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Aetherhertz

Aetherhertz

Titel: Aetherhertz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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es wieder »Herzblut«.“
    Depuis zog die Augenbrauen hoch.
    „ Ist es denn schon erlaubt?“
    Hartmann grinste: “Oh, die haben nichts Besonderes in meiner Praline gefunden. Sie haben so viele gegessen, aber nichts gefunden. Tja, manchmal ist eine Praline eben nur eine Praline, wenn Sie mich verstehen.“
    Depuis nickte. Ihm war es letztlich egal. Sein einziges Interesse an dieser Praline bestand in dem Wohlstand, den sie ihrem Schöpfer bescherte. Und den er mit ihm teilte.
     
    * * *
     
    Paul stand zum zweiten Mal mit einer Kutsche vor dem Tor der Kaserne und betrachtete den steinernen Adler. Diesmal war nicht Dr. Burger, sondern sein Vater bei ihm. Sie hatten auf dem Weg nicht viel gesprochen. Paul war froh, seinen Vater bei sich zu haben, wusste aber nicht, wie er das ausdrücken sollte.
    Wieder wurden sie kritisch gemustert. Es war beängstigend, an den Wachen mit den Gewehren vorbei zu gehen, an den bellenden Hunden, durch die Tore und Türen aus Stein und Stahl.
    Sie hatten Wintermäntel an, weil es über Nacht sehr kalt geworden war. Nun standen sie vor einer Tür, die Hüte in der Hand und schwitzten. Die Tür öffnete sich und Major Götz empfing sie. Sie setzten sich vor seinen Schreibtisch und er sah sie ernst an.
    Schließlich hielt Paul es nicht mehr aus: “Wir sind hier um Fräulein Rosenherz abzuholen. Die Zeit ist vorbei.“
    Der Major öffnete eine Akte, die vor ihm auf dem Tisch lag. Er blätterte kurz darin und klappte sie dann zu. Er faltete seine Hände und sah Paul an.
    „ Ja, die Quarantäne ist vorbei. Aber die Sache gestaltet sich schwierig.“
    „ Warum?“
    „ Sie können sie nur hier behalten, wenn es einen triftigen Grund dafür gibt“, sagte Peter Falkenberg.
    Der Major nickte. „Es geht auch nicht so sehr darum, das wir das Fräulein hier behalten möchten.“
    „ Worum geht es dann?“, fragte Paul ungeduldig.
    „ Nun, es hat leider Komplikationen gegeben. Das ist nicht ungewöhnlich. Wir haben schon oft erlebt, dass sich bestimmte Symptome erst später zeigten. Wie ich gelesen habe, hat das Fräulein diese Veränderungen an ihrer Hand nun schon ein paar Jahre. Wir vermuten, dass der außergewöhnliche Stress der Verhaftung dazu beigetragen hat, dass es eine Verschlimmerung gab.“
    „ Wie bitte?“ Paul stand erregt auf. „Was ist passiert?“
    „ Setzen Sie sich bitte”, sagte der Soldat ruhig.
    Paul gehorchte.
    Der Major legte die Hände flach auf den Tisch: „Nun, ich kann nur sagen, es geht dem Fräulein nicht gut. Wir würden empfehlen, sie hier zu belassen, damit sie sich erholen kann und man genau beobachten kann, wie es mit den Veränderungen weiter geht.“
    „ Was hat sich denn verändert?“, fragte Peter Falkenberg beunruhigt.
    „ Nun, wir können es noch nicht absehen. Das Fräulein ist jedenfalls im Moment sehr verwirrt und kaum ansprechbar.“
    „ Wir nehmen sie trotzdem mit“, beharrte Paul. Sein Vater sah ihn an. „Oder können Sie uns das verbieten?“
    Der Major schwieg. Er ließ sich sein Missfallen anmerken.
    „ Spricht rein rechtlich gesehen etwas dagegen, dass wir das Fräulein mitnehmen?“, fragte Peter Falkenberg schließlich.
    „ Nein. Aber wir empfehlen es nicht.“
    „ Das ist mir egal.“ Paul war stur.
    „ Dann unterschreiben Sie bitte die folgenden Formulare“, sagte der Major und öffnete die Kladde wieder.
    „ Paul ...“, versuchte sein Vater ihn noch einmal flüsternd zu überreden.
    Aber Paul schüttelte den Kopf und unterschrieb.
     
    Und wieder Türen, alle verschlossen, wurden klappernd aufgeschlossen, hinter ihnen abgeschlossen. Weiß gestrichener Stahl, grün gestrichener Stahl, Gänge mit Türen in denen Bullaugen Einblick in die Zimmer dahinter gewährten. Paul hatte von Frau Barbara einen Koffer mit Kleidung bekommen, den gab er jetzt ab und sie warteten. Paul lief auf dem Gang hin und her. Erst jetzt erlaubte er sich langsam, die Bedeutung der Worte des Majors zu erfassen.
    „ Was haben sie mit ihr gemacht?“ Er war so wütend, dass er beinahe zitterte. Er konnte kaum klar denken, nachdem er die letzten Nächte sehr schlecht geschlafen hatte.
    “ Wir können sie auch hier lassen”, schlug Peter Falkenberg vorsichtig vor. “Hier ist sie unter Spezialisten. Es könnte gefährlich sein, sie mitzunehmen.”
    “ Das kommt nicht infrage. Ich lasse Annabelle nicht hier.” Paul wollte sich eigentlich jetzt nicht noch mehr aufregen, er brauchte seine Energie für die bevorstehende Situation.
    Endlich öffnete

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