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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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legte ihm die Hand auf den Arm.
    Ich habe es zugelassen, dass sie mich beschützen. Es war genauso ihre Schuld wie die von Oberon und ihrem Bruder.
    Antoinette räusperte sich und warf einen raschen Blick auf Kitts Brust. Sie bemerkte, dass sich einige Leute versammelt hatten und sie anstarrten. Wenn ihr Mantel noch weiter aufglitt, bekamen sie alle ihre kostenlose Peepshow.
    »Wir sollten uns säubern«, schlug Antoinette vor. »Ich habe ein paar Reservekleider, die ich Ihnen leihen kann.«
    Oberons Blick wurde entspannter. »Das ist eine gute Idee. Und wenn ihr fertig seid, kommt ihr zur Nachbesprechung in den Konferenzraum.«
    Eine heiße Dusche war nun genau das, was sie brauchte, um all das Blut, den Schmutz und die Kälte vom Körper zu spülen. Sie folgte Antoinette in den gemeinschaftlichen Umkleideraum.
    Die Aeternus zog sich aus und drehte die Dusche auf. Dampf stieg verführerisch auf, und Kitt bemerkte erst jetzt, dass ihre Zehen beinahe erfroren waren. Antoinette trat in den Strahl und hob den Kopf, sodass das Wasser über ihr Gesicht strömen konnte.
    »Mein Gott, das tut der Seele gut«, sagte sie und warf einen Blick über die Schulter auf Kitt. »Es geht doch nichts über eine warme Dusche, um den Drenier-Gestank abzuspülen.«
    Der Mantel war alles, was zwischen Kitt und der vollkommenen Nacktheit stand. Sie warf ihn ab und trat auf den gefliesten Boden der Dusche.
    Antoinette griff nach der Seife und schäumte sich ein.
    Das heiße Wasser stach in Kitts Haut wie tausend Nadeln. Bald aber wurde es zu einem stetigen, besänftigenden Strom, der sowohl entspannend als auch heilend war. Die Knoten in ihren Schultern lösten sich, und die letzte Kälte verschwand.
    Antoinette wusch sich weiter und drehte sich im Wasserstrahl. »Sie waren heute Nacht ziemlich beeindruckend.«
    Kitt schüttelte den Kopf. »Sie haben die Drenier besiegt; ich habe gar nichts dazu beigetragen.«
    »Sie machen Scherze!« Antoinette hielt die Hände still und sah Kitt an. »Es war sehr mutig, diesen Menschen zu Hilfe zu kommen. Man sollte sich jedoch niemals zwischen einen Drenier und dessen Nahrung stellen.«
    »Aber Oberon hat recht. Es hat nichts genützt«, sagte Kitt und senkte den Kopf, sodass der Wasserstrahl ihren Nacken massierte.
    »Aber Sie haben es versucht«, sagte Antoinette und rieb sich die Schultern mit weißem Schaum ein. »Stimmt es, dass Sie und Raven etwas miteinander hatten?«
    Kitt bekämpfte den Drang, sich abzuwenden. Antoinettes Bemerkung war weder anklagend noch richtend. Es war eine einfache Frage, auf die sie eine einfache Antwort erwartete.
    »Ja, vor langer, langer Zeit.«
    »Und was ist mit Ihrer Familie?« Antoinette formtedie Hände zur Schale und fing das Wasser auf. Sie nahm einiges in den Mund, spuckte es wieder aus und warf wieder einen Blick hinüber zu Kitt.
    »Was wissen Sie darüber?«
    Antoinette zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, dass Ihre Schar ein hohes Kopfgeld auf Raven ausgesetzt hat, weil man glaubt, dass er Ihren Mann getötet hat.«
    Kitt nahm die Seife auf.
    »Allerdings gab es nie genug Beweise dafür, Raven offiziell wegen Mordes anzuklagen«, fuhr Antoinette fort.
    »Das ist der Schar egal«, sagte Kitt. »Menschliche Gesetze bedeuten ihr wenig, und das Scharrecht ist komplex und uralt.«
    »Aber Sie glauben offenbar nicht, dass er Ihren Mann getötet hat.«
    Kitt schüttelte den Kopf.
    Antoinette sah sie eine Weile an. »Weiß sonst noch jemand, dass Raven der Vater Ihrer Zwillinge ist?«
    Vor Überraschung ließ Kitt die Seife fallen. Einen Moment lang wollte sie es verneinen, aber sie hatte das Gefühl, dass Antoinette nicht leicht zu überzeugen war. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe zwei und zwei zusammengezählt. Die Zwillinge wurden vor drei Monaten aufgespürt, oder? Und kurz danach taucht Raven auf, und Oberon nimmt ihn auf – einfach so.« Antoinette schnippte unter dem Duschstrahl mit den Fingern. »Und dann war da Ihre Reaktion, als Sie ihn gesehen haben, und die Art, wie er Sie in der Gasse beschützt hat. Ihre Beziehung zueinander war mehr als eine kurze Bettgeschichte.«
    Kitt nickte. »Natürlich weiß Oberon es, und auch Dylan wusste es, aber sonst niemand.«
    »Ist das der Grund, warum Sie sich sicher sind, dasser es nicht getan hat?« Antoinette hob die Hände und fuhr sich durch die nassen Haare.
    »Nicht nur. Wir haben Emmetts Leiche gefunden, nachdem wir die Nacht zusammen verbracht hatten. Der Schock hat bei mir die Wehen

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