Affaere im Paradies
Schlüssel mit, falls ich in der Küche beschäftigt sein sollte. Und, Matthew«, flüsterte sie und schlang ihm die Arme um den Hals, »sieh zu, dass es nicht zu lange dauert.«
Er küsste sie und gab ihr einen freundlichen Klaps auf den Po. »In einer Stunde«, versprach er und verließ sie.
Eine Stunde, überlegte Laurel, und streckte die Arme gegen die Decke, als sie die Eingangstür zufallen hörte. Das würde ihr genügend Zeit geben für den ersten Versuch, sich als Hausfrau zu betätigen.
Sie brauchte nicht lange, um mit der Unordnung in ihrem Apartment fertig zu werden, und zu erkennen, wie geschickt Matthew es vermieden hatte, ihr zur Hand zu gehen. Sie entschied, dass es für ihn Strafe genug sei, ihr Gekochtes zu essen. Sie ging in die Küche und sah im Kühlschrank nach.
Ein bisschen Saft, noch weniger Milch, zwei Pfund Butter. Zwei Pfund, wunderte Laurel sich. Wie war das passiert? Wenigstens hatte sie die notwendigen Sachen für einen Salat auf Vorrat. Das war immerhin ein Anfang. Vielleicht eine Kasserolle, dachte sie. Sie war fast sicher, irgendwo ein Kochbuch zu haben.
Fünfzehn Minuten später war sie vertieft in die Herstellung von Thunfisch-Makkaroni-Salat, von dem das Kochbuch behauptet hatte, es sei narrensicher. Sie lächelte verlegen, als ihr Blick über die in Unordnung gebrachte Küche glitt. Wer immer der Verfasser dieses Buches war, er hatte Laurel nicht gekannt. Sie wollte gerade weitermachen, als das Telefon klingelte.
Das wird Matthew sein, dachte sie und säuberte sich die Hände, während sie zum Apparat ging. Wahrscheinlich möchte er wissen, ob er ein Fertiggericht aus irgendeinem chinesischen Lokal mitbringen solle. So leicht kommst du mir nicht davon, Matthew. Lächelnd hob sie den Hörer auf.
»Hallo.«
»Oh, Laurel, welch ein Glück, dass du zu Hause bist.«
Augenblicklich verspürte Laurel ein Kribbeln im Nacken. »Marion? Was ist denn?«
»Laurel, ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wen ich sonst anrufen könnte. Es geht um Louis.«
»Ist er verletzt?« fragte Laurel schnell. »Ist etwas mit ihm passiert?«
»Nein – ich weiß nicht. Laurel …« Ihr brach die Stimme, und sie fing an zu weinen.
»Marion, beruhige dich, und erzähle mir, was geschehen ist.«
Ihr Atem klang rau durch das Telefon. »Ich habe ihn noch nie so schlimm erlebt. Den ganzen Tag lang wollte er mit niemandem reden, aber das ist manchmal der Fall. Oh, Laurel«, brach es plötzlich aus ihr heraus, »es war so eine Belastung, schlimmer, seit Anne … Laurel«, fing sie wieder an und ihre Stimme zitterte nervös. »Ich brauche Hilfe.«
»Ich werde dir helfen«, sagte Laurel so ruhig wie möglich. »Was ist passiert?«
»Gerade eben, vor wenigen Minuten.« Laurel hörte, wie Marion tief einatmete. »Er bekam einen Wutanfall. Er sprach – ganz wirres, unverständliches Zeug. Er sagte alles Mögliche über Elise und über Anne. Ich weiß nicht – es klang, als würde er sie in seiner Vorstellung durcheinander bringen.«
Laurel presste die Lippen zusammen. Sie musste die Ruhe bewahren, musste klar denken können. »Wo ist er jetzt?«
»Er hat sich in seinem Zimmer eingeschlossen. Dort tobt er herum, ich kann hören, wie die Möbel … Laurel, er will mich nicht zu sich lassen.«
»Marion, ruf einen Arzt an.«
»Oh Laurel, denkst du nicht, darauf wäre ich nicht schon gekommen? Er will keinen sehen, und er war noch nie so – so außer Kontrolle wie jetzt. Bitte, komm. Du warst immer unsere Freundin. Louis stand dir früher so nahe – bevor dies alles geschah. Du bist vielleicht in der Lage, ihn zu beruhigen, und dann könnte ich mir vielleicht überlegen, was zu tun wäre, damit er Hilfe bekommt.« Zum Schluss flüsterte sie nur. »Laurel, bitte, ich kann ihn in dem Zustand, in dem er sich jetzt befindet, nicht Außenstehenden aussetzen. Ich wüsste nicht, wem ich sonst trauen sollte.«
»In Ordnung, Marion.« Sie stellte sich Louis vor, wie er, eingeschlossen in seinem Zimmer, am Rande des Wahnsinns stand. »Ich werde so schnell ich kann bei dir sein.«
»Laurel … bitte komm als Freundin, nicht als Reporterin, bitte.« »Als Freundin, Marion.« Nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte, drückte Laurel die Handballen gegen die Augen.
Matthew nahm die Tüte, die er mitgebracht hatte, in die andere Hand und steckte Laurels Schlüssel in das Schloss. »Ich habe roten und weißen Wein gekauft«, rief er. »Du hast nicht gesagt, was es zu essen gibt.« Mit einem Blick durch das Wohnzimmer
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