Affären? Nein Danke!
Kinderstar bekannte und durch eine neue schönheitschirurgische Technologie bekannte Dr. Gage Gregory, der sich nach seiner Hollywoodkarriere als Kinderarzt niedergelassen hat, verlobte sich gestern mit der Tochter des bekannten Houstoner Schönheitschirurgen Dr. Niles Hunter.
“Oh nein”, seufzte Janet und sank auf einen Küchenstuhl. Die ganze Stadt hatte das gelesen. Sie stellte sich Dr. Jackson beim Sonntagsfrühstück vor, wie er auf diese Weise herausfand, dass sich seine zwei neu eingestellten Teammitglieder verlobt hatten.
“Du hast es uns verschwiegen”, schmollte CeeCee. “Wann hat Gage dich gefragt, ob du ihn heiraten willst?”
“Oh, Janet”, hauchte Lacy, “wäre es nicht schön, wenn wir alle drei am gleichen Tag heiraten würden? Das wäre ja so romantisch.”
“Tut mir leid, wenn ich euch enttäuschen muss”, bemerkte Janet, “aber Gage und ich haben nicht vor zu heiraten.”
“Hä?”, machte CeeCee verblüfft und setzte sich ebenfalls hin. Lacy folgte ihrem Beispiel. “Bist du nun verlobt oder nicht?”
“Sozusagen, aber eigentlich nicht. Wir werden jedenfalls nicht heiraten. Wir tun nur so, als seien wir verlobt, damit mein Vater endlich mal zufrieden ist. Allerdings verstehe ich nicht, weshalb Gage die Story sofort an die Medien weitergegeben hat. Ich könnte ihn erwürgen.”
“Dem Artikel zufolge war es nicht Gage, der die Zeitung informiert hat, sondern dein Vater”, sagte Lacy.
Ihr Vater. Ja, das machte mehr Sinn. Er war schließlich ein Duzfreund des Chefredakteurs der Zeitung. Sie hätte es ahnen müssen. Was ihr jetzt erst ganz deutlich zu Bewusstsein kam, war, dass auf der Titelseite ein Foto von Gage abgebildet war. Nicht von ihr.
“Wusstest du, dass Gage mal den Sohn von Senator McConelly vor dem Ertrinken gerettet hat?”, erkundigte sich Lacy.
“Ich hab davon gehört.”
“Und dass er in Hollywood Freundinnen aus der ersten Schauspielerinnengarde hatte?”
“Das überrascht mich nicht”, bemerkte Janet. Das Einzige, was sie überraschte, war, dass Gage sich für sie interessierte, wenn ihm die Prominenten von Hollywood zu Füßen lagen. Er ist doch gar nicht an dir interessiert, mahnte die Stimme der Vernunft. Er spielt nur gerne den Retter in der Not. Bilde dir bloß nichts ein.
Janet nahm Lacy die Zeitung weg. “Bitte hör auf. Es reicht. Das Ganze wird mir unheimlich. Diese Mediengeschichte könnte eine Lawine lostreten.”
Das Telefon klingelte.
Ungnädig meldete sie sich. “Hallo?”
“Ist dies Dr. Janet Hunter?”
“Ja.”
“Hi, hier ist Amanda Jacobs von “Gazing at Stars”. Ich dachte mir, ich frag doch gleich mal, wie Sie Dr. Gage Gregory kennen und lieben gelernt haben.”
“Kein Kommentar”, antwortete Janet schroff und hängte ein.
Sekunden später klingelte das Telefon erneut.
“Das soll der Anrufbeantworter machen”, sagte Janet zu ihren Freundinnen. Sie setzte sich zu ihnen an den Tisch. Während sie frühstückten, hörten sie den Anrufen der Journalisten zu.
“Das ist doch Irrsinn”, murmelte Janet.
Es klingelte an der Haustür.
“Na klasse. Jetzt sind sie schon bis ins Haus vorgedrungen”, schimpfte Janet. Sie sprang auf und stürmte in den Flur, entschlossen, dem aufdringlichen Reporter eins auf die Nase zu geben. Sie hatte nicht die geringste Lust, irgendeinem Klatschblatt Auskunft über ihr nicht vorhandenes Liebesleben zu erteilen. Doch zuerst spähte sie vorsichtig durch den Spion.
Es war kein Reporter, sondern der ritterliche Held höchstpersönlich. In voller Lebensgröße und gut aussehend wie immer. Eine widerspenstige Locke fiel ihm in die Stirn. Er trug marineblaue Shorts, dazu ein T-Shirt mit dem Logo eines College. In diesem Outfit wirkte er wie ein junger Student.
Janet bekam Herzklopfen. Sie fragte sich, ob sie nicht lieber mal ein EKG machen sollte, um sicherzustellen, dass mit ihrem Herzen alles in Ordnung war.
Gage klingelte erneut. In diesem Augenblick fiel Janet ein, dass sie vermutlich gerade nicht besonders verführerisch aussah.
Puh! Es ging nicht, dass er sie in diesem Aufzug sah! Ihr Haar war zerzaust, und sie wusste, dass das Kissen auf ihrer Wange eine Knitterfalte hinterlassen hatte. Ganz abgesehen davon, dass sie sich noch nicht mal die Zähne geputzt hatte.
“CeeCee”, rief sie und lief in die Küche. “Es ist Gage. Mach ihm auf, während ich mich anziehe.”
“Hm”, meinte Lacy grinsend. “Sie sorgt sich um ihr Erscheinungsbild, wenn der Nichtverlobte auftaucht. Ich
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