Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara

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Diesmal war sie es, die sich zuerst wegdrehte. Sie versuchte sich auf das Spiel zu konzentrieren oder zumindest diesen Eindruck zu erwecken. Sie würde ihm nicht zeigen, wie sehr seine Gegenwart sie störte.
    »Wenn Ihr Bruder noch ein bisschen böser dreinschaut, wird ihm vermutlich eine Ader platzen«, flüsterte Antoinette ihr ins Ohr.
    Ein kurzes Lachen brach aus ihr hervor, ohne dass sie es verhindern konnte, und sie sah Nathan wieder an. Er runzelte die Stirn. Er konnte sie nicht gehört haben, schien aber zu wissen, dass er Gegenstand ihres Gelächters war.
    »Psst«, flüsterte sie Antoinette zu.
    »Habe ich einen Witz verpasst?«, fragte Tony. Er grinste wie jemand, der mitlachen möchte, aber nicht weiß, worum es geht.
    »Machen Sie sich nichts draus. Konzentrieren Sie sich ganz auf das Spiel«, sagte Antoinette. Sie tätschelte ihm die Hand und zwinkerte Kitt zu.
    Kitt wurde lockerer und lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Auf der einen Hälfte eines großen zweigeteilten Bildschirms beobachtete sie, wie die Demons einen der Räume betraten; eine Nahaufnahme des anderen Teams nahm die zweite Hälfte ein. Mark hob die Hand, und sie blieben stehen. Er zeigte nach vorn und nickte der Hexe Hudson zu. Sie hob die Hände und blies einen goldenen Energiestrom in den Raum. Zwei lebendige Ratten, die sich darin versteckt hatten, brannten plötzlich wie Kerzen an einem Christbaum.
    »Was für ein Eröffnungszug der Demons. Sie haben die ersten Punkte des Spiels eingeheimst« , verkündete der Ansager.
    Die Punktetafel zeigte nun zehn Punkte für die Demons an.
    »Was ist gerade passiert?«, fragte Kitt.
    Tony beugte sich zu ihr herüber und flüsterte: »Die Thaumaturgin hat einen Zauber benutzt, der Lebensformen im Raum identifiziert. Wenn sie eines der Mitglieder des anderen Teams entdeckt hätte, dann hätte es dafür fünfzig Punkte gegeben, und wenn sich nichts Lebendiges im Zimmer befunden hätte, wären ihnen Punkte abgezogen worden. Die Dreierregel unterliegt jeglicher Magie. Das bedeutet, dass jeder Zauber im registrierten Repertoire nur dreimal angewendet werden darf. Sie müssen also vorsichtig sein, wann sie was einsetzen.«
    »Sie kennen dieses Spiel aber wirklich gut«, sagte Antoinette beeindruckt.
    Tony reckte sich und strahlte. »Haben Sie bemerkt, dass sie keine Waffen haben? Sie müssen sie finden; das ist ein Teil des Spiels.«
    Das Team der Reapers betrat einen anderen Raum und durchsuchte Kisten, alte Möbel und Abfall, der auf dem Boden verstreut lag. Die Ursierin Stacy brach einenalten Sekretär auf und schloss ihn heftig wieder, dann drehte sie ein Bild an der Wand um. Sie zog eine orangefarbene Karte hervor, die an der Rückseite der Leinwand geklebt hatte, und grinste.
    »Die Reapers haben soeben eine Zauberspruchkarte im Wert von zwanzig Punkten entdeckt.«
    Sie gab die Karte der Druidin Peabody, die sie entgegennahm und dabei den Kopf schüttelte.
    »Je mächtiger und stärker der Spruch ist, desto mehr Punkte ist er wert. Sie haben jetzt zwar die Punkte bekommen, aber ich glaube nicht, dass die Druidin ihn benutzen kann«, flüsterte Tony. »Aber sie haben ihre Gegner davon abgehalten, einen wertvollen Spruch und damit einen möglichen Vorteil zu erringen.«
    Die Demons kamen zu einer verschlossenen Tür. Die Gestaltwandlerin Curran schrumpfte zu einem vollkommenen Abbild des Hausgeists, der sich um die Hexe Hudson schlängelte, und glitt durch einen Spalt in der Tür. Dann schob Hudson den Abeolit-Anzug ihrer Teamkollegin durch den Spalt, und wenige Minuten später öffnete Curran die Tür von innen und kam mit einer rotstieligen Feueraxt heraus, die sie an den Mannschaftskapitän übergab. Die Punktetafel zeigte weitere achtzig Punkte für die Demons an.
    »Gut gespielt« , rief der Ansager. »Sie sind in einen versperrten Raum eingedrungen und haben die erste Waffe gefunden.«
    »Sie haben die Tür geöffnet, ohne sie aufzubrechen oder das Schloss zu sprengen«, sagte Tony. »Deshalb haben sie dreißig Punkte bekommen. Und die Feueraxt kann als Waffe benutzt werden, was ihnen weitere fünfzig Punkte verschafft. Wenn sie eine Pistole oder ein Gewehr gefunden hätten, wären es hundert Punkte gewesen, und eine Feuerwaffe mit Silbernitratkugeln hätte zweihundert Punkte gebracht. Allerdings ist es kein echtes Silbernitrat, denn man will Unfälle vermeiden.«
    Die Arena erlaubte einen weiten Blick auf das Spiel, aber dennoch konnte man nicht immer alles beobachten – deshalb zeigten