Affaere Minirock
lieber mit mir tanzen."
"Aber die junge Dame liebt doch die Gefahr!“ dröhnte Carleton. "Entweder ist man ein heißer Typ oder nicht." Er stand auf und zog Chelsea mit sich.
Sie trat gerade auf die kleine quadratische Tanzfläche, als ein kühler Luftzug von der Tür her sie traf. Chelsea wusste sofort, dass Zach hereingekommen war.
Ihr war ganz komisch im Magen, die Knie wurden ihr weich, und sie spürte seinen Blick im Rücken.
Schnell atmete sie einmal tief durch. Carleton schwenkte sie herum, und nun hatte sie die Tür im Blick. Erst sah sie Esme, dann blickte sie Zach in die Augen. Einen langen Augenblick lang nahm sie nic hts anderes wahr. Sofort waren alle Gefühle wieder da, wie vorhin, als er sie geküsst hatte. Die prickelnde Erwartung, das drängende Verlangen nach mehr.
Carleton schwenkte sie erneut herum, und sie verlor fast das Gleichgewicht.
"Entschuldigung", murmelte er und dann: "Manche Männer haben einfach immer Glück."
"Wie meinen Sie das?"
"Ich bin noch nicht so alt, um nicht zu merken, dass die Frau, mit der ich tanze, sich nach einem anderen Mann umsieht."
"Wenn Sie meinen, dass ... Aber es ist nicht so, wie Sie glauben."
Unwillkürlich sah sie wieder zu Zach. Er schien wütend zu sein. "Ich bin nicht
... Ich meine, wir sind nicht …" Chelsea stolperte.
Carleton grinste sie an. "Dann sagen Sie ihm das bitte auch, bevor er mir einen Kinnhaken versetzt."
"Vielleicht sollte ich mich ein wenig frisch machen."
"Ja, vielleicht."
Der kleine Nebenflur zu den Toiletten ging ganz in der Nähe der Eingangstür ab. Und obwohl Chelsea Zach nicht ansah, spürte sie, dass er sie nicht aus den Augen ließ. Die Beine zitterten ihr, aber sie redete sich ein, dass das nur deshalb sei, weil sie so lange nicht mehr getanzt hatte. Sie hastete den kleinen Flur entlang und riss die Tür auf.
"Oh, hallo, kleine Lady!" Zwei große Hände fassten sie um die Taille, hoben sie hoch und setzten sie wieder in dem Flur ab. "Ich glaube nicht, dass Sie da hinein wollten."
Chelsea blickte verlegen auf das Zeichen auf der Tür, das einen Mann darstellte. Schnell drehte sie sich um. Ihr Retter war der dickste Mann, den sie je in ihrem Leben gesehen hatte.
"Danke", brachte sie mit Mühe heraus.
"Dafür ... hicks... brauchen Sie sich doch nicht zu bedanken." Der Mann hatte einen Schluckauf. "Oh, entschuldigen Sie!" Er klopfte sich auf den runden Bauch. "In unserer Gegend ist man schönen Damen gern gefällig."
"Trotzdem danke", sagte Chelsea und erkannte nun, dass es einer der Texaner war.
"Bitte. Aber haben Sie nicht etwas vergessen? Er machte einen Schritt vor, und sie trat schnell zurück. Er hatte ein hochrotes Gesicht, sah sie von oben bis unten an und wirkte, als wolle er sie auf der Stelle verschlingen.
"Was denn?" fragte sie und beobachtete ihn misstrauisch.
„In, Texas ... hicks ... muss eine gute Tat durch eine andere vergolten werden.
Diese Regeln müssen doch auch hier oben bei euch gelten."
"Das kommt darauf an." Chelsea überlegte, wie sie an ihm vorbeikommen könnte. Er wirkte ziemlich harmlos, aber er blockierte den ganzen Flur.
"Wie wäre es mit einem Tanz?"
"Nur zu gern, aber ich muss eben mal da rein. Das ist ja wohl die Tür daneben."
Er lächelte und presste sich gegen die Wand, so dass sie sich knapp an ihm vorbeidrücken konnte. "Bis nachher, Süße, ich freue mich auf den Tanz."
Hastig riss Chelsea die Tür zur Damentoilette auf.
"Twostepp, so wie wir ihn in Texas tanzen, wird Ihnen bestimmt gefallen."
Sie zog die Tür hinter sich zu und lehnte sich aufatmend dagegen. Über Mr.
Texas würde sie sich später Gedanken machen. Jetzt musste sie erst mal überlegen, wie sie sich Mr. McDaniels gegenüber verhalten sollte.
Was ist denn bloß mit mir los? fragte sich Chelsea und ging auf ihr Spiegelbild zu. Sie musste sich endlich wieder in den Griff bekommen. In Gedanken total mit Zach McDaniels beschäftigt, hatte sie schon nicht mehr gewusst, was sie tat, und wäre beinahe auf der Herrentoilette gelandet.
Sie starrte sich in die Augen. "Nimm dich zusammen!"
Schließlich hatte sie Zach zu beweisen, dass der Rock eine ganz bestimmte Wirkung hatte. Würde er davon überzeugt sein, wenn sie mit Mr. Texas Twostepp tanzte? Dann stellt e sie sich vor, wie sie auf einem hohen Barhocker saß, mit übereinander geschlagenen Beinen und umringt und angehimmelt von attraktiven Männern.
Das wäre ohne Zweifel überzeugender. Noch während sie sich diese Szene ausmalte, glitt ihr Blick
Weitere Kostenlose Bücher