Aeternus - Sanfter Tod: Roman
fragte Tyrone.
Raven sah Cal an und zog sein Hemd aus. »Ich muss es können.«
Tyrone warf einen Blick auf Cal. »Spürst du sie noch?«
Das Mädchen hielt den Kopf schräg und schloss die Augen. »Sie ist bewusstlos, aber wir sind eindeutig auf dem richtigen Weg.«
»Einige der Gerüche sind verwirrend«, sagte Raven, »aber sie sind offensichtlich hier entlanggekommen. Der Duft des Mörders ist der stärkste.«
Oberon klopfte ihm auf die Schulter. »Dann sollten wir keine Zeit mehr verlieren.«
Kitt ergriff den Arm ihres Vaters. »Danke.«
Dann erfüllte ein durchdringender Schrei die Höhle, und Panik schoss an Kitts Rückgrat entlang.
◀ ▶
Antoinette drehte sich um. Hinter ihr stand J.J. und spendete ihr spöttisch Beifall.
»Berührend. Sehr berührend«, höhnte der Drenier.
Antoinette machte sich nicht einmal die Mühe, einen der vielen Flüche auszusprechen, die ihr auf der Zunge lagen. Sie wollte ihm mit bloßen Händen ein Glied nach dem anderen ausreißen. Aber bevor sie ihn erreichenkonnte, trat ihr jemand in den Weg und warf sie nach hinten gegen den verblassten grünen Lieferwagen.
Sie befreite sich aus der Einbuchtung im Metall und fiel inmitten der Glassplitter von der herausgeplatzten Scheibe auf die Hände und Knie. Eine Aeternus mit kräftigem Make-up, dichtem Haar und in einem elastischen Anzug stand wie eine verrückt gewordene Rock-Queen neben J.J. Diesen wahnsinnigen Blick hatte Antoinette bisher nur ein einziges Mal bei einer anderen Person gesehen: bei Dante Rubins.
Sie hob die Hand und streichelte J.J.s Schulter. Antoinette schüttelte sich einige Glassplitter aus den Haaren und starrte die beiden böse an, bevor sie wieder aufstand. Blut aus den Schnitten an Händen und Knien befleckte den Boden. Ihr Schwert war nicht weit entfernt von Marvella gelandet, die lächelnd darauftrat, sodass die Klinge zerbrach.
»Du kannst von Glück reden, dass das nicht mein Lieblingsschwert war, du Miststück«, zischte Antoinette.
Marvella wandte sich J.J. zu, fuhr mit der Zunge an seiner Wange entlang und sah wieder Antoinette an. »Bring mir ihren Kopf, mein Geliebter.«
»Mit Vergnügen.« J.J. schlang den Arm um die Taille der verrückten Frau, beugte sich hinunter und küsste ihren Hals. Sie legte den Kopf in den Nacken und ließ es zu. Ein kehliges Lachen hallte durch das höhlenartige Lagerhaus.
Antoinette befürchtete, dass der Zusammenprall mit dem Lieferwagen auch ihr zweites Schwert zerbrochen hatte; und sie zog es voller Beklemmung. Doch die Klinge glitt ohne großen Widerstand aus der Scheide, und sie hielt die Waffe vor sich.
J.J. schien seit dem letzten Mal, als sie ihm begegnet war, noch mehr zum typischen Drenier geworden zu sein. Dunkle Ringe rahmten seine blutunterlaufenen Augenein, und seine Hände zitterten, als er eine Metallröhre vom Boden aufhob. Marvella legte ihm die Hand auf die Schulter und bot ihm ihr Blut an. Er sah sie an, ließ die Röhre fallen und biss ihr tief ins Handgelenk.
Antoinette hatte nicht vor, höflich zu sein. Sie griff an, während die beiden noch miteinander beschäftigt waren. Die Frau sah sie kommen und sprang zurück. J.J.s Fangzähne, die noch in ihrem Handgelenk steckten, rissen ihr das Fleisch bis auf die Knochen auf. Ihr dunkles Blut spritzte auf ihn, als er nach hinten auswich. Antoinettes Klinge hatte ihn um Haaresbreite verfehlt.
Der blutende Drenier hob die Stange wieder vom Boden auf und parierte damit Antoinettes nächsten Schlag.
»Töte sie langsam«, wütete Marvella, die sich am Gitter des Zwischengeschosses festhielt, von dem aus man einen guten Blick auf den Boden des Lagerhauses hatte. »Es muss wirklich wehtun.«
»Komm her und mach deine dreckige Arbeit selbst«, sagte Antoinette.
J.J. schwang die Metallstange. Sie traf auf Antoinettes Handgelenk und schlug ihr das Schwert aus der Hand. Antoinette hatte die erste Regel der Selbstverteidigung gebrochen: Drehe deinem Feind niemals den Rücken zu. Sie hatte zugelassen, dass ihre Gefühle ihr Handeln bestimmten.
Ein dummer, dummer Anfängerfehler.
Als er auf ihren Kopf zielte, duckte sie sich, dann stieß sie sich vom Boden ab und rammte ihm den Ellbogen gegen die Nase. Marvella sprang auf sie zu und versetzte ihr eine mächtige Ohrfeige. Antoinette konterte mit einem Fußtritt gegen den Brustkorb. Die verrückte Aeternus prallte gegen einen Haufen alter Kartons, Schläuche und Säcke.
Antoinette sprang auf ihr Schwert zu, aber J.J. warschneller und trat es
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