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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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werde.«
    J.J. zog das Schwert heraus und stach es ihr in den Bauch – genau dorthin, wo sie es wollte. Es brannte und schmerzte, und sie tat das Einzige, was ihr blieb: Sie drängte sich gegen die Klinge. Der Stahl durchfuhr sie vollständig und drang in die hinter ihr stehende Marvella ein, die Antoinette vor Überraschung losließ.
    Da sie nun die Arme frei hatte, pfählte sich Antoinette noch mehr auf, bis es ihr gelang, ihre Faust in J.J.s Nase zu rammen. Er ließ den Schwertgriff los, so wie sie es vorhergesehen hatte. Mit dem Katana im Bauch schoss sie auf die Treppe in der Nähe zu.
    Marvella folgte ihr fast sofort, genau wie J.J., doch anstatt die Treppe zu nehmen, sprang er einfach in das nächsthöhere Stockwerk und schnitt Antoinette den Weg ab.
    Mit beiden Händen zog sich Antoinette die Waffe aus dem Bauch. Sie hatte viel Blut verloren, und ihr Hunger regte sich. Sogar der abgestandene Geruch des verdorbenen Menschenblutes, das vom Boden zu ihr hochtrieb, war nun angenehm.
    J.J. kam von vorn auf sie zu, und Marvella griff von hinten an. Es gab nur einen einzigen Ausweg. Antoinette sprang über die Seite, überschlug sich in der Luft und sprang auf den Boden unter ihr. J.J. setzte über das Geländer und landete nur wenige Fuß von ihr entfernt.
    »MACH SIE FERTIG!«, kreischte die verrückte Frau und beugte sich über das Geländer.
    Er hob ein weiteres Metallrohr auf und schwang es Antoinette entgegen. Sie parierte mit ihrem verbeulten Schwert; die Klinge war inzwischen mit Rissen und Dellen übersät. Sie würde lange daran arbeiten müssen, um die Klinge wieder zu glätten.
    Aber sie war noch scharf genug, um ihre beiden Gegner zu töten. Mit einer doppelten Finte wirbelte sie herum und schlug J.J.s linken Arm am Ellbogen ab. Er schrie auf. Mit der rechten Hand bedeckte er die Wunde; das Blut quoll zwischen seinen Fingern hindurch. Dann nahm sie sich sein rechtes Bein und Knie vor.
    Marvella wollte gerade nach unten klettern, als plötzlich ein Pfeil vom Metall des Geländers abprallte und in die Wand hinter ihr schlug. Alle drehten sich um und sahen, wie Tony einen weiteren Pfeil in seine Armbrust einlegte.
    Die Rockerin aus den Achtzigern schien die Nerven zu verlieren. Sie sah zuerst Tony und Antoinette und dann J.J. an. »Tut mir leid, Geliebter … es hat Spaß gemacht.«
    »MARVELLA!«, schrie J.J.
    Sie rannte über den metallenen Steg; ihre Absätze klapperten laut. Tony feuerte noch einmal, aber sie duckte sich, und der Pfeil flog an ihrem Kopf vorbei und bohrte sich in die Mauer. Sie hatte das Ende der Plattform erreicht und sprang durch eines der großen Fenster.
    Tony machte sich daran, sie zu verfolgen, während sich Antoinette über J.J. stellte. Der Drenier zitterte, sein dunkles Blut verteilte sich über den Boden.
    »Bitte, Antoinette, bring mich nicht um«, krächzte er. »Um der alten Zeiten willen.«
    Antoinette senkte das Schwert und schaute hinunter auf die armseligen Überreste des einst so großartigen Venators. Er war ihr Kollege, ihr Freund und sogar ihr Liebhaber gewesen.
    »J. J.«, sagte sie und hob das Schwert.
    Sie hieb rasch zu. Sein Kopf fiel in einem fast anmutigen Bogen zu Boden.
    Es war ein schneller Tod. Mehr als er verdient hatte.
    Sie seufzte. »Um der alten Zeiten willen.«

34    VERLORENE UNSCHULD
    Kitt hatte keine Ahnung, wie weit sie sich unter der Erdoberfläche befanden. Cal war der Duftspur gefolgt, die sie tiefer und tiefer geführt hatte. Schließlich sahen sie irgendwo vor sich ein Glimmen. Cal rannte geradewegs auf das Licht zu. Sie kamen zu einer weiteren Höhle, in der Seph saß. Cal eilte auf ihre Schwester zu, jaulte aufgeregt und leckte ihr das Gesicht, bevor sie sich in menschliche Gestalt zurückverwandelte.
    Raven rückte ein wenig nach hinten und beobachtete die beiden Mädchen, die bei dem verzweifelten Versuch, sich aneinander festzuhalten, regelrecht zusammenstießen. Sie klammerten sich aneinander und schienen Farbe und Kraft zurückzuerhalten, als hätte ihre Berührung Heilkräfte. Im Augenblick brauchten sie einander mehr, als sie ihre Eltern brauchten.
    Tyrone hatte sich über Nathan gebeugt, der gegen einen Fels in der Mitte der Höhle lehnte. Kitt ging hinüber zu ihrem Bruder und untersuchte ihn. Blut bedeckte seine Schläfe, und ein dazu passender roter Fleck prangte auf dem Stein hinter ihm. Seine Wunde heilte rasch, aber er wirkte noch sehr mitgenommen.
    Tyrone erhob sich mit offenem Mund. Als er die Wiedervereinigung

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