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Affaere in Washington

Affaere in Washington

Titel: Affaere in Washington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Augen.
    »Sie sollten sich daran gewöhnen, dass sich zwischen uns etwas anbahnt, Shelby.«
    »Alan, ich sagte Ihnen bereits, dass da nichts läuft! Nehmen Sie’s nicht persönlich.« Jetzt lächelte sie. »Sie sind sehr attraktiv. Aber ich bin einfach nicht interessiert«, erklärte sie und bemühte sich, kühl und beherrscht zu wirken.
    »Tatsächlich nicht?« Mit seiner freien Hand umspannte Alan ihr Handgelenk. »Ihr Puls rast.«
    Ärgerlich schob Shelby das Kinn vor, ihre Augen blitzten. »Eingebildet sind Sie wohl gar nicht, was? Ich hole jetzt Ihr Hemd.«
    Ein Kuss nur, überlegte er, und ich bin zufrieden. Widerspenstige, aggressive Frauen sind nie mein Fall gewesen. Und zu denen gehörte Shelby mit Sicherheit. Ein Kuss also, und das wär’s dann.
    Auf so viel Hartnäckigkeit war Shelby nicht gefasst gewesen. Aber auch nicht auf ihre eigene Reaktion, als sie seinen Atem auf ihrem Mund spürte. Trotzdem – nachgeben durfte sie nicht. Sie seufzte, als fühlte sie sich belästigt. Wenn der Senator von Massachusetts bei einer freischaffenden Töpferin sein Glück versuchen will, bitte schön. Einen Kuss kann er haben, dass ihm Hören und Sehen vergeht. Anschließend schnüre ich ihn zum Paket zusammen und setze ihn vor die Tür!
    Aber Alan berührte ihre Lippen noch nicht, er sah sie nur an. Ganz langsam kam er näher, Shelby schloss die Augen und wartete. Erst berührte Alan ihren Mund mit der Zungenspitze, tastete und liebkoste, bis jeder Widerstand in Shelby erstarb. Dann war sein Gesicht über ihr, und im gleichen Moment loderte zwischen ihnen Leidenschaft auf, die beide erschreckte.
    Shelby nahm all ihre Kraft zusammen und drehte das Gesicht zur Seite. »Alan, bitte«, wisperte sie. »Es ist genug.«
    »Durchaus nicht«, widersprach er und drückte sie fest auf die bunten Seidenkissen. Shelby erschrak über den Sturm der Empfindungen in ihrem Körper. Nichts hätte sie lieber getan, als sich Alans fordernder Zärtlichkeit hinzugeben.
    »Sie sollen aufhören!« Ihre Augen waren dunkelgrau, die Stimme klang rau. Aber es gelang ihr, sich frei zu machen.
    Alan spürte Ärger über Shelbys Widerstand, doch er hatte sich sofort unter Kontrolle. Sein Verlangen zu unterdrücken fiel ihm entschieden schwerer.
    »Also gut«, sagte er leise und wich etwas zurück. »Warum?«
    Shelby hatte auch Schwierigkeiten, sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen, aber sie zwang sich zur Ruhe. »Sie küssen gut«, meinte sie beiläufig.
    »Für einen Politiker?«
    Wie konnte er nur so spöttisch sein? Wenige Minuten vorher hatte er sie im Arm gehalten, jetzt war sein Ton kalt und verletzend. Shelby vergaß, dass sie an dieser Ironie selbst schuld war.
    Draußen war es dunkel. Shelby knipste eine Lampe an und nahm sich vor, sich nicht herausfordern zu lassen.
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.« Alan setzte sich bequem zurecht und genoss die Berührung mit den seidenen Kissen, die ihn an Shelbys Haut erinnerten.
    »Vielleicht habe ich mich gestern nicht klar genug ausgedrückt«, sagte Shelby. »Aber ich meinte es ernst, glauben Sie mir.«
    »Ich auch.« Alan sah ruhig zu ihr auf. »Sie haben viel Ähnlichkeit mit Ihrem Papagei. Sie sind nachtragend.« Als er merkte, dass seine Worte ins Schwarze getroffen hatten, tat es ihm leid.
    »Im Allgemeinen kümmern mich alte Wunden wenig.« Trotz größter Bemühungen gelang es ihr nicht, den Schmerz zu verbergen. Alan hätte sie am liebsten sofort wieder in seine Arme genommen. Es war unglaublich, dass sie sich erst einen Tag lang kannten. Aber die Tatsache ließ sich nicht leugnen, und er hatte kein Recht, sich Shelby aufzudrängen.
    »Es tut mir leid«, sagte er und stand auf.
    Shelby fasste sich sofort. »Ist schon in Ordnung«, meinte sie und verließ das Zimmer. Wenig später kehrte sie mit seinem Hemd zurück. »Fast wie neu!« Jetzt lachte sie wieder und warf es ihm zu. »War wirklich nett mit Ihnen. Lassen Sie sich nicht aufhalten, Senator.«
    Alan ging auf ihren leichten Ton ein. »Werde ich zur Tür begleitet?«
    »Oh, war ich zu deutlich?« Der Plauderton gelang jetzt mühelos. »Gute Nacht, Senator, und schauen Sie sich um, bevor Sie die Straße überqueren.« Weit hielt sie die Tür für ihn auf.
    Alan zog sein Polohemd über den Kopf, dann trat er auf Shelby zu. »Die MacGregors haben nie ein Nein für bare Münze genommen. Wir Schotten sind dickköpfig, das wissen Sie doch.«
    »Wem sagen Sie das? Hier steht eine Campbell, vergessen Sie das nicht.« Bei diesen

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