geisterhaften Ring aus gelbem Leuchtstablicht um sie herum bildeten.
    »Ganz ruhig«, flüsterte Raven und sah Kitt an. »Ich bin hier, mein Kindchen.«
    Cal verstummte sofort und schaute hoch zu ihrem Vater. »Es ist dunkel. Ich kann nichts sehen … wir können nichts sehen …« Hörbar sog sie die Luft ein. »Wir können nicht gegen ihn kämpfen. Wir können uns nicht verwandeln. Er … er … er kommt.«
    Ohne ein weiteres Wort nahm Raven Wolfsgestalt an und rannte den Tunnel zur Linken entlang; seine zerrissene Kleidung fiel hinter ihm zu Boden.
    Tyrone nahm Ravens Platz neben Cal ein. »Und wo ist dein Onkel Nathan?«
    »Ich weiß nicht«, schluchzte Cal. »Er war da, aber jetzt …«
    Kitt beobachtete, wie die Augen ihres Vaters vor Wut und Angst beinahe schwarz wurden. Er zog sich bis auf seinen Abeolit-Anzug aus, verwandelte sich in einen großen schwarzen Panther und eilte Raven nach, während ihm die Tiger-Brüder und Leon folgten.
    »Es ist in Ordnung, Cal«, beruhigte Oberon sie, während er sich neben sie und Kitt hockte und dem zitternden Mädchen die Hand auf die Schulter legte. »Sag ihr, dass wir kommen.«
    »Bitte, beeilt euch.« Kitt wusste instinktiv, dass dies nicht Cals, sondern Sephs Stimme war. »Er ist zu stark.«
    Oberon stand auf. »Kannst du dich verwandeln? Dann kommen wir schneller voran.«
    Cal wischte sich die Tränen fort und nickte.
    »Aber wie sollen wir sie finden?«, fragte Kitt. »Raven ist schon weg.«
    Cal sah sie an. »Ich kann meine Wolfsgestalt annehmen. Dann habe ich einen besseren Spürsinn.«
    »Gute Idee«, sagte Kitt. Sie würde sich später Gedanken darüber machen, was wohl geschah, wenn ihr Vater es bemerkte.
    Cal verwandelte sich.
    »Wartet.« Oberon ging zu dem Rucksack, den er vorhin getragen hatte, und holte einen frischen Leuchtstab heraus. Er entzündete ihn und schüttelte ihn, bis er gelb aufglühte, dann band er ihn Cal um den Hals. Jetzt hatten sie genug Licht. Schließlich hob er noch die Taschenlampe auf, die er fallen gelassen hatte, als sich hier unten alles zugespitzt hatte.
    »Ist das in Ordnung für dich?«, fragte er die Wölfin.
    Sie bewegte den Kopf und gab ein leises zustimmendes Geräusch von sich. Nun zog sich auch Kitt bis auf ihren Abeolit-Anzug aus und verwandelte sich.
    Auch ihr band Oberon einen Leuchtstab um den Hals. »Ich bleibe in menschlicher Gestalt und trage unser Gepäck. So kann ich euch besser folgen.«
    Sie bewegten sich durch das Höhlensystem und kamen zu einer Stelle, wo zwei weitere Tunnel abzweigten.
    Oberon leuchtete mit seiner Taschenlampe in jeden hinein und atmete tief ein.
    »Wo entlang?«, fragte er und schaute von einem Tunnel zum nächsten. »In beiden gibt es frische Duftfährten.«
    Cal schnüffelte, ging kurz in beide Tunnel hinein, wobei ihr langer, dichter Schweif knapp über dem Boden schwebte. Plötzlich rannte sie zur hinteren Wand zurück und setzte über einige kleine Vorsprünge zu einem Felssims etwa fünfzehn Fuß über dem Boden. Sie schaute hinunter, jaulte und

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