Affären? Nein Danke!
glaub, es hat sie ziemlich erwischt.”
“Ich hab genau gehört, was du gesagt hast”, zischte Janet, die sich das Pyjamaoberteil über den Kopf streifte, während sie ins Schlafzimmer rannte. “Und ich leugne absolut.”
“Klar, Schatz”, mischte sich CeeCee ein. “Leugnen heißt lügen.”
“Sei still und lass ihn rein, bitte”, bat Janet.
Sie stieg hektisch in eine Jeans, zog sich ein rotes Shirt mit V-Ausschnitt an und eilte ins Bad. Dann hörte sie auch schon Gages tiefe Stimme und CeeCees fröhliches Gelächter. Anscheinend hatte er etwas Lustiges gesagt.
Nachdem sie sich die Zähne geputzt und das Gesicht gewaschen hatte, bürstete sie ihr Haar, besprühte sich mit ihrem Lieblingsparfüm, und trug schließlich ihren Lieblingslippenstift auf.
Als sie ihr Spiegelbild begutachtete, hielt sie einen Moment erstaunt inne. Lacy hatte recht. Sie wollte Gage gefallen. Was bedeutete das?
“Janet!”, rief CeeCee aus dem Wohnzimmer. “Gage ist hier.”
“Ich komme sofort!”, rief Janet zurück und stäubte schnell noch ein bisschen Rouge auf die Wangen, während sie ihrem Spiegelbild anvertraute: “Du willst doch bloß deswegen gut aussehen, weil er so nett zu dir ist. Es bedeutet überhaupt nichts.”
Das glaubst du doch selbst nicht, Janet, meldete sich die Stimme der Vernunft.
Hör nicht auf sie, mischte sich ein anderer Teil ihres Ichs ein. Tu, was gut für dich ist.
Janet unterdrückte ihre widerstreitenden Gefühle, als sie aus dem Badezimmer kam. Sie ging ins Wohnzimmer, wo sie ihre Freundinnen fand, die sich neben Gage auf das Sofa gequetscht hatten und ihn mit Geschichten aus Janets Leben unterhielten.
“Einmal stand sie auf, um einen Vortrag zu halten. Da sahen wir, dass an ihrem Wollrock eine Strumpfhose hing. Lacy und ich haben versucht, ihr Zeichen zu geben, doch wenn Janet erst mal loslegt, ist sie durch nichts zu bremsen.” CeeCee kicherte.
“Das ganze Publikum lachte”, erzählte Lacy weiter. “Je lauter sie lachten, desto professioneller verhielt sich Janet. Sie geriet nicht ein einziges Mal aus dem Konzept.”
“He, hört auf, Gage diesen ganzen Mist zu erzählen”, protestierte Janet und errötete bei der Erinnerung an das Malheur.
Mochte ja sein, dass sie bei diesem Vortrag äußerlich ruhig gewirkt hatte. Doch ihr Selbstbewusstsein war wegen des nicht enden wollenden Gelächters des Publikums auf dem Nullpunkt gewesen. Als sie schließlich bemerkte, dass der Grund für die allgemeine Belustigung nur die am rauen Wollstoff hängen gebliebene Strumpfhose war, empfand sie Erleichterung darüber, dass es zumindest nicht wissenschaftliche Unprofessionalität gewesen war, was die Leute zum Lachen brachte. Dumm war nur, dass sich auch ihr Vater unter den Zuhörern befand. Hinterher warf er ihr vor, sich lächerlich gemacht zu haben – und ihn dabei gleich mit. Er teilte ihr mit, dass er sich bei der nächsten Versammlung der American Medical Association kaum trauen würde, den Kollegen in die Augen zu sehen. Als ob irgendjemand außer ihrem Vater in einer Strumpfhose, die aus elektrostatischen Gründen an einem Wollrock klebte, ein nicht wiedergutzumachendes Unglück gesehen hätte!
Gage suchte ihren Blick. “Das muss ziemlich peinlich gewesen sein”, bemerkte er mitfühlend.
Sie zuckte die Achseln, weil sie nicht wollte, dass er wusste, wie sehr dieser dämliche Zwischenfall sie verunsichert hatte. “Ich hatte das längst vergessen.”
CeeCee schaute zuerst zu Janet, dann zu Gage. Daraufhin sprang sie auf. “Wir waren sowieso gerade am Gehen, nicht wahr, Lacy?”
“Aber ich dachte, wir wollten alle drei zusammen ins Kunstmuseum gehen, weil Jack und Bennett heute Dienst haben”, protestierte Lacy. “Danach Mittagessen bei ‘Carshon’s’ und hinterher ins Kino.”
CeeCee zog die Freundin vom Sofa hoch. “Sag tschüs, Lacy.”
“Na schön.” Lacy grinste. “Wir sehen uns später.”
Als ihre Freundinnen gegangen waren, stieß Janet einen tiefen Seufzer aus. “Da draußen lungert ein Dutzend Paparazzi herum.”
Gage lächelte entschuldigend. “Tut mir leid. Das ist die Strafe dafür, wenn man sich mit Dr. Ritterlich verlobt.”
“Wusstest du, dass das passieren würde?”
“Ich hatte gehofft, dass es uns erspart bliebe.”
“Du hättest mich warnen können.”
“Und du hättest mir sagen können, dass dein Vater sofort sämtliche Zeitungen in Houston informieren würde.”
“Das wusste ich leider nicht”, erwiderte sie. “Aber ich hätte
Weitere Kostenlose Bücher