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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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die großen Bildschirme Nahaufnahmen. Als sich beide Teams in Paare aufteilten, wurde es schwieriger, den Überblick zu behalten. Seph und die menschliche Kapitänin mit der Axt bildeten nun ein solches Paar.
    Durch die Kommentare des Ansagers und Tonys Erklärung kam Kitt allmählich in das Spiel hinein. Cal saß auf der Kante ihres Sitzes und war genauso gefangen genommen wie der Rest der Zuschauer. Bei Nathan war es anders. Immer wieder spürte sie das Gewicht seines starren Blicks und sah seine kalten, gelbbraunen Augen, die ein wenig dunkler waren als ihre eigenen.
    Seph und Ambrosia bewegten sich durch einen Korridor. Die Aufmerksamkeit, die sie jeder Einzelheit schenkten, war beeindruckend. Vergilbte, fleckige Tapeten hingen in Streifen von den Wänden, einige hölzerne Bodendielen fehlten, und das Flackern antiker Lampen trug zur unheimlichen Stimmung bei.
    Seph sagte etwas, und die Kapitänin nickte. Kitt wünschte sich, sie könnte hören, was da unten vorging. Aber das konnte sie doch! Sie öffnete das Fach in ihrer Armlehne, wählte Sephs Bild auf dem kleinen Bildschirm aus und nahm den Ohrhörer.
    Jetzt schwiegen sie. Seph runzelte konzentriert die Stirn. Der große Bildschirm, der von der Decke hing, zeigte nun Jones, den Kapitän der Reapers, und seinen Kameraden St. Johns, die im gegenüberliegenden Raum warteten. Sie planten einen Hinterhalt. St. Johns hatte eine gefährlich aussehende Armbrust in der Hand. Ein kollektives Aufstöhnen erfasste die Zuhörer; Kitt stimmte ein.
    Antoinette packte sie am Arm. »Keine Angst, die Pfeile können keine echten Verletzungen zufügen.«
    Aber manchmal kommt es zu Unfällen. Bei der Kraft, die hinter einem Schuss mit einer solchen Waffe stand, war es möglich, dass etwas schiefging.
    Plötzlich blieb Seph stehen und zog Ambrosia zu sich heran. Sie beugte sich vor und flüsterte so leise, dass Kitt kein einziges Wort verstand. Die Spannung wurde fast unerträglich, und sie rutschte auf ihrem Sitz nach vorn.
    Hat Seph etwas gespürt? Weiß sie, dass die anderen da sind?
    Seph und Ambrosia drückten sich gegen die Wand und bewegten sich vorsichtig daran entlang. Kitts Herz donnerte in ihrer Brust. Seph zeigte auf eine Stelle an der Wand, und Ambrosia hob die Axt, dann kräuselte sich plötzlich das Fell eines Schneeleoparden auf Sephs rechtem Arm. Als sie nickte, schlug Ambrosia zu. Die Axt bohrte sich in die Wand neben dem Kopf des Ursiers St. Johns. Dann rammte Seph ihren teilweise verwandelten Arm durch die entstandene Öffnung und schloss die Finger um St. Johns’ Hals. Sie riss den Arm zurück, und der Kopf des Ursiers schlug gegen das Holz und den Gips der Wand.
    Er brach zusammen, hielt sich den Kopf und kreischte.
    Seph rannte in den Raum und versuchte, seine Hände vom Gesicht wegzureißen. »Es tut mir leid. Es tut mir leid«, rief sie. »Lass es mich bitte ansehen.«
    Die nächste Kamera zoomte auf den verletzten Mann. Ein großer Holzsplitter hatte sich ihm in die linke Wange knapp unter dem Auge gebohrt.
    Seph hob die Hand und wollte den Splitter herausziehen.
    »NEIN!« , schrie Kitt. Verwirrt drehten sich Tony und Antoinette zu ihr um. »Wenn sie den Splitter herauszieht,kann er das Auge verletzen. Er könnte es verlieren«, erklärte sie.
    »Mist«, sagte Tony.
    Sephs Hand schwebte über dem Splitter, doch dann drehte sie den Kopf in Richtung Zuschauer, als ob sie Kitt gehört hätte … oder jemand anderen.
    »Woher hat Seph gewusst, wo Jones und St. Johns waren?«, fragte Antoinette.
    »Vermutlich hat sie den Herzschlag ihrer Gegner gehört«, sagte Tony.
    Kitt schüttelte den Kopf. »Das hätte sie nur gekonnt, wenn sie ihre Ohren verwandelt hätte, aber das hätten wir bemerkt.« Warum hat sie das eigentlich nicht getan?
    »Aber einen so präzisen Schlag kann sie nicht auf gut Glück ausgeführt haben«, fügte Antoinette hinzu.
    »Aber woher wusste sie es?«, fragte Kitt.
    Gelbes Licht blitzte über dem Raum auf, und alle erstarrten.
    »Was ist jetzt los?«
    »Das Spiel ist unterbrochen, bis der Verletzte abtransportiert ist«, erklärte Tony.
    »John St. Johns scheidet wegen Verletzung aus dem Spiel aus« , verkündete der Kommentator.
    Sanitäter kamen mit einer Bahre herbei. Jones, der Kapitän der Reapers, hielt die Hand seines Teamkameraden in der massigen Faust und redete mit ihm. Dann trat er zurück, damit die Sanitäter den Verwundeten auf die Bahre legen konnten. Seine Miene war sorgenschwer. Ambrosia klopfte ihm aufmunternd auf

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