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Affaere in Washington

Affaere in Washington

Titel: Affaere in Washington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Frau. Ich kenne …«
    Die Ladentür wurde geöffnet, und Alan trat ein. Shelby hatte noch nie an sich selbst erlebt, was man totale Benommenheit, Leerphase oder Blackout nennen könnte. Jetzt war es so weit.
    Sie kam erst wieder zu sich, als Alan ihr Kinn hochhob und sie küsste, nachdem er bereits seinen nassen Mantel aufgehängt und Maureen Francis freundlich nickend gegrüßt hatte. »Ich bringe dir ein Geschenk«, sagte er.
    »Nein.« Die Angst in Shelbys Stimme war nicht zu überhören. Sie schob Alans Hand beiseite und trat rasch einen Schritt zurück. »Geh wieder.«
    Er lehnte sich an den Ladentisch und sah fragend zu Maureen. »Ist das ein angemessener Empfang, wenn man etwas geschenkt bekommt?«
    »Ich weiß nicht …« Maureen blickte von Alan zu Shelby und machte eine unverbindliche Handbewegung.
    Alan zog eine Schachtel aus der Tasche und stellte sie vor Shelby hin.
    »Ich werde es nicht öffnen.« Shelby wich Alans Augen geflissentlich aus, einen zweiten Schock wollte sie keinesfalls riskieren. »Außerdem ist schon Feierabend.«
    »Shelby ist manchmal etwas barsch«, erklärte Alan der Kundin. »Es ist noch gar nicht so spät. Möchten Sie sich anschauen, was ich ihr gebracht habe?«
    Maureen zögerte, hin und her gerissen zwischen Neugier und dem Wunsch, der peinlichen Situation zu entfliehen. Doch da hatte Alan schon den Deckel zur Seite gelegt und hob aus dem rosa Wattebett ein geschliffenes buntes Glas in Form eines Regenbogens – einen allerliebsten Glücksbringer.
    Shelby griff impulsiv danach, aber sie besann sich noch rechtzeitig. »Zum Teufel, Alan!« Woher wusste er, wie bitter nötig sie gerade heute einen Glücksbringer brauchte?
    »Das ist Shelbys normale Reaktion«, meinte Alan an Maureen gewandt. »Es bedeutet, dass sie sich sehr freut.«
    »Hab ich dir nicht ausdrücklich gesagt, du sollst mir nichts mehr schicken?«
    »Ich habe es nicht geschickt, ich habe es selbst gebracht.« Alan sprach nachsichtig, wie mit einem ungezogenen Kind. Dabei ließ er den bunten Glasstein in Shelbys Hand gleiten.
    »Ich will es nicht haben«, rief Shelby, aber ihre Finger hatten sich bereits fest um den Glücksbringer geschlossen. »Wenn du nicht ein elefantenhäutiger, dickköpfiger MacGregor wärst, dann ließest du mich endlich in Ruhe!«
    »Glücklicherweise haben wir immerhin einiges gemeinsam.« Alan hatte Shelbys Hand ergriffen und hielt sie fest. »Dein Puls ist beschleunigt, Shelby.«
    Maureen räusperte sich. »Ich will mich auf den Weg machen. Also bis Montag.« Da keiner der beiden sich um sie kümmerte, öffnete sie die Tür. »Wenn mir jemand an einem so scheußlichen Tag wie heute einen Glücksbringer schenken würde, wäre es garantiert um mich geschehen«, sagte sie und verschwand.
    Um mich geschehen! wiederholte Shelby in Gedanken und zog ihre Hand zurück. Dann drehte sie das Radio ab. Die plötzliche Stille – bis auf das Klopfen der Regentropfen gegen die Fensterscheiben – war gefährlich, doch Shelby merkte es zu spät. »Ich möchte zuschließen, Alan.« Ihre Stimme klang unsicher.
    »Gute Idee.« Er trat zur Tür, drehte das Schild auf »Geschlossen« um und schloss ab.
    »Was tust du da?«, begann sie wütend. »Du kannst nicht einfach hier …« Sie brach ab, als Alan näher kam, und wich unter dem entschlossenen Ausdruck in seinem Gesicht bis zur Wand zurück. »Das ist mein Laden und …«
    Alan stand direkt vor ihr. »… und wir gehen zusammen zum Essen«, vollendete er den Satz.
    »Ich gehe nirgends hin.«
    »Aber natürlich«, verbesserte er.
    Shelby starrte Alan verwirrt und verärgert an. Sie wusste nicht, was sie von seinem unvermuteten Auftauchen halten sollte. Sein Ton war weder scharf noch ungeduldig, in seinen Augen las sie keinen Ärger.
    Ein wütender Alan wäre ihr viel lieber gewesen. Seine ruhige Zuversicht wirkte irgendwie entwaffnend. Sie nahm sich fest vor, genauso beherrscht zu bleiben. »Alan«, begann sie, »du kannst mir nicht vorschreiben, was ich tun muss. Immerhin …«
    »Ich verfüge einfach über dich«, konterte er lässig, »denn ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass man dich in deinem Leben viel zu oft nach deiner Meinung gefragt hat, anstatt dir einfach Order zu geben.«
    »Deine Rückschlüsse interessieren mich nicht im Geringsten«, gab Shelby zurück. »Wer, zum Teufel, gibt dir das Recht dazu?«
    Als Antwort zog Alan sie näher zu sich heran.
    »Ich verlasse das Haus auf keinen Fall, wenigstens nicht mit dir«, fuhr sie wütend

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