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Affaere im Paradies

Affaere im Paradies

Titel: Affaere im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Leitung.
    »Oh, Binney«, sagte Laurel schnell. »Hier ist Laurel Armand.« Als Binney schwieg, sprach sie hastig weiter. »Bitte, Binney, ich weiß zwar, dass du mir böse bist, weil ich dich ausgefragt habe. Es tut mir Leid, wirklich, falls ich zu aufdringlich damit war.«
    »Ich habe nicht das Recht, mit Ihnen ärgerlich zu sein, Miss Laurel«, erwiderte sie ruhig. »Es ist nicht meine Sache, Fragen zu beantworten.«
    »Bitte, es gibt etwas, das ich wissen muss. Es könnte sehr wichtig sein. Ein Medaillon«, sagte sie in die abwartende Stille der Leitung hinein. »Das Medaillon, welches Louis noch vor der Heirat Elise gegeben hat. Sie trug es an ihrem Hochzeitstag, und, wie ich meine, auch immer danach. Ich erinnere mich, dass ich sie nie ohne dieses Schmuckstück gesehen habe. Erinnerst du dich daran, Binney? Du musst«, fuhr sie fort, ehe eine Antwort möglich war. »Sie hat Louis’ Bild darin getragen.«
    »Ich kann mich an das Medaillon erinnern.«
    Etwas begann in ihrer Brust zu klopfen – nicht Aufregung, keine Furcht. Eher, wie Laurel erkannte, Desillusion. »Sie hat es stets getragen, nicht wahr? Es war sehr klein und elegant, etwas, das sie jeden Tag umhaben konnte und das auch zur Abendgarderobe passte.«
    »Es war ihre Gewohnheit, es zu tragen.«
    Laurel schluckte und bemühte sich, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen. »Binney, hat Elise sich vor den Sümpfen gefürchtet?« Sie kannte die Antwort selbst, aber sie wollte sich jetzt nicht auf ihre Kindheitserinnerungen verlassen. Jetzt war der Zeitpunkt für Tatsachen gekommen, gleichgültig wie weh sie auch tun mochten.
    »Das ist schon sehr lange her.«
    »Bitte, Binney. Du kanntest sie.«
    »Sie mochte die Sümpfe nicht«, sagte Binney entschieden. »Sie kannte die alten Geschichten.«
    »Aber manchmal ist sie dort hingegangen«, flüsterte Laurel.
    »Ja, manchmal ging sie dorthin, aber nur mit Mr. Louis.«
    »Ja, ja, ich weiß.« Laurel gab einen Stoßseufzer von sich. »Nur mit Louis. Vielen Dank, Binney.«
    Laurel legte auf und starrte auf das Medaillon in ihrer Hand. Zärtlich ließ sie es in ihre Tasche gleiten und ging Matthew suchen.
    Matthew sah Laurel über den Rasen kommen. Nach einer kurzen Entschuldigung zu ihrem Vater ging Matthew ihr entgegen. Selbst aus der Entfernung erkannte er den Blick in ihren Augen. »Was ist los, Laurel?«
    Sie schlang die Arme um ihn und legte ihre Wange an seine Brust. Für einen Augenblick brauchte sie die Stärke, die Zuversicht. Das Hin und Her ihrer Gefühle hatte sich fast gelegt. Es überraschte sie nicht, dass sie Louis noch immer liebte, den Louis, den sie gekannt hatte. »Matthew, wo ist der Teil von dem Medaillon, dass du im Sumpf gefunden hast?«
    »Ich habe es in das Polizeilabor gebracht. Sie wollen es untersuchen.« Er hielt sie auf Armeslänge von sich, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte. »Warum?«
    Sie atmete ruhig durch. Dann richtete sie sich auf und blieb vor ihm stehen. »Sie werden feststellen, dass es im Freien gelegen hat, dass es von Schmutz bedeckt und vom Regen rein gewaschen wurde, immer wieder und immer wieder – und das seit zehn Jahren.«
    »Zehn …« Er unterbrach sich, als ihm die Erkenntnis kam. »Es gehörte Elise.«
    »Mir fiel ein, wo ich es gesehen hatte. Ich habe gerade ›Heritage Oak‹ angerufen und mich mit Binney unterhalten, um mich zu versichern. Elise hat dieses Medaillon jeden Tag getragen.«
    Weil sie so blass war und weil er sie liebte, entschloss Matthew sich, des Teufels Advokat zu spielen. »Schön, aber das ist immer noch kein Beweis. Sie hätte es dort jederzeit verlieren können.«
    »Nein, es ist kein Beweis«, stimmte Laurel ihm zu. »Aber ich glaube nicht, dass Elise es da einfach nur verloren hat. Erstens hing sie zu sehr daran, und zweitens ist sie nicht oft in die Sümpfe gegangen. Sie fürchtete sich nicht so davor wie Anne, aber sie hatte einen gehörigen Respekt vor den alten Legenden. Das einzige Mal, wo sie dort hingegangen ist, war sie in Begleitung von Louis. Das hat Binney soeben bestätigt.«
    Er erkannte den Gefühlsaufruhr in ihren Augen. Dieses Mal fühlte er nichts mehr von Enttäuschung und der Eifersucht, die ihn geplagt hatte. Zärtlich umfasste er ihr Gesicht. »Es tut mir Leid, Laurel.«
    Sie ergriff seine beiden Handgelenke und hielt sie fest. »Oh, Matthew, mir auch.«
    »Ich glaube, wir sollten deinen Vater ins Bild setzen«, sagte er bedachtsam. »Aber wir sollten es eine Weile von Susan fernhalten. Wir haben noch immer

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