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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Stirn und setzte sich zurück. »Ist alles in Ordnung mit Nathan?«
    Der Leuchtstab lag neben seiner zusammengesackten Gestalt. Er war auf die Seite gekippt. Kitts Herzschlag setzte aus. Die Taschenlampe befand sich neben ihr auf dem Boden. Sie hob sie auf und eilte ihrem Bruder zu Hilfe.
    »Nathan?« Sie hockte sich neben ihn.
    »Nein, nicht Nathan.« Er setzte sich auf, packte ihr Handgelenk mit der einen Hand und hielt ihr mit der anderen etwas Scharfes gegen die Kehle. Bösartige Augenstarrten sie unter wirrem, dunklem Haar an, und sein Mund verzerrte sich zur wahnsinnigen Karikatur eines Lächelns. »Ich heiße Gideon, mein süßer Engel.«

35    PAKT MIT DEM TEUFEL
    Mein Engel.
    Der echte.
    Jetzt erkannte er es. Die anderen waren nur blasse Nachahmungen, Kopien des Originals …
    » BRING SIE ZUM HEILIGEN TEICH. « Ealunds geisterhafte Gestalt stellte sich hinter die Frau.
    Gideon runzelte die Stirn. »Nein, diese nicht. Nimm das Opfer, dass ich dir gebracht habe, aber überlasse diese mir.«
    »Höre auf ihn, Bruder« , sagte Nathan. »Sie ist deiner Anbetung nicht wert.«
    » DIESE IST STARK «, gab Ealund zu. » VIELLEICHT SOGAR STARK GENUG, MICH AUS DIESER HÖLLE ZU BEFREIEN. «
    Gideon schüttelte den Kopf. Das andauernde Geplapper verwirrte ihn. Seine Gedanken schwirrten durch seinen Kopf wie Glühwürmchen. »Du versuchst mich auszutricksen, Bruder. Du willst sie für dich selbst haben. Aber sie gehört mir.«
    »Nein, Bruder. Sie wird dich täuschen« , sagte Nathan.
    Schon seit vielen Jahren war Gideon in den Körper gesperrt, den er mit Nathan teilte. Seit ein Schamane ihre Gedanken getrennt hatte, als sie noch Kinder waren, hatte Nathan nicht mehr zu Gideon gesprochen – bis heute Nacht.
    Zuerst war Gideon der Mächtige gewesen, aber dann hatte Nathan Ealund entdeckt und sich mit ihm gegen Gideon verschworen.
    » DU, GIDEON, MUSST SIE MIR ALS OPFER DARBRINGEN. « Ealund bewegte sich um Kitt herum und fuhr mit seinen langen, dünnen Fingern an ihrer linken Wange entlang. Sie hob die Hand und berührte die Stelle, als ob sie es spüren würde. Sie sah sich um.
    » SIE IST DEINE BUSSE, WEIL DU MICH ENTTÄUSCHT HAST. «
    »Höre auf ihn« , flüsterte Nathan. »Gib ihm Kathryn und behalte die anderen.«
    »Halt den Mund, halt den Mund, HALT DEN MUND!« Gideon schüttelte den Kopf und packte seinen Engel fester. Das Messer in seiner Hand zitterte. »Lasst mich in Ruhe.«
    »DU KANNST DEINEN PAKT MIT MIR NICHT AUFKÜNDIGEN.« Ealunds dunkle Stimme hallte in seinem Kopf wider. »DU WIRST DAS TUN, WAS ICH DIR BEFEHLE.«

36    VERDOPPELTES ENTSETZEN
    Kitt erstarrte, als die Spitze der Silberklinge die empfindliche Haut an ihrer Kehle verbrannte. Das Gesicht ihres Bruders zuckte hin und her, verwandelte sich immer wieder – irgendetwas in ihm kämpfte um die Oberherrschaft. In der einen Minute war Nathan so, wie er immer gewesen war, und in der nächsten war er eine dunklere Version seiner selbst mit schwarzem Haar und blauen Augen, die denen von Dylan und Tyrone glichen.
    Der Dunkelhaarige nannte sich Gideon, und er schien nicht nur zu Gideon, sondern auch zu jemand anderem zu sprechen, der hinter ihr stand. Er war offensichtlich wahnhaft und psychotisch.
    Gideon.
    Nathans verlorener Zwilling? Teilen sie etwa denselben Körper? Trotzdem waren sie so unterschiedlich wie Tag und Nacht – zumindest in der physischen Erscheinung.
    Einer, der zwei ist – zwei, die einer sind.
    Kitt drehte den Kopf so weit, dass sie sehen konnte, wie die Mädchen in hilflosem Entsetzen zuschauen mussten. Offensichtlich hatten sie keine genauere Vorstellung von diesem Gideon als sie selbst.
    »Du heißt also Gideon, ja?« Sie bedeutete den Mädchen mit einer knappen Geste, dort zu bleiben, wo sie waren, und ganz still zu sein.
    Plötzlich veränderte er sich nicht mehr. Das dunkelhaarige Gesicht blieb. Seine Augen bewegten sich hinund her, als würden sie jemanden beobachteten, aber da war niemand. Als er die Zwillinge ansah, kniff er misstrauisch die Augen zusammen.
    »Gideon!« Sie lenkte seine Aufmerksamkeit von ihnen ab.
    Er runzelte die Stirn, wirkte verwirrt und unsicher. Seine Augen waren nicht die seelenlosen Fenster zum Hirn eines Psychopathen.
    »Wo ist Nathan?«, fragte sie.
    »Hier drin.« Er deutete auf seinen Kopf, und seine Miene hellte sich im Triumph auf. »Gefangen im selben Gefängnis, in das er mich jahrelang eingesperrt hatte. Jetzt ist das mein Körper.«
    »Glaubst du, dass ich mit ihm reden

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