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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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in dem NYAPS-Studenten beschäftigt sind.«

17    EIN HÖCHST BLUTIGER MORD
    Raven reckte und streckte sich in der Nachtluft. Er wurde bald verrückt, wenn er nicht einen Dauerlauf machte, vor allem nach dem, was gerade zwischen Kitt und ihm vorgefallen war. Und der Versuch der Aeternus, ihn zu besiegen, hatte seinen Drang, nach draußen zu kommen, nur noch verstärkt.
    Er hatte keine Zeit gehabt, einen Abeolit-Anzug überzustreifen; er wollte nur laufen. Nun stand er im Park, zog seine Jeans aus, hing sie an einen Ast und verwandelte sich. Sein Körper dehnte sich aus, zog sich wieder zusammen, nahm seine animalische Form an. Es war nicht wie in den alten Horrorfilmen: Seine Muskeln rissen nicht, es setzten keine Schmerzen ein, und es dauerte nicht annähernd so lange, wie es die Filme glauben machen wollten. Aber in ihnen ging es nur um den Effekt und nicht um die Wahrheit.
    Seine Wolfsgestalt war ebenso ein Teil von ihm wie die Menschengestalt. Raven warf den Kopf zurück und stieß einen Schrei der Freiheit aus, der durch die Nachtluft hallte, dann sprang er zwischen die Bäume. Sobald er das Campusgelände verlassen hatte, beschloss er, die in der Nähe gelegenen städtischen Gebiete zu erforschen. Als er zur nächsten Straße kam, zuckte eine Katze auf und zischte ihn an. Er wollte es einer anderen Felierin heimzahlen, indem er mit dieser hier seinen Mutwillen trieb. Sie rannte die Gasse entlang, er setzte ihr nach.
    Er hatte nicht vor, die Katze zu fangen oder gar zuverletzen, aber er biss ihr einige Male in den Schwanz, damit das kleine Tier auf den Pfoten blieb. Es schien zu wissen, dass es nur ein Spiel war, denn es lief nie weit genug fort.
    Als die Katze in eine andere Straße einbog, blieb Raven stehen, hob den Kopf und schnüffelte. Der schwere Geruch von frischem Blut erfüllte seine Nüstern. Die Katze sprang auf eine Ziegelmauer; ihr Schwanz zuckte hin und her. Sie säuberte sich die Vorderpfoten und tat so, als würde sie ihn nicht mehr beobachten.
    Raven machte einen weiten Satz zum nächsten Müllcontainer, wo der Geruch stärker war. Es konnte keine ganze Leiche sein, sondern nur ein Teil davon. Die Person, die ihn hier abgeladen hatte, war vor nicht allzu langer Zeit mit einem Wagen davongefahren. Um die Leute von der Spurensicherung nicht in Verwirrung zu stürzen, ließ er alles unangetastet. Eigentlich sollte er die Polizei rufen. Aber zuerst musste er der Spur folgen – vielleicht konnte er dem Opfer noch helfen.
    Raven folgte der Duftfährte die Straße entlang und in eine weitere Gasse hinein. Nun roch er nicht mehr nur das Blut, sondern auch Schrecken und Adrenalin. Es wurde stärker, je weiter er lief. Also verfolgte er die Fährte bis zu einer offen stehenden Hintertür und huschte ins Innere des Hauses. Der Blutgeruch war stark; es war noch nicht lange her, seit es vergossen worden war, aber es war dennoch totes Blut. Wem es auch gehört hatte, die Person lebte nicht mehr.
    Moment. Es sind zwei Gerüche.
    Er tappte in einen Raum voller Computer und folgte nun einem neuen Duft. Ein unheimliches blaues Licht aus den LCD-Bildschirmen durchflutete den Raum. Vor einem der Computer lag die zusammengesackte Leiche einer jungen Frau; ihr Kopf ruhte auf dem ausgestreckten Arm, die Augen starten ins Nichts, und eine hässliche klaffende Wunde spaltete ihren schönen Hals. Blut hatte sich auf der Tischplatte gesammelt, die Tastatur stand inmitten einer klebrigen Pfütze. Blut aus der Halsschlagader war auf den Bildschirm gespritzt und durch die Hitze des Geräts geronnen.
    Es sah aus, als hätte sie vor dem Computer gesessen und gearbeitet, als sich der Killer von hinten an sie herangeschlichen und ihr die Kehle durchgeschnitten hatte. Raven nahm wieder menschliche Gestalt an und untersuchte den Leichnam so eingehend, wie es ihm möglich war, ohne ihn zu berühren. Die Brust war unversehrt, und die Frau hatte keine anderen Wunden, die er erkennen konnte. Außerdem war ihr Blut nicht das, dem er bis hierher gefolgt war. Ihres war süßer, unschuldiger. Sie hat nicht gewusst, was ihr zugestoßen ist. Im angrenzenden Raum bemerkte er eine Bewegung; vertraut klingende Schritte stapften umher.
    »Hier drin«, rief er und stand auf.
    Sofort erschien Oberon in der Tür.
    »Was machst du denn hier, Raven?« Der Ursier verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete die zusammengesackte Gestalt.
    »Ich wollte dich gerade dasselbe fragen.«
    ◀   ▶
    Der Kanier stand neben der zweiten Leiche

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