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Aetherhertz

Aetherhertz

Titel: Aetherhertz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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höher stieß und schließlich durch das Dach der Kuppel brach. Die Scheiben zersplitterten klirrend und lauter messerscharfe Stücke fielen wie Regen nach unten.
    Paul schützte Annabelle mit seinem Körper. Friedrich suchte Schutz bei einem kleinen Baum. Kaskadenartig brachen weitere Scheiben aus dem instabil gewordenen Gerüst und krachten herunter. Erst als es still würde, traute Friedrich sich wieder nach oben zu schauen. Das Dach war offen und es schneite leicht hinein.
    Der Geflügelte war verschwunden, aber Hartmann und seine Schergen auch.
     
    „ Ich muss Hartmann hinterher!“, schrie Friedrich. Er sah zu Paul, der sich langsam erhob. Glassplitter rieselten von ihm herunter, aber er und Annabelle schienen unverletzt zu sein. Paul nickte. Friedrich sah sich um: Hier schien niemand mehr zu sein, alle Angreifer waren hinter Hartmann hergelaufen.
    Paul hob Annabelle auf. Sie war zwar wach und sah ihn an, wehrte sich aber nicht und war irgendwie teilnahmslos. Vorsichtig suchten sie den Weg, den Hartmann genommen hatte. Hinter ihnen waren noch vereinzelt Schüsse zu hören. Friedrich sicherte in alle Richtungen. Durch das Labyrinth der Gewächse kamen sie an die gegenüberliegende Wand. Dort stand eine Tür offen.
    „ Hier ist Blut“, sagte Friedrich und zeigte auf den Boden. Hartmanns Verletzung blutete offensichtlich heftig. Der Gang hinter der Tür war leer. Sie konnten nun der Blutspur folgen, und arbeiteten sich langsam vor. Immer noch hörte man Schüsse und Geschrei aus den umliegenden Gängen hallen. Plötzlich standen sie vor einer Wand, die nicht gemauert war, sondern aus natürlichem Fels bestand. Eine schwere, mit mehreren Schlössern gesicherte Tür stand einen Spalt offen.
    Friedrich schlich langsam zu der Tür, während Paul mit Annabelle hinter einer Biegung wartete. Der Blitzmann atmete nur ganz flach, um auf verdächtige Geräusche lauschen zu können. Schließlich entschied er sich und öffnete die Tür weiter. Der Gang dahinter war leer, aber die verschmierten roten Tropfen verrieten ihm, dass Hartmann tatsächlich hier entlang geflüchtet war.
     
    Sie schlichen den Felsengang entlang um eine Ecke und lauschten. Von hinten kamen ab und zu gedämpfte Schussgeräusche und von vorne ein merkwürdiges rhythmisches „Wusch Wusch Wusch“ das von einem metallischen Rattern begleitet wurde. Stimmen schrien durcheinander, Befehle wurden gebellt. Schließlich konnten sie um die Ecke in den Raum sehen.
    Es war eine riesige Halle, die in den Felsen gehauen war. Diese Halle wurde fast komplett von einem monströsen Luftschiff ausgefüllt. Überall standen noch die Konstruktionsskelette, offensichtlich hatte man bis gerade daran gearbeitet. Aber unter den eingeklappten Flügeln drehten sich schon langsam die mindestens sieben Meter durchmessenden Propeller, die das „Wusch Wusch“ Geräusch verursachten.
    Das klappernde Geräusch kam von der riesigen Hangartür, die sich langsam öffnete. Überall liefen Männer durcheinander und brüllten sich an. Die Konstruktionsskelette wackelten und einzelne fielen scheppernd um. Die Halle war nur punktuell erleuchtet, aber durch die zu einem Drittel offene Hangartür kam jetzt Tageslicht herein. Langsam setzte sich das Luftschiff in Bewegung.
    Es war einem riesigen Greifen nachempfunden – das Wappentier des Landes Baden. Aus schwarzem Holz gebaut schob sich ein Adlerkopf mit geöffnetem Schnabel ins Schneetreiben, eine blutrote Zunge herausstreckend, die klauenbewehrten Pranken vor sich ausgestreckt. Die Konstruktion war einem mehrstöckigen Schiff nachempfunden und Paul schätzte es auf mindestens 150 Meter Länge und 30 Meter Breite. Es war gewaltig, aus mächtigen Planken und glänzendem Metall – und bewaffnet. Man konnte externe Geschütze erkennen und Luken, die sich wahrscheinlich für interne Waffen öffneten.
    Hinter dem Greifenkopf befand sich eine Kanzel aus Glas. Von dort aus zuckten plötzlich grüne Lichter auf und verbreiteten sich am Schiff entlang: Die Ætherkanäle wurden geflutet. Das Hangartor war aber erst zur Hälfte offen. Ruckend blieb das Schiff stehen und das Klappern der umstürzenden Gerüste verebbte.
    Paul hatte sich mit dem Rücken an der Wand langsam zu Boden sinken lassen: Die Monstrosität dieses Schiffes ließ seine Knie zittern, er wusste nicht weiter und ließ Annabelle auf den Boden sinken. Entsetzt sah er seinen Bruder an, der genauso vom Donner gerührt war, wie er.
     
    Friedrich traute seinen Augen nicht: Das hier

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