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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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und streckte die Arme nach ihr aus. »Es tut mir leid. So habe ich das nicht gemeint.«
    »Doch, das hast du.« Sie wich zurück. »Ich vermissemeine Familie und mein Zuhause, und ich will dorthin zurück.«
    Schmerz zeigte sich in seinem Blick, als sie die Badezimmertür aufriss und hinter sich zuschlug.
    Was wie etwas Wunderbares begonnen hatte, musste mit diesem bitteren Nachgeschmack enden, und sie allein war dafür verantwortlich.
    Als sie im Badezimmer fertig war, war Raven nirgendwo mehr zu sehen. Sie verließ sein Zimmer und machte sich auf den Rückweg zum Büro.
    ◀   ▶
    Antoinette führte gerade eine langsame, kontrollierte Tai-Chi-Bewegung aus. Raven kam in den Übungsraum, bemerkte sie nicht und boxte mehrere Male gegen den Sandsack, bevor er ihn von der Decke riss und durch den Raum trat.
    »Ich glaube, er ist schon tot«, sagte sie, als er sich mit geballten Fäusten über den zerrissenen Sack stellte.
    Er drehte sich zu ihr um. In seinen Augen loderte es, er hatte die Zähne gebleckt. Kurz schloss er die Augen und richtete sich auf. Sie kannte diese Haltung, nahm sie selbst oft ein, wenn der Hunger sie überkam, aber er schien keine Schwierigkeiten zu haben, das Tier in sich im Zaum zu halten.
    »Entschuldigung, ich wollte den Sandsack nicht zerstören. Ich musste nur auf irgendetwas eindreschen, und zwar heftig.« Gesicht und Schultern entspannten sich ein wenig.
    »Wollen Sie einen Boxkampf mit mir machen? Ich könnte ein wenig Übung gebrauchen.«
    »Besser nicht.« Er drehte sich zur Tür um und ging.
    »Haben Sie Angst, dass Sie von einer Frau geschlagen werden könnten?« Sie stemmte die Hände in die Hüften.
    Er blieb stehen, wandte sich aber nicht zu ihr um.
    »Ich bin eine ausgebildete Venatorin und eine Aeternus. Ich glaube nicht, dass Sie mich verletzen können.«
    Raven warf ihr einen Blick über die Schulter zu. Belustigung flackerte in seinen Augen. »Na gut, kleines Mädchen. Aber sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.« Er schob seine langen dunklen Haare zurück und hielt sie mit einem elastischen Band zusammen, das er um das Handgelenk getragen hatte.
    Antoinette bewunderte diesen Anblick. Als er auf die Matte stieg, rollte er mit Kopf und Schultern und schüttelte die Arme aus. Er nahm Kampfhaltung ein, stellte die Füße auseinander und beugte die Knie. Sie ließ ihm keine Zeit, sondern stürzte sich sofort auf ihn und wollte ihm das Knie in den Bauch rammen – doch als sie zustieß, traf sie nur Luft. Kurz danach lag sie auf dem Boden und starrte an die Decke, denn er hatte ihr die Beine weggerissen.
    Sie wusste, dass er gut war, aber er befand sich noch in menschlicher Gestalt, und seine Fähigkeiten waren deshalb noch nicht verstärkt. Wie schaffte er es, so schnell wie ein Aeternus zu sein? Offenbar hatte sie ihn unterschätzt.
    Das würde ihr nicht noch einmal passieren.
    Erneut nahmen sie Kampfhaltung ein und standen sich gegenüber. Diesmal wartete sie auf ihn. Aber er bewegte sich nicht. Nach fast einer Minute hielt sie es nicht mehr aus und griff an. Er blockte ihren Schlag mit lässiger Leichtigkeit ab und drehte ihr den Arm hinter den Rücken. Das Einzige, was vor Schmerzen aufschrie, war ihr Stolz.
    Das Klingeln ihres Handys durchbrach die Spannung, und er ließ sie los.
    Es war Tony. »Wir haben Berichte über einen Mannund eine Frau, deren Beschreibung auf den Drenier und Marvella passen. Sie sind unten beim Lager der Obdachlosen gesehen worden.«
    »Bin schon unterwegs«, sagte sie.
    »Ich vermute, der Übungskampf ist vorbei«, sagte Raven. »Auch gut, Ich glaube, sonst hätten Sie mich totgeprügelt.«
    Das hätte ich nie und nimmer geschafft. »Das können Sie glauben, Kumpel«, sagte sie grinsend, doch sie hatte den Eindruck, dass er mit ihr spielte. »Aber ich will eine Revanche.«
    »In Ordnung«, sagte er und lächelte sie an. »Beim nächsten Mal.«
    »Ja … beim nächsten Mal.«
    ◀   ▶
    Als Kitt den Raum betrat, hob Cody ruckartig den Kopf. Er kniff die funkelnden Augen zusammen. Seine Nasenflügel zitterten, er leckte sich die Lippen.
    Um sich einer eingehenden Begutachtung zu entziehen, beugte sie sich über den Computerbildschirm. »Haben Sie etwas gefunden?«
    »Ich glaube ja.« Tony schaute von dem Bild einer Leiche auf, an der eine Autopsie durchgeführt worden und die bereits wieder zugenäht worden war. »Das ist die zweite Leiche – die aus der Bibliothek. Ich habe sie so sehr vergrößert, wie es die Bildauflösung zulässt,

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