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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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existieren.«
    »Aber das tun sie. Ist das nicht gut?« Antoinette setzte sich auf den Rand des Tischs und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Oberon stieß sich von der Wand ab. »Gut? Das ist ein verfluchtes Wunder. Diese Mädchen machen das Unmögliche möglich. Eineiige Zwillinge sind schon sehr ungewöhnlich, und eine Vereinigung zweier Bestiabeo-Linien, die dann auch noch in einer Schwangerschaft endet, ist so selten, dass es schon fast an Unmöglichkeit grenzt. Aus ferner Vergangenheit gibt es Berichte über Dúbabeos, die heute aber als Mythos gelten. Sie wurden als etwas angesehen, das man ehren und gleichzeitig fürchten muss. Sie sind nur dazu da, dem Volk der Bestiabeo zu dienen.«
    Oberon ging um die Zwillinge herum. »Es wäre eine gewaltige Last, wenn man sie diesen Mädchen auf die Schultern legen würde. Sie würden nie wieder frei sein.«

22    ENGEL IN VERKLEIDUNG
    Gideon wartete vor der Akademie. Er lehnte gegen einen Baum und beobachtete ein Blatt Papier, das vom Wind über den Parkplatz getrieben wurde. Die Tür ging auf. Ein Mann sprang die Stufen hinunter. Gideon stieß sich von dem Baumstamm ab.
    »NEIN, ER IST ES NICHT« , sagte Ealund.
    Gideon entspannte sich wieder und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Und dann sah er sie .
    Sein Herz pochte heftig in der Brust. Vor vielen Jahren war er einmal aus seinem Gefängnis ausgebrochen und hatte das Schönste gesehen, das je erschaffen worden war. Sie. Und dann war er wieder eingesperrt worden.
    »WER IST SIE?« , fragte Ealund.
    »Mein Engel«, antwortete Gideon. »Mein persönlicher Engel.«
    Nun war sie wieder da – sogar noch schöner als damals. Doppelt so schön – nein, dreimal so schön. Und sie kam auf ihn zu. Er geriet in Panik und sah sich um. Sie durfte ihn nicht sehen. Es war nicht die richtige Zeit dafür. Er versteckte sich hinter dem Baum und umrundete den Stamm, während er zusah, wie sie vorbeiging.
    Ihr Parfum trieb durch die Luft. Er schloss die Augen und atmete es ein. O mein Gott.
    Sie gehört mir.
    »GEDULD« , flüsterte Ealund in seinem Kopf. »NOCH NICHT.«
    Er hatte recht. Noch nicht. Er war noch nicht bereit.
    »ER KOMMT.« Ealund betrachtete den Mann, der nun die Treppe herunterkam. »DEIN NÄCHSTES OPFER.«
    »Nein«, sagte Gideon. »Der nicht. Das ist ja nicht einmal ein Student.«
    »MEINE WAHL IST AUF IHN GEFALLEN« , sagte Ealund. »GEHORCHE MIR!«

23    DER GESCHMACK DES BLUTES
    Auf der Heimfahrt schwiegen die Zwillinge. Kitt warf einen Blick in den Rückspiegel. Sie saßen auf dem Rücksitz, hatten die Köpfe zusammengelegt und hielten sich an den Händen. Angst war in ihre jungen Gesichter eingegraben. Sie wünschte, sie könnte etwas tun, um ihnen diese Angst zu nehmen.
    Kitt hielt vor der Stadtresidenz der Schar. Eine hohe Betonmauer umgab den Komplex, und das Haus lag etwa sechshundert Fuß hinter dem Vordertor. Kitt wollte die beiden nicht zu ihrem Bruder zurückbringen, aber Oberon hatte recht, wenn er sagte, dass es ihren Bruder und auch ihren Vater misstrauisch machen würde, wenn sie nicht zurückkämen. Sie und Raven hatten keine andere Wahl.
    Kitt stieg aus dem Wagen, stellte sich vor die beiden Mädchen und war ziemlich nervös.
    »Seid bloß vorsichtig, dann wird alles gut.« Wieder wünschte sie, sie könnte Cals und Sephs Ängste zerstreuen und ihnen den sorgenvollen Blick nehmen. »An dem, was ihr seid, ist nichts Schlimmes«, sagte sie mit so leiser Stimme, dass niemand mithören konnte. »Ihr seid etwas sehr Besonderes.«
    Die beiden zeigten dasselbe schicksalsergebene Lächeln, und Kitt hatte den Eindruck, dass sie nun versuchten, es ihr leichter zu machen.
    »Was ist, wenn sie wissen wollen, was wir in der Stadt gemacht haben?«, fragte Cal.
    »Ah, das erinnert mich an etwas.« Kitt öffnete den Kofferraum und nahm einige Einkaufstaschen der schicksten Läden heraus, die Dinge enthielten, die Bianca für sie eingekauft hatte. »Sagt einfach nur, dass wir in etlichen Geschäften waren und dann miteinander eine Kleinigkeit gegessen haben.«
    Ein privater Wachmann in einem billigen schwarzen Anzug trat aus einem kleinen Häuschen an der dicken Umgrenzungsmauer. Die Art, wie er seinen linken Arm hielt, war verräterisch: Er trug eine Pistole unter dem Jackett.
    »Da kommt Onkel Nathan«, sagte Cal und deutete mit dem Kopf auf ein brandneues Auto, das die Straße entlangfuhr und neben ihnen anhielt, als sie die Einkaufstüten entgegennahmen.
    Der Wächter trat zurück in sein

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