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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Konferenzraum.«
    Kitt folgte Oberon, Tony und Antoinette in das Zimmer rechts von ihnen. Es wurde von einem großen, breiten Glastisch beherrscht, um den ein Dutzend hochlehnigelederne Drehsessel standen. Ein Mann und eine Frau saßen bereits hier und warteten. Ein großer, flacher Computerbildschirm hing an der gegenüberliegenden Wand und zeigte das sich langsam drehende Symbol des Dezernats für Paramenschliche Sicherheit.
    Oberon deutete mit einem Kopfnicken zum Bildschirm. »Wir arbeiten zwar nicht offiziell für das Dezernat, haben aber einige Verbindungen zu ihm. Ich bin in einer Minute wieder hier; ich erwarte noch einen weiteren Berater.«
    »So, so, der Captain hat also die Tagschicht übernommen.« Tony ging am Tisch entlang und begrüßte den jungen Mann in Jeans, T-Shirt und schwarzem Seidenjackett mit einem feuerspeienden chinesischen Drachen darauf. »Wie geht es dir, Alter?«
    »He, Kumpel.« Der Mann mit dem sonnengebleichten Haar schlug seine Fingerknöchel gegen die von Tony.
    Kitt konnte den Akzent des Mannes nicht bestimmen, aber er kam ihr vertraut vor. Sie lächelte die ätherisch blasse Bianca Sin an, die Chefin der thaumaturgischen Abteilung, die neben dem Fremden saß. Mit ihr hatte Kitt bereits bei einigen Fällen zusammengearbeitet. Die Hexe wurde oft von der Gerichtsmedizin als Spezialistin hinzugezogen. Sie begrüßte Kitt mit einem knappen Nicken. Kitt erwiderte diese Geste.
    Der Mann lächelte sie an, als sie sich ihm gegenüber setzte. Seine langen, dünnen Finger strichen über die Glasplatte des Tischs wie über die Schenkel einer Geliebten. Kitt hielt den Atem an. Ihre Brustwarzen richteten sich auf, und ihr Herz schlug ein wenig schneller. Wieso denke ich, dass er gerade meine Schenkel streichelt?
    »Das ist Cody Shields, unser australischer Incubus.« Antoinette beugte sich neben Kitt vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Hey, Cody, wie wäre es, wenn Sie einen Gang zurückschalten?«
    Natürlich, ein Australier. Sie hätte es wissen müssen.
    »Oh, verdammt. Tschuldijung.« Sein Akzent trug zu seinem Surfer-Charme bei. »Oberon hat uns herbefohlen, als ich mich gerade nähren wollte. Ich bin im Augenblick überaus empfindlich.«
    Sie war noch nie einem Incubus begegnet, und die Tatsache, dass ihr nun ein wenig unbehaglich zumute war, bedeutete, dass er nicht mehr bewusst oder unbewusst versuchte, ihre Gefühle zu manipulieren. Sie lehnte sich in ihrem Ledersessel zurück und versuchte nicht so zu wirken, als wollte sie Abstand halten. Aber das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war verstärktes sexuelles Verlangen.
    »Wo ist Raven?«, fragte Cody.
    »Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, ist er einem mörderischen Aeternus-Groupie nachgejagt, das Kitt angegriffen hatte«, knurrte Antoinette.
    »Dunkle Haare, Kleidung aus den Achtzigerjahren, Freude an Lederkleidung?«, fragte Tony und runzelte die Stirn.
    »Das klingt ganz nach ihr«, antwortete Kitt.
    Nun kam Oberon herein und schnitt damit alle Gespräche ab. Er setzte sich an das Kopfende des Tischs.
    »Worum geht’s, Captain?«, fragte Cody.
    Oberon legte die Finger unter dem Kinn zu einem Dach zusammen. »Anscheinend haben wir einen Serienkiller in unserer Mitte – einen sadistischen Ritualmörder. Ich habe jemanden mitgebracht, der eine Theorie dazu hat.«
    Ein zerbrechlich wirkender alter Mann betrat den Raum. Bei jedem Schritt klapperte sein Spazierstock über den Boden. Antoinette sprang aus ihrem Sessel auf,stürzte auf ihn zu und umarmte ihn so heftig, als wollte sie ihm alle Knochen im Leib brechen. Kitt erkannte ihn als den hochgeachteten Spezialisten für den alten Kodex; gleichzeitig war er Professor für moderne RaMPA-Regierungsführung an der NYAPS.
    »Rudolf! Was machen Sie denn hier?« Antoinette trat von ihm zurück und lächelte ihn an.
    Kitt war erstaunt über das strahlende Lächeln der Aeternus. Nichts erinnerte mehr an das schreckliche Gesicht aus der Gasse. Ist das wirklich bloß ein paar Stunden her?
    Der Mann war eindeutig ein Mensch. Dennoch hatte Kitt den Eindruck, dass er noch älter war, als er aussah.
    Er tätschelte Antoinettes Arm väterlich, begab sich dann zum nächsten Sessel und hielt sich an der Lehne fest. »Geduld, meine Liebe. Alles zu seiner Zeit. Wie geht es Ihrem Vater?«
    Kitt konnte kaum glauben, dass die Stimme dieses verhutzelten Mannes solche Befehlsgewalt ausstrahlte.
    Antoinettes Lächeln wurde noch breiter. »Grigore und Lisbet sind nach London gereist,

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