Aeternus - Sanfter Tod: Roman
Gebäude verließ. Kitt beschirmte die Augen mit der Hand.
Die Reporterin Trudi Crompton stand vor ihnen und hielt ihnen ein Mikrofon entgegen. »Können Sie bestätigen, dass das letzte Opfer eine Frau ist?«
Oberon hob die Hände. »Es tut mir leid, aber Sie werden alle Anfragen an Agent Roberts, den Chef der AGV, richten müssen.« Dann schob er sich an ihr und dem Rest der Reporter vorbei und gesellte sich zu seinen Leuten, die beim Krankenwagen warteten. Rettungssanitäter rannten mit Bahren in das Gebäude, um die Leichen herauszutragen.
»Das ist ja wie im Zirkus«, sagte Oberon, während er sich den anderen näherte.
»Ich habe Mitarbeiter der AGV gesehen«, sagte Cody. »Wie ist es gelaufen?«
»Wir haben einen eingehenden Blick auf den Tatort werfen können und ein paar wichtige Einsichten gewonnen.« Oberon beobachtete die größer werdende Menschenmenge. »Was ist mit all den Personen da drüben? Haben Sie vielleicht jemanden gespürt, der in die Sache verwickelt sein könnte?«
»Wie zu erwarten war, liegt große Spannung in der Luft«, sagte Cody. »Aber ich würde lieber erst darüber reden, wenn wir wieder im Bunker sind. Übrigens war Raven hier und hat mich gebeten, Chirurgenhandschuhe und einen Plastiksack von den Sanitätern zu besorgen. Ich soll Ihnen sagen, dass er auf dem Weg nach Hause noch etwas einsammeln will.«
»Gut«, sagte Oberon. »Dann warten wir jetzt darauf, dass die Leichen herausgebracht werden, damit wir uns um die Autopsien kümmern können.«
Kitt beobachtete die Gesichter in der Menge. Die meisten wirkten verwirrt und entsetzt. Aber sie zeigten auch große Angst. Der Killer hatte wieder zugeschlagen – diesmal, ohne dass es zu erwarten gewesen war. Alle warteten stumm und wollten sehen, was nun geschah.
Unter den Medienleuten entstand ein kleiner Aufruhr, als Agent Roberts aus dem Gebäude kam. Als die Reporter Bilder von ihm machten, setzte er seine Sonnenbrille auf.
»Jetzt weiß ich, warum er diese Brille braucht«, sagte Kitt.
»Er ist ein Großmaul«, sagte Oberon.
»Ist das das Werk desselben Killers?«, fragte die hartnäckige Miss Crompton.
Ein ganzer Sturzbach Fragen folgte. Die Masse der Journalisten und Kameramänner war so auf Roberts konzentriert, dass Tez an ihm vorbei aus dem Haus schlüpfen und sich zu ihrem Team gesellen konnte.
Agent Roberts badete in seinem Ruhm. »Zu diesem Zeitpunkt kann ich bereits mit Sicherheit sagen, dass wir es mit demselben Killer zu tun haben.«
Oberon spuckte auf den Boden und sah den gut gekleideten Agenten, der sich vor den Kameras aufplusterte, finster an.
Eine weitere Welle Fragen schwappte auf den Agenten zu, während sich die Presse näher an ihn heranbewegte.
»Was?« , fragte Kitt und drehte sich zu Tez um.
Sie schüttelte den Kopf. »Sehen Sie mich nicht so an. Ich habe nur gesagt, dass die Verletzungen möglicherweise vom selben Täter herrühren könnten, aber es gibt auch Unterschiede, und zur Bestätigung brauchen wir eine Autopsie. Wenn er am Ende wie ein Idiot dasteht, ist das nicht mein Problem.«
»O Tez, du bist bösartig«, sagte Oberon. »Und das mag ich.«
»Nein«, fuhr der Agent fort, »ich weiß nicht, warum er angefangen hat, außerhalb des Campus zu morden oder warum sich die Morde ausweiten. Allerdings hat dieser Betrieb viele Studenten von der NYAPS beschäftigt. Wir werden Ihnen eine offizielle Stellungnahme geben, sobald die Gerichtsmedizin die Autopsie durchgeführt hat.«
Als er fertig war, rollten die Sanitäter zwei Bahren an ihm vorbei; auf jeder lag ein schwarzer Sack mit hochgezogenem Reißverschluss. Wieder wurden die Presseleute fast verrückt, die Kameras blitzten.
Tez packte Kitts Hand und sagte: »Ich fahre mit den Leichen. Sehen wir uns in der Pathologie?«
»Sicher«, meinte Kitt. »Ich lasse mich von Oberon mitnehmen.«
◀ ▶
Raven wartete im Bunker auf die Rückkehr der anderen. Als sie eintrafen, war nur Kitt nicht bei ihnen.
»Verspürst du etwa einen unbezwingbaren Todeswunsch?«, fragte Oberon ihn.
»Eigentlich nicht.« Raven blieb ganz ruhig. »Wo ist Kitt?«
»Ich habe sie am Leichenschauhaus abgesetzt.« Oberon machte eine finstere Miene.
Raven sah, dass er sich bemühte, nicht zu explodieren – jetzt war eine gute Gelegenheit, ihm sein Geschenk zu geben. Raven stand auf, holte einen kleinen Plastikbeutel aus dem Kühlschrank, der im Büro stand, und legte ihn vor dem großen Mann auf den Schreibtisch.
»Das hier habe ich aus dem
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