Affären? Nein Danke!
es ahnen können. Mein Vater liebt es, im Mittelpunkt zu stehen.”
“Dann wird ihm der Rummel ja gefallen.”
“Und was machen wir jetzt?”, fragte Janet.
“Wir haben vier Möglichkeiten. Nummer eins, wir geben auf und stehen für Interviews zur Verfügung.”
“Nur das nicht. Ich kann keinem Journalisten eine faustdicke Lüge erzählen.”
“Verstehe ich.” Gage nickte. “Wir könnten natürlich auch die Wahrheit sagen.”
Janet zuckte zusammen. Dazu war sie noch nicht bereit. “Ich müsste es vorher erst meinem Vater sagen.”
“Gut.”
“Welches sind die beiden anderen Optionen?”
“Wir können uns hier bei dir verbarrikadieren und einen wunderschönen Frühlingsmorgen ungenutzt verstreichen lassen.”
“Das ist nichts für mich.”
“Für mich auch nicht.”
“Und wie lautet Option Nummer vier?”
“Wir können uns verkleiden und ihnen entwischen.” Gage grinste. “Wir könnten uns einen schönen Tag machen. Nur du und ich. Was meinst du?”
Unerkannt gingen sie im Park spazieren. Gage trug einen Filzhut, den er tief in die Stirn gezogen hatte. Dazu eine Sonnenbrille und eine dünne Jacke mit hochgeschlagenem Kragen. Er sah aus wie die drittklassige Imitation eines Privatdetektivs. Janet musste unwillkürlich lachen.
Sie hatte eine Baseballmütze auf, dazu trug sie eine billige Sonnenbrille aus dem Drugstore. Sie kam sich verwegen vor und ziemlich unvernünftig. Außerdem war sie ein bisschen aufgeregt.
Sie verließen das Gebäude auf getrennten Wegen. Jeder nahm einen anderen Hinterausgang. Sie ließen ihre Autos stehen und trafen sich zwanzig Minuten später an der Uferpromenade. Dort mischten sie sich unter die Jogger und die Familien, die sich zum Picknick auf dem Rasen versammelt hatten. Leute führten ihre Hunde spazieren oder warfen Stöckchen für sie. Kinder fütterten die Enten im See mit Brotkrumen. Janet fühlte sich entspannt und fröhlich. Es war so friedlich hier, so schön.
Unvermittelt nahm Gage ihre Hand. Er hielt sie nur ganz lose fest, sodass Janet jederzeit die Möglichkeit gehabt hätte, sie ihm zu entziehen. Doch dazu verspürte sie nicht die geringste Lust. Überrascht stellte Janet fest, dass es ihr gefiel, mit ihm Händchen zu halten. Und noch überraschter war sie, dass er offensichtlich nicht fand, dass sie ihn bedrängte. Aha, dachte sie. So viel also dazu, Vater.
“Du siehst wunderschön aus heute”, sagte er. “Ich mag dich, wenn du so sanft und entspannt bist. Du wirkst glücklich.”
Stimmt, dachte sie. Ich bin glücklich. Sie sah zu Gage. Er hatte seine Sonnenbrille abgenommen und betrachtete Janet nachdenklich. Sie lächelte und senkte den Blick, weil die Art, wie er sie ansah, sie schüchtern machte. Sie hatte Angst, dass er etwas entdecken würde, was ihm nicht gefiel, wenn er sie nur lange genug musterte.
Seine Hand fühlte sich angenehm warm und fest an. Er schien sich weder unbehaglich zu fühlen, noch ihr Vorwürfe machen zu wollen. Er akzeptierte es einfach.
Gage drückte ihre Hand. Ihr Puls beschleunigte sich. Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen.
“Alles in Ordnung?”, fragte er.
“Ja, alles prima”, antwortete sie und nickte. Ihr ging es gerade blendend, und das machte sie nervös. Es gefiel ihr zu gut, mit Gage zusammen zu sein. Seine Hand zu halten. Sein sexy Lächeln zu sehen, das ihr galt. “Hast du das dein ganzes Leben lang mitgemacht?”, erkundigte sie sich. “Diese Invasion von Reportern vor deiner Haustür? Paparazzi auf der Jagd nach dem neuesten Foto?”
Gage zuckte die Achseln. “Nur damals, als ich ein Kinderstar war. Und später, als ich die Gregory-Technik entwickelte. Und dann wieder, als ich den Sohn von Senator McConelly vor dem Ertrinken gerettet habe.”
Er betrachtete seine Berühmtheit mit gemischten Gefühlen. Einerseits hatte sie ihm Möglichkeiten verschafft, die ihm ansonsten verschlossen geblieben wären. Andererseits war das Leben im Rampenlicht auch ziemlich flach. Er war lieber Arzt als Schauspieler. Er war lieber in Houston als in Hollywood. Und Janet gefiel ihm besser als das hübscheste Starlet.
Sie blieb plötzlich stehen und hielt Gage, der weitergehen wollte, zurück. Sie zog ihn zu sich, bis er neben ihr auf dem Kiesweg stand, der von einer hohen Hecke gesäumt war, die rote Blüten trug. Janet berührte seine Stirn zwischen den Augenbrauen. “Wenn du dich konzentrierst, kriegst du immer diese kleine Falte genau hier.”
Die Berührung ihrer Finger sandte einen heißen
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