Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
Vom Netzwerk:
körperlicher Liebe gehabt, und nachdem er nun wusste, wie es sein konnte, wollte er es nicht mehr missen.
    Er berührte die Brosche, die er am Halstuch trug. Es wurde Zeit, dass der Lachs hochsprang, um in seine Heimatgewässer zu kommen.
    * * *
    Valentin beglückwünschte sich. Sein Plan funktionierte prächtig. Er würde Annabelle schon davon überzeugen, dass er einiges zu bieten hatte. Er hatte gewusst, dass sein Schwimmbad ihr gefallen würde, sie hatte Wasser immer geliebt. Er kannte sie gut und er hatte viel Zeit gehabt, darüber nachzudenken, wie er sie erfreuen konnte. Nicht mehr lang, und sie vergaß ihren Galan in Baden-Baden. Er hatte zwar unterschätzt, wie schnell es gehen würde, bis sie den ersten Fluchtversuch wagte, aber das bekam er schon in den Griff. Hier im Haus hatte er noch einige Ablenkungen, und so konnte sie sich an seine Anwesenheit gewöhnen.
    Ihre Freundin und der andere Kerl verbrachten die Zeit in einem anderen Salon und spielten unentwegt Karten oder Billard. Valentin hatte nicht vor, Annabelle davon zu erzählen, er mochte es, wenn sie allein war, und er für sie da sein konnte.
    Er beobachtete sie, und seine Überzeugung, dass sie die Richtige sein würde, festigte sich. Es gab keine andere, es war so bestimmt. Alles hatte einen Sinn, davon war er überzeugt. Es gab keine Zufälle. Nun musste er nur noch dafür sorgen, dass sein Vater ihm nicht ins Handwerk pfuschte. Der glaubte tatsächlich, Annabelle wäre wegen ihm hier. Valentin hatte allerdings überhaupt kein Interesse daran, das sein Vater geheilt wurde. Es machte so vieles leichter, wenn er nur ab und zu wirklich seine Geschäfte selbst führen konnte.
    Die Strohmänner, die den Konzern für ihn leiten sollten, waren sorgfältig von Valentin ausgesucht. Sein Vater sollte ruhig denken, dass er, Valentin, kein Interesse an einer führenden Position hatte. Es würde nur unnötige Schwierigkeiten machen, wenn er herausfände, dass dem nicht so war.
    Aber es konnte nicht mehr lange dauern – es durfte nicht mehr lange dauern. Annabelle war jetzt hier, und er hatte nicht die Absicht, sie wieder gehen zu lassen.
    * * *
    „… und dann dachte ich mir, dass du dem Kommissar doch helfen könntest”, erklärte Paul seinem Bruder. Friedrich sah wenig begeistert aus.
    Paul setzte nach: „Willst du nur rumsitzen? Du kannst im Moment noch nicht in den aktiven Einsatz, und das wird auch noch ein paar Wochen dauern.”
    Friedrich legte die Beine auf Pauls Schreibtisch: „Der Kommissar ist so ein Langweiler. Ich kann mit so jemandem nicht zusammenarbeiten. Und die Leute sind doch schon tot.”
    „Dann bleibt nur noch Büroarbeit”, sagte Paul und schob die Stiefel seines Bruders von der Tischkante.
    „Nein, tu mir das nicht an”, protestierte der Soldat.
    Paul drohte mit einer Akte: „Hör mal zu, Friedrich: Der Kommissar hat uns um Hilfe gebeten, und ich glaube, das hat er nicht ohne Grund getan. Er hat sogar dem Markgrafen von seinem Vorhaben berichtet. Es kann nichts schaden, wenn das Amt zeigt, was es leisten kann. Ich kann das im Moment nicht, und ich wüsste nicht, wer es sonst könnte. Außer dir. Da ich seit Karls Abreise hier das Sagen habe, kann ich es dir auch befehlen.”
    Friedrich zündete sich eine Zigarette an. Er zog einmal tief daran und blies den Rauch kräftig aus.
    „Ich mach's”, sagte er blasiert.
    Paul klatschte die Akte auf einen Stapel: „Gib dir Mühe.”
    „Übertreib's mal nicht.” Friedrich stand auf und verließ das Büro.
     
    Auf dem Gang blieb Friedrich stehen und ärgerte sich. Er hatte die Idee auch schon gehabt, aber von seinem großen Bruder herumkommandiert zu werden, gefiel ihm überhaupt nicht. Andererseits fand er es gut, dass Paul langsam lernte, sich durchzusetzen. Das musste er aber doch nicht an ihm üben … Er atmete noch einmal tief durch und machte sich auf den Weg zur Polizei.
    Dort angekommen suchte er nach Kommissar Schneider. Die Polizisten sahen seine Uniform, machten ihm Platz und beobachteten neugierig, wie er im Büro ihres Vorgesetzten verschwand.
    „Oberleutnant Falkenberg meldet sich zum Dienst”, begrüßte er den überraschten Kommissar ironisch salutierend. Der saß hinter seinem Schreibtisch und ließ schnell etwas in einer Schublade verschwinden. Dann sah er Friedrich lange an, der in 'Hab Acht' Haltung wartete.
    „Setzen Sie sich”, sagte er langsam. Friedrich gehorchte, blieb aber in einer steifen Haltung. Er würde es dem Mann nicht leicht machen. Als

Weitere Kostenlose Bücher