Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
Vom Netzwerk:
die Datenbank der Akademie und die Studentenakten durchsehen und nach außergewöhnlichen Studenten Ausschau halten, damit wir potenzielle neue Rekruten identifizieren können? Cody, ich möchte, dass Sie Kitt helfen. Ich werde Ihnen allen den Rücken freihalten. Sprechen Sie mit niemandem über das, was wir hier beredet haben, vor allem nicht mit jemandem aus der AGV.«
    Alle standen energisch auf und verließen den Raum.
    Kitt tippte Cody auf den Arm. »Können Sie mir die letzten Tatorte zeigen?«
    »Aber sicher.« Er steckte die Hände in die Taschen seiner khakifarbenen Shorts. Das sonnengebleichte Haar fiel ihm ins Gesicht. »Warum?«
    »Ich möchte bloß ein Gespür für die äußeren Umstände der Morde bekommen.«
    »Gute Idee.« Oberon folgte ihnen aus dem Konferenzzimmer. »Nimm Raven mit.«
    »Warum?«, fragte sie. »Ich glaube, nach der letzten Nacht ist das keine gute Idee. Sollte er sich nicht versteckt halten?«
    »Da draußen ist er uns nützlicher als hier drin, wo er sich bloß den Hintern platt sitzt.« Seine Blicke glitten an ihr vorbei. »Nimm ihn mit.«
    Sie drehte sich um und stellte fest, dass ihr Exgeliebter in der Tür stand. »Wie lange hast du schon zugehört?«
    »Lange genug«, sagte Raven und verschränkte die Arme vor der Brust. »Du musst dir um mich keine Sorgen machen.«
    »He – sie versucht nur, deinen Hintern zu retten«, wandte Oberon ein und warf Raven einen bösen Blick zu. »Schließlich wirst du gejagt, also darfst du gegenüber der Gefahr, in der du schwebst und in die du Kitt bringst, nicht allzu gleichgültig sein.«
    »Kommen Sie mit mir«, sagte Cody und schob Raven auf eines der Hinterzimmer zu. »Es wird Sie niemand mehr erkennen, wenn ich mit Ihnen fertig bin.«
    »Da hinten hängt eine Hausmeisteruniform«, fiel Oberon ein. »Die Wächter benutzen sie manchmal im oberen Büro. Niemand schenkt einem Hausmeister große Beachtung.« Einen Augenblick lang stand Oberons Mund offen, und seine Augen waren glasig. Die Zahnräder in seinem Kopf schienen sich plötzlich mit doppelter Geschwindigkeit zu drehen. »Tony, ich brauche Sie in meinem Büro – so schnell wie möglich.«
    Tony winkte ihm kurz von seinem Computer aus zu. »In einer Sekunde, Chef.«
    »SOFORT!« , brüllte der Ursier.
    Hastig gehorchte Tony, und Oberon sagte leise zu Kitt: »Du kannst ihn nicht eingesperrt halten, auch wenn es zu seinem eigenen Vorteil ist. Er ist niemand, der sich einpferchen lässt.«
    Das war ein weiterer Grund, warum sie sich so zu Raven hingezogen gefühlt hatte: keine Verpflichtungen, keine langzeitigen Ansprüche. Er war der perfekte Partner für ein außereheliches Abenteuer gewesen. Aber in einer Hinsicht hatte Oberon recht: Raven war kein Mann, der gelassen auf Beschränkungen reagierte.
    Nach einigen Minuten führte Cody einen gebeugten, stämmigen Hausmeister in den Raum. Wenn Kitt nicht gewusst hätte, wer es war, hätte sie ihn niemals erkannt. Cody hatte ganze Arbeit geleistet.
    »Wir sollten es hinter uns bringen«, sagte sie.
    Die Vorlesungen hatten bereits begonnen, und deswegen befanden sich nur wenige Studenten in den Gängen. Die Bibliothek war noch geschlossen, gelbe Absperrbänder der Polizei verhinderten den Zugang. Cody schloss die Tür auf, und sie duckten sich unter den Bändern hindurch.
    Der Geruch nach Gewalt und altem Blut hing schwer im Raum.
    »Warum gibt es hier keine Kameras?«, fragte Antoinette.
    »Es gab welche«, meinte Cody und zuckte die Achseln. »Anscheinend hatten sie einige Tage vor dem Mord eine Funktionsstörung.«
    Raven richtete sich auf und wurde sofort wieder zum Jäger. Seine Augen wurden zu denen eines Hundes, und er schnupperte herum. »Das Opfer war eine Weile zusammen mit dem Mörder hier und wusste nicht, dass es beobachtet wurde.«
    Er schlich zwischen die Regalreihen, blieb hier und da stehen und atmete tief ein. »Der Mörder ist eindeutig männlich und war äußerst erregt. Unter dem Latexgeruch bemerke ich Spuren von Pheromonen an allem, was er berührt hat. Hier zum Beispiel hat er gestanden und sich gegen das Regal gelehnt. Und hier hat er ein paar Bücher beiseitegeschoben.«
    »Kannst du ihn durch seinen Geruch aufspüren?«, fragte Kitt.
    Ravens Miene wurde starr vor Konzentration. »Ja, ich glaube schon.«
    Sie gingen zu der Stelle, wo die Leiche entdeckt worden war. Der Teppich würde ausgetauscht werden müssen; ein großer, blutbefleckter Bereich umgab eine saubere Stelle, die den ungefähren Umriss eines Körpers

Weitere Kostenlose Bücher