Aeternus - Sanfter Tod: Roman
ihre eigene Mannschaft und buhte die gegnerische aus.
»Heute Nacht haben wir als Kapitän der Demons einen Menschen, nämlich den Champion Mark Ambrosia.«
Die Menge geriet außer Rand und Band. Selbst diejenigen, die für das andere Team waren, schienen ihn anzufeuern. Der Junge stellte sich vor die Masse und winkte beinahe demütig. Dann wandte er sich wieder seiner Mannschaft zu. Antoinette kicherte.
»Was ist so lustig?«
Antoinette grinste und sagte: »Seit ich ihn zuletzt gesehen habe, scheint er Demut gelernt zu haben.«
Der Lautsprecher knisterte wieder, und die Menge beruhigte sich ein wenig. »Ihm zur Seite steht die Zweitplatzierte aus der Damenriege, die Facimorphin Diane Curran.«
Eine junge Frau, die einen Abeolit-Anzug in den Farben ihrer Mannschaft trug und deren dunkles Haar lose herunterhing, trat vor und begrüßte die Masse.
»Und in ihrer Abschiedsvorstellung sehen wir die frühere Kapitänin der Demons, die Thaumaturgin und Meisterin im Damen-Amateur-Einzel Sandie Hudson.« Die Menge übertönte die Stimme des Ansagers. Diesmal machten die Jungen mit ihren Wolfspfeifen und eindeutigen Bemerkungen mehr Lärm als die Mädchen.
Die Hexe trat vor und warf Kusshände in die Menge. Ihr schönes silbergraues Haar wurde auf dem Kopf durch etwas gehalten, das wie Essstäbchen aussah. Der eng anliegende Anzug aus Lycra schmiegte sich um ihre Kurven, und ein dicker Albino-Python wand sich um ihre Schultern und hatte den Schwanz um ihren Unterarm gewickelt. Er war ihr Hausgeist.
Als der Lärm allmählich erstarb, fuhr der Ansager fort: »Und das Team der Demons wird von einem Neuling ergänzt, der jetzt sein erstes Match für diese Mannschaft bestreitet – von der Felierin Persephone Jordan.«
Die Fans der Demons klatschten und johlten und erstickten den Jubel der Reapers-Anhänger. Kitt klatschte so heftig, dass ihre Handflächen schmerzten; sie war genauso erregt wie alle anderen. Tony steckte die Finger in den Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus. Antoinette rief anfeuernde Worte. Das Mädchen lächelte nervös und trat zurück in die Reihe seiner Teams.
»Bei den Reapers haben wir den früheren Meister und Ursier Davis Jones als Kapitän der Mannschaft.«
Er war gewaltig, was bei einem Ursier nicht erstaunlich war. Er trug nur eine Hose aus Abeolit, sodass seine ursischen Familiennarben auf Torso und Armen deutlich sichtbar waren. Außerdem hatte er einige schwarze Stammestätowierungen.
Der Lärm des Publikums war ohrenbetäubend.
Tony beugte sich vor. »Ambrosia hat den Meistertitel vor ein paar Wochen von Jones übernommen, und dieses Spiel ist so etwas wie eine Revanche.«
Kitt richtete sich in ihrem Sitz auf. Das klang interessant.
Im Lautsprecher knisterte es. »Ihm zur Seite steht seine Schwester Stacy Jones.«
Die Ursierin war nicht ganz so groß wie ihr Bruder, aber sehr stämmig, obwohl sie ausgesprochen weiblich wirkte. Auch sie trug ursische Klannarben und Tätowierungen.
»Das dritte Mitglied des Reapers-Teams ist der Veteran des Schattenkampfs John St. Johns, der gerade vom Nationalteam der L. A. Fireballs verpflichtet wurde. Heute Nacht wird er sein letztes Spiel als Amateur bestreiten, bevor er in diesem Frühling ins Profilager wechselt.«
An diesem Punkt hätte der Ansager wohl auch seine Einkaufsliste vorlesen können, und die Menge hätte trotzdem gejubelt.
»Und die letzte Teilnehmerin des heutigen Spiels ist eine Austauschstudentin aus England. Sie ist eine Druidin und bestreitet ihr erstes Spiel in den Staaten: Penelope Peabody. Das Match beginnt in dreißig Sekunden.«
Die Druidin war anders gekleidet als der Rest. Im Einklang mit ihrer Religion trug sie eine knöchellange Robein Purpur mit weißen Streifen auf den Ärmeln. Die Robe stand vorn offen und enthüllte, dass sie nur sehr wenig darunter trug. Ihr langes schwarzes Haar floss über die Schultern und bis hinunter zur Hüfte. Es war mit Purpur, Rot und Weiß durchsetzt. Das Druidenvolk war erdverbunden und sehr sensibel.
Auf den Bildschirmen erschien eine Zahlenfolge, die bei 00.00.20. begann. Als sie 00.00.00. erreichte, wurde es dunkel im Zuschauerraum; Schweigen senkte sich über das Publikum. Von jetzt an konnten die Teilnehmer die Zuschauer weder sehen noch hören.
Kitt spürte, dass jemand sie im schwachen Licht beobachtete. Sie ertappte Nathan dabei, wie er sie anstarrte. Er wandte den Blick nicht ab. Stattdessen reckte er sogar das Kinn vor und warf ihr weiterhin finstere Blicke zu.
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