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Aetherhertz

Aetherhertz

Titel: Aetherhertz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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Stiftung zustimmen. Wir haben nur etwas andere Vorstellungen davon, was mit dem Erlös passieren soll.“
    Peter Falkenberg schloss die Augen.
    „ Also ich finde das gut“, mischte Friedrich sich ein.
    „ Du hast doch keine Ahnung!“, brüllte sein Vater ihn an.
    Paul hatte sehr wohl eine Ahnung. Sein Vater fühlte sich entmachtet. Die Verhältnisse waren gekippt: Nun könnte Paul durch seine Heirat über all diesen Wohlstand verfügen. In Peter Falkenbergs Augen war Paul aber noch nicht reif genug dazu, hatte es nicht verdient, und es kam zu plötzlich. All die Jahre war Paul für seinen Vater ein Muttersöhnchen gewesen, und nun überholte er ihn auf der Zielgeraden. Peter Falkenberg wäre gerne noch ein paar Jahre länger Verwalter des Vermögens gewesen.
    „ Wir werden später darüber sprechen. Ich werde jetzt erst einmal auspacken.“
    Mit diesen Worten verließ Paul den Raum.
     
    * * *
     
    Das Kaffeehaus am Augustaplatz war angenehm geheizt und um diese Tageszeit nicht zu voll.
    Annabelle und Paul trafen sich hier mit Johanna und Friedrich. Annabelle beobachtete Johanna, die an den Lippen des blonden Dragoners hing. Der erzählte seinem Bruder und ihr gerade von seinem letzten Flug mit der verbesserten Flugmaschine.
    „ Es ist fast lautlos! Und wenn wir nur gleiten, dann sieht man uns von unten fast nicht. Erst wenn wir mehr Æther verwenden, um ein Flugmanöver zu machen, dann leuchten die Flügel natürlich grün. Es sieht wirklich unheimlich aus!“ Man sah ihm seine Begeisterung an.
    Johanna war ebenfalls begeistert, wenn auch etwas ängstlich. Annabelle wusste inzwischen, dass sie und Friedrich schon ein paar Mal ausgegangen waren, aber wie ernst es wirklich war, konnte sie noch nicht ermessen. Johanna war ja schnell verliebt und Friedrich, naja, er war ein Draufgänger. Ob er sich schon auf etwas Ernstes einlassen würde?
    Sie blickte zu Paul, der neben seinem Bruder sehr schlicht wirkte. Sie spürte, dass er seine Energie bei sich behielt, um seinen Bruder glänzen zu lassen. Er war dabei vollkommen selbstlos. Genau das liebte sie an ihm. Sie lächelte ihn an und er lächelte zurück.
    „ Aber jetzt erzählt ihr erst einmal, was ihr im Schwarzwald erlebt habt. Ich habe gehört, ein Verdorbener hat euch angegriffen?“ Friedrich war neugierig. Paul hatte bisher nur wenig erzählt. Johanna war entsetzt und gleichzeitig fasziniert. Paul erzählte die Geschichte sehr anschaulich, aber Annabelle merkte, dass er einiges ausließ.
    Sie schauderte bei der Erinnerung an den toten Fledermausmann. Sie hatten ihn am nächsten Morgen untersucht. Die Krähen waren schon früher aufgestanden und hatten sich an den Resten gütlich getan, was den Anblick noch gruseliger machte. Oberon hatte ganze Arbeit geleistet. Sie hatten keinerlei Hinweis auf die Herkunft oder Identität der Kreatur gefunden. Rückfragen bei der Gengenerin hatten ergeben, dass sie sich wohl schon länger in der Gegend herumtrieb.
    „ Ach Annabelle, es tut mir so leid für dich“, sagte Johanna.
    „ Was denn?“ Annabelle war sich nicht sicher, was Johanna meinen könnte.
    „ Na das mit deiner Hand und so, der Adlerhorst ...“
    „ Ich wollte dir noch dafür danken, dass du mich besucht hast.“
    Johanna schüttelte den Kopf: “Oh, Mama war wütend! Sie wollte es mir verbieten, aber ich habe gesagt: Mama, habe ich gesagt, ich bin nun erwachsen. Und ich kenne Annabelle, seit ich zehn Jahre alt bin. Ich weiß, sie ist kein schlechter Mensch! Aber Mama meinte, du wärst doch jetzt eine Verdorbene ...“ Johanna wurde leiser und flüsterte das letzte Wort.
    „ Ach ja. Ein schlimmes Wort. Wenn du wüsstest, wie verdorben ich bin ...“, grinste Annabelle.
    Johanna war verwirrt. Annabelle lachte und legte ihr die Hand auf die Schulter.
    „ Das erzähle ich dir ein anderes Mal.“
    Paul schaute sie streng an und Friedrich grinste breit. Johanna hatte den Verdacht, dass etwas an ihr vorbei gegangen war.
    „ Wann werdet ihr denn heiraten?“, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
    Annabelle sah Paul an. Der zog eine Augenbraue hoch und fragte: “Heiraten? Wieso?“
    Johanna schlug entsetzt die Hände vor den Mund. „Oh, ich dachte ... Annabelle! Das ist aber schade!“
    Annabelle lachte wieder und Paul grinste auch. Friedrich rollte die Augen und beruhigte Johanna: “Ja, wenn nichts dazwischen kommt, dann werden sie wohl irgendwann heiraten. Das würde Paul unserer Mutter doch nie antun, oder Paul?“
    „ Solange ich unseren Vater damit

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