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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Mord, der sich vor etwas über einem Monat auf dem Campus ereignet hat?« Die Frau hielt ihm das Mikrofon hin.
    Agent Roberts grinste breit und beugte sich vor. »Es scheint mehrere Gemeinsamkeiten zu geben, Trudi. Wir warten noch auf die Bestätigung durch die Gerichtsmedizin.« Er riss den Blick von der attraktiven jungen Reporterin los und sah direkt in die Kamera.
    »Dieser Bastard würde es doch nicht einmal bemerken, wenn sein Hintern in Flammen steht«, brummte Oberon.
    Bei den wenigen Gelegenheiten, zu denen Kitt Roberts gesehen hatte, war er ihr glatt, ja beinahe schmierig erschienen. Er war politisch gewandt, aber das machte ihn nicht unbedingt zu einem guten Abteilungsleiter – diesen Job hätte Oberon bekommen müssen.
    Die Reporterin stellte ihm einige weitere Fragen, und Agent Roberts antwortete geschickt, ohne wirkliche Informationen preiszugeben oder etwas Konkretes mitzuteilen. Kitt beobachtete das Gewitter, das sich auf Oberons Gesicht zusammenbraute, während er gebannt die Nachrichtensendung auf dem großen Bildschirm beobachtete.
    Trudi nickte und zog kurz die Stirn kraus, was Aufmerksamkeit signalisieren sollte, aber ihre hochgezogenen Schultern verrieten ihre Enttäuschung darüber, dass sie nicht die Antworten erhielt, die sie haben wollte. »Eine letzte Frage: Wie wollen Sie die Studenten der NYAPS vor weitere Angriffen schützen?«
    »Nun, Trudi« , sagte Roberts und lächelte in die Kamera, »wenn die Sicherheitsabteilung des Campus« – der Agent hob überheblich die Nase – »uns nicht im Weg herumsteht und uns unsere Arbeit machen lässt …«
    Alles, was er jetzt noch sagte, ging in der Tirade aus Schimpfwörtern unter, die aus Oberons Mund strömten.
    Der Ursier warf einen Kaffeebecher gegen die Glaswand, die in unzählige Splitter zerplatzte. Vielleicht waren Glaswände keine gute Idee, wenn Oberon in der Nähe war.
    Agent Roberts wusste genau, wie er Oberon zur Raserei bringen konnte. Der Ursier fiel in seinen Sessel zurück und versank in brütendem Schweigen. Sicherlich ärgerte ihn am meisten, dass er sich von diesem Hundsfott hatte aufregen lassen. Wieder einmal.
    Kitt richtete die Aufmerksamkeit abermals auf den Bildschirm. Gerade zeigte die Kamera das perfekte Gesicht der Reporterin in Nahaufnahme. »Vielen Dank, Agent Roberts. Ich bin Trudi Crompton, live vom NYAPS-Campus für WTFN.«
    Oberon nahm die Fernbedienung und schaltete das Bild ab. »Liebe Leute, es sieht so aus, als hätten wir einen Serienkiller, der auf unserem Campus jagt. Was halten Sie davon, Rudolf?«
    Rudolf sah einen nach dem anderen an. »Ich glaube, die Dunklen Brüder sind wieder aktiv.«

8    SÜSSES FÜR DIE LEHRERIN
    Als Kitts Hand auf der Türklinke lag, holte sie tief Luft. Ihre erste Nacht an der Schule verlief nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte, und nun, wo sie ihre erste Stunde geben musste, fühlte sie sich in keiner Weise darauf vorbereitet. Aber nun konnte sie es nicht mehr hinausschieben und musste es hinter sich bringen.
    Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie die Tür zum Vorlesungssaal öffnete. Als sie das Podest betrat, das in der Mitte vor den Stuhlreihen stand, verstummten die Unterhaltungen.
    »Ich heiße Dr. Kathryn Jordan, und ich bin Ihre Professorin für paramenschliche Anatomie.« Sie legte ihre Notizen mitten auf das Pult und hob den Blick.
    Dutzende Studenten saßen in den halbkreisförmig angeordneten, ansteigenden Bankreihen und zeigten höchst unterschiedliche Grade des Interesses. Während sie sich umsah, schluckte sie den unangenehmen Klumpen hinunter, der sich in ihrem Hals gebildet hatte. In der Pathologie hatte sie keine Zuhörer gehabt. Diese Situation war einschüchternder, als sie es sich vorgestellt hatte.
    Sie sah die Studenten nacheinander an. »Wir werden eine praktische …« Sie verstummte und erstarrte.
    Perfekt. Einfach perfekt. Dies war wirklich ihre Nacht.
    Zwei besonders interessierte Augenpaare erwiderten ihren Blick. Eine junge Frau lehnte sich auf ihrem Stuhl vor und lächelte bereitwillig. Die andere saß zusammengesackt da, hatte die Stirn gerunzelt und klopfte mit derSpitze ihres Stifts gegen den Einband eines Notizbuchs. Sie hatten die Augen ihres Vaters, aber abgesehen davon war es fast, als würde Kitt in einen Spiegel schauen und ihr doppeltes Abbild sehen.
    Meine Töchter. Mein eigenes Fleisch und Blut.
    Sie senkte den Blick auf ihre Notizen, beruhigte sich wieder und fuhr fort: »… Veranstaltung in der Woche haben. In

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